Romantiker, Nocturne
abendlicher Blick in weite, wohl niederländische Landschaft mit Flusslauf im Mondenschein, Öl auf Karton, rechts unten, teils vom Falz verdeckt, datiert und ligiert monogrammiert "18 EA S 40", das reizvolle, miniaturhafte Kabinettstück besticht durch seine kontemplative Gestimmtheit, abendlicher Frieden liegt über der Landschaft, links und rechts werden im schwachen Dämmerlich Häuser sichtbar und am Horizont ist die Silhouette einer Stadt mit Holländerwindmühle zu sehen, als zentraler Blickpunkt fesselt jedoch eine Gruppe knorriger Eichen auf einem Hügel am Wasser die Blicke des Betrachters, durch deren Äste sich das helle Mondlicht bricht, welches die Landschaft im mystischen Violett erstrahlen lässt, die verträumte wie erbauliche Szenerie birgt jedoch auch eine unmissverständliche Botschaft, von den beiden Bäumen der Baumgruppe steht einer in Saft und Kraft, während der andere entlaubt jegliches Leben missen lässt - sie verkörpern die allgegenwärtige Dualität von Leben und Tod und gemahnen den Betrachter "memento mori!", das mit feinem spitzen Pinsel lasierend in bester romantischer Tradition erfasste Landschaftsgemälde steht in seiner exquisiten Farbigkeit und der Naturauffassung der Malerei Caspar David Friedrichs (1774-1840) nahe, eine rückseitige neuzeitliche Zuschreibung vermutet in dem Gemälde ein Werk von Andreas Schelfhout (1787-1870), Craquelure, Kratzer, gering restaurierungsbedürftig, Pendant zur nachfolgenden Position, in Berliner Leiste gerahmt, Falzmaße ca. 19 x 28 cm.