Prof. Dr. Julius Wolfgang Schülein, "Kanal in Brügge I"
abendliche Stadtansicht mit Kanalbrücke, pastose Malerei mit breitem Pinselduktus in fein abgestimmter Farbigkeit, Öl auf Holzplatte, um 1910, links unten undeutlich signiert "J. W. Schülein", rückseitig in Blei signiert und betitelt "J. W. Schülein – Kanal in Brügge I", schön gerahmt, Falzmaße ca. 37 x 46 cm. Künstlerinfo: irrtümlich auch Schulein, dt.-jüdischer Maler, Graphiker, Architekt, Autor und Pädagoge (1881 München bis 1970 New York) City, zunächst 1900–04 Studium zum Juristen in München, später Philosophie und Kunstgeschichte in Berlin, ab 1905 Kunstschüler der Privatschule von Moritz Heymann in München, studierte 1906–07 an der Münchner Akademie bei Hugo von Habermann, unternimmt 1908 Studienreisen nach Paris, hier Schüler der Malschule "La Palette", ab 1908 freischaffend in München, 1913 Mitbegründer der Neuen Münchner Sezession, schuf Beiträge für die Münchner Zeitschrift "Jugend", weitere Studienreisen nach Spanien (Caramalla bei Tortosa), Italien (Gardasee, Venedig), der Schweiz (Ascona), Belgien (Brügge) und den Jungferninseln, 1930–33 in Berlin tätig, Mitglied im Reichsverband bildender Künstler Deutschlands und im Deutschen Künstlerbund Weimar, am 01.04.1933 Emigration über Belgien nach Frankreich, fortan in Paris und St. Guénolé in der Bretagne tätig, 1939 als Deutscher unter anderem kurzzeitig im Camp de la Chaume bei Sables d´Olonne/Vendée interniert, später in Montauban tätig, 1941 Emigration mit Hilfe des vermögenden Vetters und Manager der Liebmann-Brauerei, Hermann Schülein, nach New York, 1945 erste Ausstellung in New York, ab 1948 regelmäßige Sommeraufenthalte in Europa (Frankreich, Italien), 1951 Ehrung als Dr. h.c. und Honorarprofessor der Münchner Akademie, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Biographie von Gertrud Lütgemeier, Matrikel der Münchner Akademie, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh." und Autobiographie "Heitere Hoffnungslosigkeit".