Prof. Eugen Quaglio, "Gehöft am Keilberg"
Blick von einer Anhöhe, über bäuerliches Anwesen hinweg, in sanft bewegte Gebirgslandschaft des böhmischen Erzgebirges, mit Wiesen, Feldern, Wegen und Waldrainen am Keilberg unweit Jáchymov [Sankt Joachimsthal], Quaglio fühlte sich mit der Landschaft des böhmischen Erzgebirges auf besondere Weise verbunden und verbrachte hier regelmäßig Urlaube, da seine Frau Therese aus Weschitz an der Eger (Běšice) stammte und eine seiner Töchter in Karlsbad lebte, pastose Landschaftsmalerei mit schönem Licht, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert "E. Quaglio" und undeutlich datiert "[19]08"?, rückseitig auf dem Keilrahmen betitelt "Gehöft am Keilberg, Arletzgrün [tschechisch: Arnoldov]", alt hinterlegte Fehlstelle in der Leinwand, gering reinigungsbedürftig, schön gerahmt, Falzmaße ca. 54,5 x 66,5 cm. Künstlerinfo: dt. Landschaftsmaler, Graphiker und Bühnenbildner (1857 München bis 1942 Berlin), entstammt der alteingesessenen Münchner Künstlerfamilie Quaglio, Enkel und Schüler des Hoftheatermalers Simon Quaglio (1795–1878) sowie Sohn und Schüler des Hoftheatermalers Angelo Quaglio II. (1829–1890), im väterlichen Atelier Förderung durch Friedrich Döll und Christian Jank, parallel Schüler der Kunstgewerbeschule München, 1874 kurzzeitig Studium an der Münchner Akademie, 1874–90 Mitarbeiter und später Teilhaber in der Theatermalerei seines Vaters in München, fertigte spezielle Bühnendekorationen für die Privatvorstellungen des "Märchenkönigs" Ludwig II., 1880 weitergebildet bei Carlo Brioschi, Hermann Burghart und Johann Kautsky in Wien, 1891–1923 Ausstattungsleiter der Berliner Hofbühnen bzw. am Preußischen Staatstheater, schuf darüber hinaus Theaterdekorationen für Stuttgart, Augsburg, Dresden und das böhmische Nationaltheater in Prag, Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft und im Verein Berliner Künstler, 1891 Ehrung mit der Königlich Württembergischen Goldmedaille für Kunst und Wissenschaft, 1924 Ernennung zum Professor für Theatermalerei der Münchner Akademie und zeitweise in München, tätig in Berlin und Sommerhäuschen in Konradshöhe bei Berlin, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Matrikel der Münchner Akademie, Dressler, Müller-Singer, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Bénézit, Boetticher, Biographie von Elisabeth Schwarnweber (geb. Quaglio) und englische Wikipedia.