um 1913, passend zu Buffet und Salonschrank, Eiche massiv und furniert, Stühle mit Herstelleretiketten an der Unterseite, originale Lederbezüge aus glattem braunen Schweinsleder, vernickelte Ziernägel, kannelierte Beine mit vernickelten Metallmanschetten als Abschluss, Tisch ehemals ausziehbar, später umgebaut, Oberfläche mit Alters- und Gebrauchsspuren, Tisch H 75 x B 112 x T 140 cm, Stühle H 102, Sitzhöhe 48 cm. Künstlerinfo: Prof. Josef Maria Olbrich (1867 Troppau bis 1908 Düsseldorf) Lit. vgl.: Le Arti a Vienna, Ausstellungskatalog, Palazzo Grassi, Venedig 1984, S. 402. sowie Sotheby´s Auktion vom 31. Mai 2007.
Katalog-Nr.: 76
Limit: 2500,00 €, Zuschlag: 9500,00 €
Entwurf um 1905, Ausführung in Nussbaum und Ahorn furniert, bestehend aus zwei außergewöhnlichen Pfeilervitrinen, Damenschreibtisch und einem Beistelltisch mit Schubladen, die beiden Vitrinen sind frei im Raum stellbar und beidseitig verglast, so dass die ausgestellten Objekte rundum sichtbar sind, die Vorder- und die Rückseiten sind annähernd gleich gestaltet, der schlanke achteckige Korpus ruht auf je zwei Kugeln und wird kaum sichtbar von zwei Seitenwangen gehalten, Sockel mit quadratischer Tür, der ebenfalls achteckige Schreibtisch hat seitlich zwei schwenkbare Einsätze und im Fußbereich eine halbrunde Blende, die Möbel befinden sich in gutem unrestaurierten Originalzustand, vier Zierbeschläge aus Messing fehlen, originale Schlüssel sind vorhanden, Alters- und Gebrauchsspuren, Maße Vitrine 183 x 46 x 36 cm, Maße Schreibtisch 75 x 110 x 60 cm.
Katalog-Nr.: 77
Limit: 9000,00 €, Zuschlag: 6000,00 €
1899 rief der kunstsinnige Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt die “Künstlerkolonie Mathildenhöhe” in Darmstadt ins Leben, erklärtes Ziel war eine Belebung von Kunsthandwerk und Industrie sowie Überwindung des überkommenen Vokabulars des Historismus und Hinwendung zu zeitgemäßer, geschmackvoller und funktionaler Formensprache, hierzu berief er als erste Künstlergeneration Peter Behrens, Paul Bürck, Rudolf Bosselt, Joseph Maria Olbrich, Hans Christiansen, Patriz Huber und Ludwig Habich in die Künstlerkolonie, bis Mai 1901 kreierten die sieben Künstler anspruchsvolle Projekte mit Künstlerhäusern nebst Ausstattung, Ausstellungsgebäuden und Außenanlagen, vom Mai bis Oktober 1901 fand schließlich die erste vielbeachtete Ausstellung mit dem hehren Anspruch “Ein Dokument deutscher Kunst” statt, die weitestgehend mäzenatisch finanzierte Ausstellung endete trotz großer Aufmerksamkeit von Presse und Publikum mit hohem finanziellen Defizit, zu gewagt war die Modernität für eine wirtschaftliche Vermarktung bei breiten Publikumsschichten in damaliger Zeit, darüber hinaus konnte der Anspruch edlen Designs zur “erschwinglichen Preisen” vielfach nicht erfüllt werden - die qualitätvollen Schöpfungen waren meist kostspieliger Luxus, nach dieser ersten Präsentation verließen bis auf Habich und Olbrich alle Künstler die Kolonie und Ernst Ludwig engagierte 1903 als neue Mitglieder Paul Haustein, Johann Vincenz Cissarz und Daniel Greiner, aus den Erfahrungen der ersten Schau lernend, versuchte man nun das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei guter Gestaltung zu optimieren, das Bauprogramm und die Werbung für die zweite Ausstellung 1904 - die nur auf Grund massiver Zuschüsse des Großherzogs stattfinden konnte - fiel bescheidener aus, die Künstler gestalteten die sogenannte “Dreihäusergruppe” nach Bauplänen von Olbricht - das “Blaue Haus”, das “Eckhaus” und das “Graue Haus [oder Hofpredigerhaus]”, Paul Haustein oblag es für das “Blaue Haus” und das “Eckhaus” Inneneinrichtungen zu entwerfen, für das “Blaue Haus” gestaltete Haustein die Einrichtung des Salons, für den er die hier angebotene Standuhr in dunkler Eiche entwarf und mit zwei seitlichen Vitrinen flankierte, die Einrichtung ist an Hand von erhaltenen Fotos (vgl. Katalog “Museum Künstlerkolonie Darmstadt”, Seite XXXVI) dokumentiert. Zu den ausführenden Firmen gehörte die Hofmöbelfabrik Ludwig Alter in Darmstadt, welche auch die anspruchsvollen Entwürfe Paul Hausteins, wie die hier angebotene seltene Standuhr realisierte - wobei bei der Umsetzung des Entwurfs Wünsche des Kunden Eingang fanden, so wurde die Uhr hier im warmen Braunton heller Eiche ausgeführt. Jugendstil-Standuhr, um 1904, zweigewichtiges Werk mit Halbstundenschlag auf Tonfeder, schlanker Korpus in heller Eiche mit Tür und facettierter Glasscheibe, Zifferblatt in Messing, umgeben von feiner Marketerie in Palisander, unten Schubkasten, Schubkastenschloss gemarkt “Ludwig Alter Darmstadt”, originale Messingbeschläge, Gewichte, Zeiger und Perpendikel, Uhrwerk fachgerecht generalüberholt und funktionstüchtig, Schlüssel des nicht verschlossenen Kastens fehlt, Abdeckung zum Schubkasten zur Verlängerung der Gangzeit des Uhrwerkes alt entfernt, Maße 199 x 40 x 24 cm.
Katalog-Nr.: 78
Limit: 5000,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Entwurf um 1903, Ausführung Deutsche Werkstätten für Handwerkskunst Dresden-Hellerau, handgearbeitetes Möbel aus Mahagoni massiv, teilweise auf Eiche furniert, Innenleben aus massiver Eiche, originale Messingbeschläge und Schlüssel, seitlich mit Messingplakette RR, frei in den Raum stellbarer Schreibtisch, seitlich kassettiert, die rechteckige Platte gesäumt von umlaufendem Geländer, sichtbar mit Holznägeln verbunden, die Türen mit asymmetrisch angeordneten Kassettenfüllungen, innen drei Auszüge bzw. ein Einlegeboden, guter Zustand mit normalen Gebrauchsspuren, H 84 x B 148 x T 75 cm. Lit. vgl.: Die Kunst 1903/4 Bd. X S 151, Ausstellung der Dresdner Werkstätte für Handwerkskunst 1903 sowie Katalog DEWE "Handgearbeitete Möbel" 1909, Abb. S 70. Info: beigegeben Kopie der Originalrechnung von 1907 an Prof. Walther Gebhardt aus Berlin über 966 Mark für ein Wohn- und Herrenzimmer (der Schreibtisch allein kostete 270 Mark!) sowie ein Foto der Familie in dieser Einrichtung.
Katalog-Nr.: 79
Limit: 7500,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Salontisch aus dem Dampfer „Kronprinzessin Cecilie“ der Norddeutschen Lloyd, Entwurf 1906, Ausführung Deutsche Werkstätten für Handwerkskunst Dresden-Hellerau, Mahagoni und Padouk massiv und furniert, achteckige Platte mit gespiegeltem Furnierbild, getragen von elegantem schlanken Fuß mit vier gebogenen Streben, abgefasste Kanten, restauriert, Maße 74 x 84 x 84 cm. Info: Der Tisch wurde 1982 in der Ausstellung "Richard Riemerschmid – Vom Jugendstil zum Werkbund" im Münchner Stadtmuseum gezeigt und stammt aus der Herrenzimmerausstattung einer Suite des Dampfers Cecilie der Norddeutschen Lloyd. Lit. vgl.: Mertens: „Die Lloyd-Schnelldampfer. Kaiser Wilhelm der Große, Kronprinz Wilhelm, Kaiser Wilhelm II., Kronprinzessin Cecilie“, Hildesheim 1975, S. 14; Ausstellungs-Katalog „Richard Riemerschmid“, Münchner Stadtmuseum, München 1982, Abbildung S. 214.
Katalog-Nr.: 80
Limit: 6000,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Entwurf um 1903, Ausführung Deutsche Werkstätten für Handwerkskunst Dresden-Hellerau, Eiche massiv, mittelbraun gebeizt, aufwendig gearbeiteter Korpus mit zwei Vollsäulen und konischem Mittelteil, eintüriges Unterteil mit kassettierter Füllung, facettgeschliffene Glasscheiben, geätztes Messingziffernblatt mit schwarz hinterlegten Zahlen, Werk gemarkt Gustav Becker D.R.P. Nr. 2, Werksnummer 1710259, zweigewichtig, Halbstundenschlag auf "Domgong", funktionstüchtig in gutem Zustand, H 196 x B 44 x T 34 cm. Info: Variante der Standuhr für das „Herrenzimmer mit Vorplatz“ Lit. vgl.: Ausst.-Kat. Richard Riemerschmid, Münchner Stadtmuseum 1981, S. 156, Nr. 85a, und S 181 Nr. 111, Jugendstil in Dresden, S. 215, Nr. 25, und Innen-Dekoration, Bd. XVII, 1906, S. 247.
Katalog-Nr.: 81
Limit: 8000,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Entwurf für die Wiener Werkstätte 1905, Ausführung wohl Deutsche Werkstätten für Handwerkskunst Dresden-Hellerau, Ausführung in Mahagoni massiv und furniert, Beschläge aus Messing, zweiteiliger Korpus, das Unterteil mit drei Schubkästen, getragen von Pfostenfüßen mit quadratischem Querschnitt, am Boden u-förmige Verstrebung, zweitüriger Aufsatz mit facettgeschliffenen Scheiben, diese in Messing gefasst, guter Zustand mit leichten Altersspuren, ein Schlüssel vorhanden, H 115/76 x B 110 x T 68 cm. Info: Der Damenschreibtisch wurde 1906 als Bestandteil der Wohnungseinrichtung des Herrn Dr. H. Wittgenstein veröffentlicht. Er gehörte zu den ersten und erfolgreichsten Modellen, die Josef Hoffmann für die Wiener Werkstätte entworfen hatte. Eine Variante des Schreibtischs aus gebeiztem und mattiertem Mahagoniholz, mit Messingbeschlägen, wurde von den Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst, mit Angabe des Entwerfers, verkauft. Laut Verkaufskatalog der Werkstätten kostete der Schreibtisch damals 270 Mark. Lit. vgl.: Vera J. Behal, Möbel des Jugendstils, Sammlung des Österreichischen Museums für angewandte Kunst, S. 154.
Katalog-Nr.: 82
Limit: 6000,00 €, Zuschlag: 8000,00 €
Paris, um 1900, Nussbaum massiv, originales Lederpolster mit geprägtem Flammenmotiv, äußerst fein geschnitztes Gestell profiliert und mit Blattwerk verziert, an der Zargenunterseite in Tusche handschriftlich signiert oder bezeichnet, Oberfläche mit schöner Alterspatina, Sitzbezug mit hinterlegten Einrissen, Maße 93 x 58 x 55 cm. Info: Ein identischer Sessel befand sich in The Warshawsky Collection: Masterworks of Tiffany and Prewar Design und wurde im Mai 2015 bei Sothebys versteigert. Lit. vgl.: Laurence Buffet-Challié, Le Modern Style, Paris, 1975, S. 48 and 77 und Alastair Duncan, The Paris Salons 1895-1914, Volume III: Furniture, Suffolk, United Kingdom, 1996, S. 212.
Katalog-Nr.: 83
Limit: 4600,00 €, Zuschlag: 0,00 €
zweistufig, auf schräg gestellten geschweiften Beinen, passige Tischplatten, die untere mit Bronzegriffen, Nussbaum mit unterschiedlichen Edel- und exotischen Hölzern intarsiert, auf den Platten unterschiedliche Pflanzen, auf der oberen Platte auf der Fläche verteilt ein Zitat aus dem Alten Testament, Buch der Propheten (Jesaja, Kapitel 61 Vers 11) in Form einer „marqueterie de bois“ „SICVT HORTUS semen suum germinat, sic Deus germinabit Justitiam“ und Is für Isaiie (Buch Jesaia), in einer Kartusche signiert und datiert: Gallé anno D(omini) 1898, florale Griffe aus braun patinierter Bronze, ein identisches Exemplar befindet sich im Musée d`Orsay Paris, das Möbel befindet sich in sehr gutem Zustand, Maße: 83 x 89 x 63 cm. Lit. vgl.: Tillier, Émile Gallé Le verrier dreyfusard, Paris 2004, Nr. 8 sowie Ausst.-Kat. Émile Gallé, Jugendstilmeister aus Nancy, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2005, Nr. 81. Info: Das Zitat aus dem Buch Jesaja wurde von Gallé bewusst als Appell an das mit dem Fall befasste französische Gericht mit Hinweis auf die laufende Verhandlung gegen den französischen General Alfred Dreyfus gewählt: „Wie im Garten die Saat aufgeht, so wird Gott die Gerechtigkeit aufkeimen lassen.“. Ein Exemplar dieses in kleiner Serie hergestellten Möbels war ebenfalls 2005 im Musée de l'Ecole de Nancy anlässlich der Ausstellung „Émile Gallé et l'affaire Dreyfus“ zu sehen. Weitere Dokumente zu dem Thema finden sich im Internet. Anmerkung: Die sog. Dreyfus-Affäre, mit einer Schlammschlacht von falschen Beschuldigungen wegen angeblicher Spionage, gegen den von rechtsradikalen und antisemitischen Teilen der Militärführung Frankreichs beschuldigten General Alfred Dreyfus spaltete Frankreich in zwei Lager. Zum einen die Befürworter der Anklage und zum anderen liberale und intellektuelle Teile der Bevölkerung, die den General für unschuldig hielten. Zu den letzteren (den sogenannten „Dreyfusards“) gehörte ganz vehement der Jugendstilkünstler Émile Gallé, der unter anderem mit dem Schriftsteller und Publizisten Émile Zola zugunsten von Dreyfus Stellungnahmen abgab. Darüber hinaus schuf Gallé während dieser Zeit spezielle Kunstwerke, in denen auf den falsch beschuldigten Dreyfus indirekt in Form von Gedichtzeilen oder Zitaten aufmerksam gemacht wurde. Dazu gehört dieser Teetisch ebenso wie zahlreiche geschnittenen Gläser mit Inschriften (sogenannte „verrerie parlante“).
Katalog-Nr.: 84
Limit: 4600,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Entwurf um 1900, für Bakalowits & Söhne Wien, Ausführungen der Schirme Meyer's Neffe attr., an textilem Kabel abgehängter Reif aus Messing, mit fünf Kugelschirmen aus Milchglas mit in Intercalaire eingesetzten roten Punkten, an floraler Fassung mit Schalter, die Kabel verziert mit je drei godronierten Kugeln aus Opalglas, Elektrik rest.bed., zwei Blätter einer Fassung beschädigt, ein Lampenschirm mit winzigem Chip am Fassungsrand, alle anderen in perfektem Zustand, H 120 cm, D 60 cm. Quelle: Ausst.-Kat. Koloman Moser 1868-1918, Leopold-Museum Wien, München 2007, S. 208, Abb. einer vierflammigen Hängelampe für Mosers Privathaus in Wien; 1000 Lights 1878 to 1959, Taschen Verlag, S. 102/103, dort gleiche Schirme und ähnliche Halterungen.
Katalog-Nr.: 85
Limit: 9000,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Entwurf und Zeichnung 1901, Verleger E. Bakalowits Söhne Wien, Schnitt 85/3834, Dekor cobalt Phaenomen Gre 377, kobaltblaues Glas mit dick aufgeschmolzenen Silbergelbkröseln, unregelmäßige Craqueléform, stark lüstriert, Tropfenform, ein Lampenschirm am Rand minimal bestoßen, alles andere sehr gut unbeschädigt erhalten, H je 12 cm, D oben 6 cm. Quelle: Hatje Cantz, Böhmisches Glas 1880–1940, S. 108, Nr. 54/55 (Dekor) sowie Lötz, Böhmisches Glas Bd. 2, Katalog der Musterschnitte, S. 284.
Katalog-Nr.: 86
Limit: 5000,00 €, Zuschlag: 4500,00 €
Entwurf 1905, Ausführung Rheinische Glashütten-Actien-Gesellschaft Köln-Ehrenfeld, farbloses und rubinfarbenes Glas, hohl geblasener Fuß mit auslaufendem Standfuß, facettierter Baluster, konische angesetzte Kuppa, perfekter Zustand, H 18 cm. Quelle: Karl-Wilhelm Warthorst, Gebrauchsglas 1898–1924, S. 28ff. Künstlerinfo: Prof. Dr. h. c. Peter Behrens (1868 Hamburg bis 1940 Berlin), deutscher Architekt, Maler, Designer und Typograf, der als Pionier des modernen Industriedesigns gilt, wurde zum Vorreiter der sachlichen Architektur und des Industriedesigns, Mitbegründer des Deutschen Werkbundes, gilt als Erfinder des Corporate Design, leitete das Architekturbüro, welches Architekten wie Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier zur Berühmtheit verhalf. Quelle: Wikipedia.
Katalog-Nr.: 87
Limit: 3200,00 €, Zuschlag: 3900,00 €
Entwurf um 1909, Ausführung Meyr's Neffe, Adolf bei Winterberg, farbloses Glas partiell honigfarben gebeizt, trichterförmige Kuppa mit 24 oval geschliffenen Facetten, perfekter Zustand, H 21 cm. Quelle: Karl-Wilhelm Warthorst, Gebrauchsglas 1898–1924, S. 120/121 und Neuwirth 1973, S. 308 sowie Udo Schröder, Trinkgläser vom Jugendstil zum Art déco, 1998, S. 258 Abb. S. 154/155. Künstlerinfo: Otto Prutscher, bedeutender österr. Architekt und Kunstgewerbler (1880 Wien bis 1949 ebenda), entwarf Möbel, beispielsweise für Jacob & Josef Kohn und Thonet, Schmuck, Porzellan, Besteck, Bucheinbände und Textilien für die Wiener Werkstätte sowie J. & L. Lobmeyr.
Katalog-Nr.: 88
Limit: 2900,00 €, Zuschlag: 3000,00 €
Entwurf 1918, gestempelt "Denmark Georg Jensen Sterling 263 B", Marke um 1945, Silber getrieben und fein ziseliert, der Scheibenfuß nach unten umgebördelt, gedreht gerippter Schaft verziert mit Trauben, diese auch als vollplastische Verzierung an der Unterseite der gewölbten Schale, sehr schöner Originalzustand mit geringen Gebrauchsspuren, H je 19 cm, G zusammen ca. 1237 g. Künstlerinfo: Georg Arthur Jensen (1866 Raadvad bei Kopenhagen bis 1935 ebenda) war ein bedeutender dänischer Silberschmied und Künstler, dessen Silberschmiedearbeiten in funktionellem Stil das Industriedesign der skandinavischen Länder mitgeprägt haben. Er war auch Gründer der renommierten Silberfirma Georg Jensen Sølvsmedie. Quelle: Wikipedia.
Katalog-Nr.: 89
Limit: 5000,00 €, Zuschlag: 0,00 €
ausgestellt 1910 auf der Brüsseler Weltausstellung, gestempelt 800, Halbmond, Krone, Herstellermarke Koch & Bergfeld/Bremen, Modellnummern 57865, 57866, 57863 und 57864, dazu ein gut passendes Tablett von der Firma Wilhelm Binder/Schwäbisch Gmünd, gestempelt Halbmond, Krone, 800, Modellnummer 62407, Vertriebsstempel Vietor, Zuckerdose und Sahnegießer mit Innenvergoldung, die Gefäße verziert mit vertikalen Perlbändern, die rückseitig scharnierten Klappdeckel mit feinen Aventurincabochons dekoriert, die Isolierscheiben an den Kannengriffen aus Bein, sehr schöner Originalzustand, H max. 20 cm, G total ca. 1971 g.
Katalog-Nr.: 90
Limit: 5000,00 €, Zuschlag: 5000,00 €
um 1930, gestempelt 925, Herstellerpunze Theodor Müller Weimar, Modellnr. 5475, Vertriebsstempel des Juweliers Ernst Treusch Leipzig, Kaffeekanne, Teekanne und Zuckerdose, Griffe und Knäufe aus Bein, alles in feiner Handarbeit getrieben, H Teekanne 35 cm, G total ca. 1754,6 g.
Katalog-Nr.: 91
Limit: 5500,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Entwurf Rudolf Hentschel 1896, unterglasurblaue Knaufschwerter 1860-1924, 1., 2. und 4. Wahl, geritzte bzw. geprägte Modellnummern Q108-Q111, verschiedene Präge- und Pinselnummern, schlanke hexagonale Form mit gekreuzten Krokusblüten als Knäufe und Unterglasurdekor in Seladongrün und Braun, bestehend aus Kernstück und einer Tasse mit Untertasse, Schaleninnenseite etwas brandrissig und Tassenmündung fachmännisch restauriert, sonst gute Erhaltung, sehr selten, H Kanne 21 cm. Quelle: Bröhan Bestandskatalog, Band II., S. 42 ff., Abb. 16 und 17.
Katalog-Nr.: 92
Limit: 3900,00 €, Zuschlag: 4200,00 €
Entwurf Stanislaus Czapek 1903, signiert Capéque, Reliefmarke "Sculpture", Modellnummer 2494, Majolika matt bemalt und vergoldet, Elfe, eine Weinbergschnecke reitend, die Zügel aus gekordeltem Stoff, auf der Schnecke vergoldete römische Ziffern zu einem Ziffernblatt angordnet, Uhrwerk fehlt, die Flügel aufgesteckt, insgesamt guter unrestaurierter Originalzustand mit normalen Altersspuren (Farbfehlstellen und Bereibungen), H 100 cm.
Katalog-Nr.: 93
Limit: 6000,00 €, Zuschlag: 6000,00 €
Entwurf um 1904/05, Ausführung Keramikmanufaktur Zsolnay Pécs/Ungarn und Metallwarenfabrik "Orion" Nürnberg, Reliefmarke und Modellnummer "K 272", Zinn vergoldet, mit aufgelegten Emailcabochons in Kobaltblau und Grün, Korpus aus Feinsteinzeug mit Eosinglasur, an der Schulter verziert mit zwei vollplastischen Pfauen und Dolden am Hals, etwas Alterscraquelé und eine minimale Fehlstelle am Mündungsrand, H 27 cm. Quelle: Die Jugend der Moderne, Arnoldsche Art Publishers, Ausstellungskatalog der Villa Stuck 2010/2011, S. 196, Nr. 177.
Katalog-Nr.: 94
Limit: 3900,00 €, Zuschlag: 5000,00 €
Frankreich, um 1900, der Abriss mit aufgelegter Glasplatte und geritzter Signatur, Opalglas, blau und grün überfangen, der Dekor hochgeätzt poliert und graviert, der Fond mit handgeschnittener Marteléoptik, am Standfuß geschliffene Olivbänder, bauchig, mit schlankem Hals, der Dekor bestehend aus Blättern und Dolden, innen Gebrauchsspuren, am Boden ein kaum sichtbarer Spannungsriss, insgesamt guter Originalzustand, H 63 cm.
Katalog-Nr.: 95
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Westerwald, um 1903, geprägtes Künstlermonogramm, Herstellermarke Westerwald Art Pottery für Reinhold Hanke Höhr-Grenzhausen, Modellnr. 2147, grün eingefärbtes Feinsteinzeug, kobaltblau bemalt und farblos glasiert, geometrische Motive im Rapport, flacher Bandhenkel mit halbrundem oberen Abschluss und verlaufender Seitenkante, ebenfalls konischer Deckel mit Kugelabschluss, sehr guter unbeschädigter Zustand, H 22 cm. Künstlerinfo: Peter Behrens (1868 in Hamburg bis 1940 Berlin), deutscher Architekt, Maler, Designer und Typograf, der als Pionier des modernen Industriedesigns gilt, wurde zum Vorreiter der sachlichen Architektur und des Industriedesigns, Mitbegründer des Deutschen Werkbundes, gilt als Erfinder des Corporate Design, leitete das Architekturbüro, welches Architekten wie Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier zur Berühmtheit verhalf. Quelle: Wikipedia.
Katalog-Nr.: 96
Limit: 6000,00 €, Zuschlag: 6000,00 €
um 1900, Golfe-Juan in Vallauris, Prägemarken und Pinselsignatur, Dekor Lucien Levy-Dhurmer, ebenfalls signiert, graues Steinzeug mit horizontalem Rillendekor, gebauchter Stand, darüber konisch verlaufend, Lüsterglasur in Ochsenblut und gelblich-grünen Tönen, sehr guter Originalzustand, H 18 cm, D unten 24 cm. Quelle: Horst Makus, Französische Kunstkeramik 1860–1920, Wasmuth 2015, S. 348 ff.
Katalog-Nr.: 97
Limit: 5000,00 €, Zuschlag: 0,00 €
dreieckige Aluminiumplatte, vollflächig mit für den Künstler typischen Figuren gestaltet, Siebdruck in Gold auf blauem Grund, rückseitig gravierte Signatur und Datierung „K. Haring (19)89“, Schriftzug „Editions Schellmann Munich - New York“ und Nummerierung „13/30“, Ecken minimalst gestaucht, Maße ca. 103,5 x 145 cm. Künstlerinfo: bedeutender US-amerikanischer Popartkünstler (1958 Reading Pennsylvania bis 1990 New York), studierte 1976-78 an der Kunstschule Pittsburgh, 1978 erste Einzelausstellung und Übersiedlung nach New York und Studium an der School of Visual Arts, hier unter anderem Bekanntschaft mit Jean-Michel Basquiat, 1980 Teilnahme an der Times Square Show, 1983 Teilnahme an der Whitney Biennale von Sao Paulo, Bekanntschaft mit Andy Warhol, 1986 Eröffnung des Pop Shops in SoHo/New York, 1980-85 Entstehung der Subway Drawings, auch Teilnahme an der documenta 7 in Kassel, Quelle: Wikipedia.
Katalog-Nr.: 98
Limit: 15000,00 €, Zuschlag: 71000,00 €
Entwurf 1928, Ausführung Thonet Frankenberg, 1930er Jahre, verchromtes Gestell, drei Platten in roter Farbfassung, mittels originaler Klammern mit dem Gestell verbunden, alte, vermutlich originale Farbfassung mit kleineren Fehlstellen, Chrom Z 2, Maße 75 x 86 x 34,5 cm. Künstlerinfo: Marcel Breuer, dt.-amerik. Designer und Architekt (1902 Pécs bis 1982 New York City). Lit. vgl.: Alexander von Vegesack: Deutsche Stahlrohrmöbel. München, 1986, S. 81, Marcel Breuer Design, S. 93; Thonet Stahlrohrmöbel, S. 29.
Katalog-Nr.: 99
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Motorradfabrik in Plauen, Baujahr 1926, 350 ccm, 4 PS, 3 Gänge, Motor, Getriebe, Zündmagnet, Vergaser und Laufräder technisch überholt, alle anderen Teile neu lackiert oder vernickelt, Sattelleder original, absolute Rarität in sehr schönem restaurierten und fahrtüchtigem Zustand, beigegeben originaler Kraftfahrzeugbrief, ein Registrierschein von 1948, Bescheinigung von 1949, Kopie vom originalen Prospekt und eine Kopie von einem Foto mit dem Erstbesitzer. Provenienz: Das Fahrzeug wurde neu von Johannes Limmer in Kobitzschwalde gekauft und bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht gefahren. Um es vor dem Diebstahl durch die russische Armee zu schützen, wurde es 1945 zerlegt. Da Johannes Limmer im Krieg als vermisst gemeldet wurde, ging das Motorrad in den Besitz seines Neffen über, der es 1949 wieder zusammenbaute und einige Jahre benutzte, um es dann abermals zu zerlegen. 1991 wurde das Fahrzeug zerlegt wiedergefunden und anschließend komplett restauriert. Info: Anfang der 1920er Jahre schlossen sich der Besitzer einer Autoschlosserei Karl Lehmann und der Fahrradhersteller Otto Harnisch zusammen und gründeten in der Mozartstraße 29 in Plauen die Motorradfabrik Harle. In den nur acht Jahren Bauzeit wurden insgesamt weniger als 100 Motorräder hergestellt, von diesen haben bis heute drei Stück überlebt. Das hier angebotene ist das einzige komplette und fahrbereite.
Katalog-Nr.: 100
Limit: 15000,00 €, Zuschlag: 0,00 €