Prof. Christian Dietricy, Krankenheilung
vielfigürliche Szene in einem Tempel, eine versammelte Gruppe Kranker und Siechender bittet einen alten Mann in weißer Tunika mit blauem Mantel um Heilung, die nicht näher mit Attributen charakterisierte Figur des Heilers könnte auf Grund der Ähnlichkeit der Gesichtszüge (vgl. die überlieferten Portraitholzschnitte von Tobias Stimmer und Augustin Hirschvogel) den Schweizer Arzt, Alchemisten und Naturphilosophen Theophrastus Bombast von Hohenheim (um 1493–1541), genannt Paracelsus, darstellen, auch der Apostel Petrus kann in Betracht gezogen werden, so verzeichnet Nagler für das Jahr 1740 eine Radierung "Die Heilung des Kranken durch den Apostel", fein lasierende Historienmalerei mit effektvollem Licht, Öl auf Holz, unten rechts signiert "Dietricij" und datiert, im Bereich der Datierung alte Retusche mit fehlerhafter Ergänzung, die originale Substanz der Datierung zeigt "176?", restauriert, im späteren Goldstuckrahmen, Pendant zur vorhergehenden Position, Falzmaße ca. 28,5 x 39 cm. Künstlerinfo: eigentlich Christian Wilhelm Ernst Dietrich, auch Christian Guillaume Ernest Dietricy, Dietrici, Dietricij oder Dietericy, dt. Maler, Zeichner, Radierer und Kupferstecher (1712 Weimar bis 1774 Dresden), zunächst Schüler seines Vaters, des Hofmalers Johann Georg Dietrich in Weimar, ab 1724 Ausbildung zum Malerradierer bei Johann Alexander Thiele in Dresden, ab 1728 mit Thiele in Arnstadt, später wieder in Weimar tätig, 1738 Rückkehr nach Dresden, hier Förderung durch Heinrich Graf Brühl und Carl Heinrich von Heinecken, unternahm Studienreise nach Holland, 1741 Ernennung zum Hofmaler, 1743 Italienreise auf königliche Kosten, in Folge der Italienreise Annahme des Künstlernamens "Dietricy", 1748 Ernennung zum Inspektor der Königlichen Gemäldegalerie, befreundet mit Anton Graff, Adrian Zingg, Daniel Chodowiecki und Johann Georg Wille, ab 1764 Direktor der Meißner Zeichenschule und 1765 Prof. an der Dresdner Kunstakademie, Ehrenmitgliedschaften der Akademien in Augsburg, Bologna und Kopenhagen, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", AKL, Allgemeine Deutsche Biographie, Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert, Nagler und Wikipedia.