Prof. Franz Adam, attr., Herrenreiter vorm Schloss
elegant gekleideter Herr mit Reitdecke, ein Pferd am Zaumzeug vor der Kulisse eines herrschaftlichen Anwesens durch sommerliche Landschaft führend, das Thema schien Adam wiederholt zu bearbeiten, so schreibt Hyacinth Holland in "Allgemeine Deutsche Biographie (1900)" zu einem ähnlichen Gemälde "... Ein anderes Stimmungsbild war »Vor dem Ausritt« betitelt. Die Architektur des Schlosses im Hintergrunde verspricht unserer Phantasie eine schöne Reiterin und einen solchen Begleiter, auf welche die edlen Rosse an der Hand des Dieners unzweifelhaft harren. Es ist Stilllebenmalerei und die Hinweisung auf einen kommenden, hinter der Scene sich vorbereitenden Vorgang: Darin liegt der wahre poetische Reiz ...", fein lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, um 1860, unsigniert, rückseitig auf der Leinwand Stempel einer Münchner Malutensilienhandlung, Craquelure, alte Retuschen, restaurierungsbedürftig, original im ca. 10 cm breiten Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 56 x 70 cm. Künstlerinfo: dt. Schlachten- und Pferdemaler sowie Lithograph (1815 Mailand bis 1886 München), Kindheit in München, ab 1828 mit dem Vater in Stuttgart, ab 1830 Schüler und Mitarbeiter seines Vaters, des Schlachten-, Portrait- und Pferdemalers Albrecht Adam (1786–1862), ab 1837 im Dienste des Herzogs von Schleswig-Holstein auf Schloss Augustenburg auf der Insel Alsen, ab 1848 in Oberitalien, 1849 Teilnahme am Oberitalienfeldzug, 1850 im Auftrag Kaiser Franz Josephs Maler auf den Schlachtfeldern in Ungarn und 1851 sowie 1858 in Wien, 1859 Teilnahme am Sardinischen Krieg, anschließend in München freischaffend, ab 1867 Mitglied der Münchner Akademie und zum Professor ernannt, Mitglied der Wiener Akademie, Quelle: Thieme-Becker, AKL, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert, Boetticher und Wikipedia.