100 Erlesene Objekte

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Annaberger Steinzeugkrug

Dippoldiswalde, um 1690, gedrungene Form, zylindrisch und leicht konisch eingezogener Lippenrand, von Gurtfurchen eingeschnürte flache Wülste auf Rand- und Fußzone, Bandhenkel, konischer Standring, oxydierter Sinterbrand, braun-schwarz/braun engobiert und salzglasiert, umlaufender rapportierender Reliefdekor, Blattfriese auf Wülsten, geschupptes Mittelband, Emaillefarben in Rot, Blau, Gelb und Weiß, rot-weiße und blau-weiße Spiralbänder, originaler Zinndeckel mit Medaillon, zechende Jäger und Umschrift NIMI.VS.LVSVS.PECVNIAE.ABVSV sowie Signum AAN 1695, Deckelinnenseite dreifach gepunzt mit Stadtmarke Naumburg (Schlüssel und Schwert gekreuzt), Meistermarke CL über Vogel mit Zweig im Schnabel, Henkel mit breitem Zinnband, drei schmale Zinnbänder in den Gurtfurchen, Reste alter Vergoldung, sonst sehr guter Zustand, H 18,5 cm. Provenienz: aus Plauener Privatsammlung.

Katalog-Nr.: 3000
Limit: 2400,00 €, Zuschlag: 2400,00 €

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Bacchanal

abendliche mediterrane Sommerlandschaft mit vom Wein berauschter Gesellschaft, im Zentrum lagert der alte, von Weinlaub bekrönte Gott des Weins Bacchus, umgeben von Putti, Flöte spielendem Faun und spärlich bekleideten, trinkenden und musizierenden Männern und Frauen, die mystischen, ob ihrer Zügellosigkeit und ekstatischen Hingabe an sinnliche Genüsse wie Wein, Musik, Tanz und Liebe beliebten Bacchanalien der Römer gaben im prüden und mitunter puritanischen Barock einen willkommenen Vorwand der Verbildlichung von Nacktheit und Ausgelassenheit in Form von Historiengemälden, gering pastose Genremalerei in dunkeltoniger Farbigkeit, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, 17. Jh., unsigniert, Craquelure, mehrfach doubliert, restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 80 x 107 cm.

Katalog-Nr.: 3001
Limit: 3800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Feine Elfenbeinschnitzerei

wohl Augsburg Mitte 17. Jh., unsigniert, Elfenbein aufwendig beschnitzt, vollplastische Darstellung des Herkules im Kampf mit dem Nemeischen Löwen, qualitätvolle Wiedergabe des muskulösen bärtigen Halbgotts im Kampf mit dem majestätischen Löwen, dessen Maul er mit beiden Händen gewaltvoll aufreißt, um ihn anschließend zu ersticken, Altersspuren, trocknungsrissig, H 5,7 cm.

Katalog-Nr.: 3002
Limit: 2800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Bronzeplastik Steigendes Pferd

Italien, wohl frühes 17. Jh., aus der Werkstatt von Francesco Fanelli, unsigniert, Bronze dunkelbraun patiniert, naturalistisch gearbeitete, elegant dynamische Tierplastik eines steigenden Pferdes mit wehender Mähne, der flache Sockel aus Travertin später ergänzt, Patina partiell berieben, L 15,5 cm, H gesamt 17,5 cm. Künstlerinfo: italienischer Bildhauer (1590-1653?), geboren in Florenz erhielt er seine Ausbildung vermutlich in der Werkstatt Giambolognas, mit dem er zumindest bekannt war, später dann bei Pietro Francavilla und Pietro Tacca, bis 1609 in Genua tätig, danach Übersiedlung nach London, für Charles I. von England fertigte er einen Brunnen für den Hampton Court Palace sowie 1640 eine Büste des jungen Charles II. Prince of Wales, die sich heute in der Abtei von Welbeck befindet, besonders beliebt schienen seine kleinformatigen Pferdedarstellungen zu sein, die sich sowohl im Besitz des Königs, als auch des Adligen William Cavendish, erster Duke von Newcastle befanden, Quelle: Benezit und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 3003
Limit: 1200,00 €, Zuschlag: 1200,00 €

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Bedeutender Porringer Charles II.

London, 1674-75, am Boden gepunzt sowie Meistermarke IA in gepunktetem Kreis, zylindrischer, innen und außen vergoldeter Korpus, auf drei hohl gearbeiteten Kugelfüßen, Griffe mit zwei Karyatiden verziert, der Korpus verblendet mit am Boden verschraubtem, abnehmbarem, durchbrochen gearbeitetem Mantel, dieser verziert mit getriebenen exotischen Vögeln (Phönix) unter Laubranken und Blumen mit Granatapfeldekor, der abnehmbare Deckel ebenfalls mit fein durchbrochen gearbeiteter, abnehmbarer Verblendung, geschraubter Deckelknauf mit Blattwerkabschluss, Wandung innen vergoldet, sehr guter Zustand, H 17 cm, G ca. 750 g. Quelle: Jacksons Silver and Goldmarks, edited by Ian Pickford, Abb. Seite 128.

Katalog-Nr.: 3004
Limit: 48000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Jan Lievens oder Nachfolge, Auferweckung des Lazarus

biblische Darstellung der wundersamen Auferweckung des Lazarus´ von Betanien von den Toten, hierzu berichtet das Johannesevangelium der Bibel, dass Lazarus mit seinen Schwestern Martha und Maria enge Freunde von Jesus gewesen seien, während einer Abwesenheit Jesu von Bethanien verstarb Lazarus jedoch und war bereits vier Tage begraben, als Jesus am Grab des Freundes eintraf, die folgende - im Bild festgehaltene - Begebenheit schildert das Johannesevangelium wie folgt (Joh.: 11,41-44) "... Da nahmen sie den Stein [vom Grab] weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach [zu Gott]: "Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast." Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: "Lazarus, komm heraus!" Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. ...", Lievens schildert die biblische Erzählung in geradezu expressiver Weise als ein dramatisches Ereignis voll Mystik und Schauer und entführt den Betrachter in eine dunkle Grabeshöhle, mit geöffnetem Sarkophag, tief im Erdboden, nur spärliches Licht liegt in der Szene, Jesus steht mit Nimbus und zum Himmel gerichtetem Blick betend am Grab, während ein dunkelhäutiger Diener ein überdimensioniertes weißes Leichentuch aus dem Grab zu ziehen scheint, aus dem sich unheimlich zwei Hände gen Jesu erheben und Lazarus´ Erweckung symbolisieren, hinter dem Diener sind zwei weitere Gestalten klar und deutlich erkennbar, ganz links am Bildrand zeigt der Maler einen alten Juden, ungläubig staunend, mit weit geöffneten Augen, neben ihm scheint eine der Schwestern des Lazarus, als bekennende Jüngerin Christi, in inniges Gebet versunken, alle anderen Figuren der Komposition bleiben schemenhaft im Hintergrund angedeutet, effektvoll betont der Künstler das Grabtuch, welches das Gemälde kaltweiß leuchtend vor der allgemeinen Finsternis dominiert, Lievens hält so gekonnt dem Betrachter des Gemäldes die Botschaft "Memento Mori" vor Augen, er komponiert die Darstellung geschickt, indem Jesus, Lazarus und das Leichentuch ein Dreieck bilden und symbolisiert damit Glauben, Tod und Auferstehung als Verheißung christlichen Lebens, das vorliegende Motiv scheint Lievens um 1630 - unter dem direkten Einfluss Rembrandts in ihrer gemeinsamen Werkstatt - mehrfach und auch spiegelverkehrt gemalt zu haben, so wird ein 107 x 114 cm großes Leinwandgemälde aus dem Jahre 1631 mit großer Ähnlichkeit zur vorliegenden Szene im Art Gallery and Museum Brighton/Großbritannien verwahrt, im Unterschied zu diesem Gemälde und zur kurz darauf erschienenen seitenrichtigen Radierung von der Hand Lievens wurde bei unserem Gemälde ein deutlicher hochrechteckiges Format gewählt (ähnlich wie beim Nachstich um 1650 von Jacob Louy, verlegt bei Clement de Jonghe), darüber hinaus sind rechts und links neben Jesus deutlich - wohl lediglich in der Unterzeichnung ausgeführte - Figuren zu erkennen, die bei allen anderen Versionen völlig fehlen, möglicherweise könnte es sich hier um eine Vorstudie Lievens handeln, dünn lasierende religiöse Genremalerei, Öl auf Holzplatte, unsigniert, rückseitig alte Restaurierungsnotiz eines Dessauer Kunstmalers und Restaurators "Restauriert 1924 14/5. H. [Heinrich] Schmidt-Rom - Dessau Askanischestr. 38", Malgrund leicht verzogen, gerahmt, altes Rahmenschild mit irrtümlicher Zuschreibung "Govert Flinck", Falzmaße ca. 40,5 x 26 cm. Künstlerinfo: auch Lievens de Oude, Livius Johanis le Vieux oder Johannis Livens, Lievens, Lieversz, Lieverszoon, Lyrins, oder Leyrens, niederländischer Maler, Zeichner und Radierer (1607 Leiden bis 1674 Amsterdam), 1616-18 Schüler von Joris van Schooten, 1618-20 Schüler von Pieter Lastman in Amsterdam, hier Bekanntschaft mit seinem Mitschüler Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606 Leiden bis 1669 Amsterdam), beeinflusst von Peter Paul Rubens (1577-1640) und Anthonis van Dyck (1599-1641), 1621 Rückkehr nach Leiden, unterhielt 1625-32 zusammen mit Rembrandt eine Werkstatt - beide Künstler beeinflussten sich gegenseitig förderlich, 1632-35 für König Karl I. in England tätig, 1635 Übersiedlung nach Antwerpen, hier 1635 Mitglied der St. Lukasgilde, 1644 Übersiedlung nach Amsterdam, zeitweise in Den Haag im Huis ten Bosch und im Schloss Oranienburg bei Berlin tätig, 1655 Rückkehr nach Amsterdam, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Nagler, Wurzbach "Niederländisches Künstlerlexikon" und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 3005
Limit: 1800,00 €, Zuschlag: 1800,00 €

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Kurfürstenbibel in prächtigem Einband

Biblia, das ist: die ganze heilige Schrift altes und neues Testaments verdeutlicht von Herrn Dr. Martin Luther: und auf gnädigste Verordnung des durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Ernsts, Herzogen zu Sachsen, Jülich, Cleve und Berg [...], Nürnberg in Verlegung der Johann Andrea Endterischen Handlung 1768, gestochen von Johann C. Claußner, Vorrede von Ernst Salomon Cyprian, mit ganzseitigen Kupferstichen und kleineren Textverzierungen, gestochenes Titelblatt, zwölf ganzseitige gestochene Portraits, sechs doppelblattgroße Karten und Pläne sowie 30 Kupfertafeln mit Zwischentiteln (2 davon doppelblattgroß), Kurfürstenbibel mit Portraits der elf Kurfürsten und das Luther-Portrait, die vier Propheten und vier Evangelisten, vier Karten des Mittelmeerraums und Palästinas sowie zwei Pläne von Jerusalem, biblische Szenen sowie Arche Noah, Stiftshütte und die Versammlung der Augsburger Konfession, Kollation: 74 Blatt, 740/512/480 Seiten, 8 Blatt, starker lederbezogener Holzdeckel mit Prachtprägung, sieben Bünde am Rücken, punzierter Goldschnitt mit Krone, Einband berieben, Gelenke und Kapitale etwas lädiert, Lederschließen fehlen, insgesamt gutes sauberes Exemplar in einem imposanten Einband der Zeit.

Katalog-Nr.: 3006
Limit: 1800,00 €, Zuschlag: 2000,00 €

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Konvolut historische Mörser

wohl Spanien, 16. Jh., partiell mit alten Etiketten des Auktionshauses Christie's aus dem Jahre 1982, Bronze gegossen, dunkel patiniert, fünf Stück, kompakte Modelle mit ausschwingender Mündung, die Wandungen verziert von Maskaronen, Muschelmotiven, Initialen bzw. schlichter Ornamentik, zum Teil mit angedeuteten Handhaben, dazu drei Pistille, stärkere Alters- und Korrosionsspuren, D max. 14 cm, beigegeben Auszug aus dem Christie's Auktionskatalog zur Sammlung historischer Mörser vom 17.02.1982.

Katalog-Nr.: 3007
Limit: 2900,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Christkind Barock

wohl Neapel, um 1700, Holz geschnitzt, gestuckt und mehrfarbig gefasst, stehender Christusknabe mit eingesetzten Glasaugen und aufwendig genähter Echthaarperücke, Krone aus versilbertem Weißblech, auf einem goldbronzierten, samtbezogenen Sockel, die rechte Hand im Segensgestus erhoben, in der linken eine Traube haltend, leichte Altersspuren, H 56 cm.

Katalog-Nr.: 3008
Limit: 3600,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Hans von Aachen oder Werkstatt, Urteil des Paris

berühmte mythologischen Szene, nachdem die Göttin der Zwietracht Eris als einzige der olympischen Götter nicht zur Hochzeit des Peleus und der Thetis eingeladen wurde, warf sie einen goldenen Apfel mit der Aufschrift "Der Schönsten" in die Gesellschaft, worauf zwischen Aphrodite, Athene und der Gattin des Zeus Hera ein Streit entbrannte, welcher von ihnen der Apfel gebühre, Zeus entzog sich diplomatisch einer Entscheidung und übertrug dem schönen, jedoch vom Königshof verstoßenen und als Hirte lebenden Königssohn Paris die Beantwortung der Frage, Zeus beauftragt Hermes - hier rechts oben mit geflügelter Kappe und zaubermächtigem Hermesstab dargestellt - den Königssohn herbei zu schaffen, jede der drei spärlich bekleideten Göttinnen versuchte nun, Paris für sich zu gewinnen, Athene - hier links mit abgelegtem Helm und Schild - verspricht Weisheit, Hera - hier rechts dargestellt - verspricht Weltherrschaft und schließlich Aphrodite - hier mittig in Begleitung zweier Eroten dargestellt - versprich Paris die Liebe der schönsten Frau der Welt, hierfür entscheidet sich Paris und gibt ihr den Goldenen Apfel wie rechts im Vordergrund dargestellt - nicht wissend, dass die schönste Frau Helena bereits mit Menelaos von Sparta verheiratet ist - und löst damit die nächste Tragödie, den Trojanischen Krieg aus, links im Hintergrund spielen Quellnymphen und rechts im Vordergrund lagert ein Flussgott mit Spaten, die der griechischen Mythologie zufolge sich dem Willen Eros unterwarfen, das vorliegende Motiv schuf Hans von Aachen spiegelverkehrt, teils mit geringen Variationen, dazu erfuhr das Motiv breite Popularität durch die Kupferstiche von Raphael Sadeler von 1589, gering pastose, partiell lasierende Genremalerei, Öl auf Leinwand, unsigniert, Craquelure, doubliert, alte Retuschen, etwas restaurierungsbedürftig, gerahmt (bestoßen), Falzmaße ca. 49 x 63 cm. Künstlerinfo: wurde nach der Geburtsstadt seines Vaters "Aachen" genannt, auch Johann von Aachen, Jan van Achen, Aken, Janachen, Fanachen, Abak, Jean Dac und Aquano, van Acken, dt. Maler, Zeichner, Kupferstecher und Diplomat (1552 Köln bis 1615 Prag), Ausbildung zum Maler wohl beim flämischen Maler E. Jerright in Köln, ab ca. 1573 Studienreise nach Italien, in Venedig tätig für den Antwerpener Kunsthändler Gaspar Rem, anschließend in Rom bei Anthonis Santvoort, Aachen knüpfte in Italien zahlreiche Kontakte und wurde ab 1580 ein geschätzter Maler, ab 1585 tätig für den Großherzog Francesco I. de’ Medici in Florenz, 1588 Rückkehr nach Köln, ab 1590 in München für Herzog Wilhelm V. von Bayern tätig, erhielt Aufträge der Augsburger Fugger, 1592 Berufung zum Hof- und Kammermaler Kaiser Rudolf II. mit Wohnsitz in München, 1594 Erhebung in den Adelsstand durch Rudolf II., 1596 oder 1601 Übersiedlung nach Prag, 1605 Erteilung des Schutzbriefes "Salva Guardia" durch Rudolf II., nach dessen Tod Hofmaler seines Nachfolgers Kaiser Matthias, Quelle: Thieme-Becker, AKL, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Nagler und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 3009
Limit: 15000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Bildnis Pietro Leopoldo von Toskana nach Pompeo Batoni

Halbfigurenbildnis des Erzherzogs von Österreich und Großherzogs der Toskana Pietro Leopoldo von Toskana (1747-1792), von 1790-92 als Leopold II. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und König von Böhmen, Kroatien und Ungarn, das vorliegende Motiv ist ein Detail aus einem größeren, 1769 angefertigten Doppelportrait von der Hand Pompeo Batonis (1708-1787), welches heute im Kunsthistorischen Museum Wien verwahrt wird und das den jungen Großherzog Pietro Leopoldo von Toskana mit seinem Bruder Kaiser Joseph II. (1741-1790) vor der Kulisse Roms darstellt, gering pastose Bildnismalerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 18. Jh., unsigniert, Craquelure, doubliert, retuschiert, restaurierungsbedürftig, im klassizistischen Rahmen (rest.bed.), Falzmaße ca. 69 x 57 cm.

Katalog-Nr.: 3010
Limit: 2200,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Rokoko-Kommode

Sachsen um 1760, Nussbaum und Nussbaumwurzel auf Nadelholz furniert, dreiseitig bombierter Korpus verziert mit rechteckigen Feldern und geometrischen Einlegearbeiten, dreischübige, leicht gebauchte Front mit originalen Schlössern und Messingbeschlägen, diese alt ergänzt, ca. 2-3 mm starkes Sägefurnier, Oberfläche mit schöner Alterspatina, kleinere Furnierfehlstellen, rest.bed., Maße 85 x 120 x 62 cm.

Katalog-Nr.: 3011
Limit: 5800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Münzbecher Berlin um 1770

Meister Martin-Friedrich Müller (1706-1780), Silber gepunzt, Stadtmarke, Meistermarke und Tremolierstrich, Fußbecher mit fein gravierter, vergoldeter Wandung im Rokokostil, Wandung mit zwölf eingesetzten Münzen: 3 x 4 Mariengroschen Wolfenbüttel um 1730, 2 x 4 Mariengroschen Braunschweig 1705 und 1714, 4 Mariengroschen Braunschweig-Calenberg-Hannover 1708, 5 x 6 Mariengroschen Braunschweig-Calenberg-Hannover 1694, 1694, 1694, 1698, 1713 und 1 x 6 Mariengroschen Wolfenbüttel 1704, H 9,3 cm, G ca. 128 g. Quelle: Scheffer Berlin No. 600.

Katalog-Nr.: 3012
Limit: 1900,00 €, Zuschlag: 1900,00 €

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Kleine Rokokokommode

2. Hälfte 18. Jh., Nussbaum, Nussbaumwurzel und Mahagoni auf Nadelholz furniert, dreiseitig bombierter Korpus mit geometrischen Einlegearbeiten in Rosenholz und Ahorn, Messingbeschläge alt ergänzt, ein Schloss locker, Schlüssel fehlen, kleinere Furnierfehlstellen und Trocknungsrisse, rest.bed., Maße 78 x 80 x 51 cm.

Katalog-Nr.: 3013
Limit: 2000,00 €, Zuschlag: 1400,00 €

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Prächtige Boulle-Konsoluhr

Frankreich, 19. Jh., aufwendig verziertes Gehäuse schildpattfurniert, mit ornamentalen Einlegearbeiten in Messing, fein ziselierte figürliche Bronzebeschläge, das Ziffernblatt mit eingesetzten Emailkartuschen und römischen Zahlen, Pendulenwerk der Firma Kienzle mit Schlagwerk auf zwei Glocken vermutlich später ersetzt, Bodenplatte und Rückwand ebenfalls in Bulle-Technik reich verziert, funktionstüchtig, Gehäuse in gutem Zustand, mit Schlüssel und Pendel, Maße 88 x 46 x 24 cm, H mit Konsole 124 cm.

Katalog-Nr.: 3014
Limit: 3000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Robert Griffier, Flusslandschaft

Blick aus der Vogelschau auf geschäftiges Treiben am Fluss in sommerlicher Gebirgslandschaft, hierzu bemerkt das Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie: "... Sein eigenes signiertes Oeuvre besteht aus Rheinlandschaften, ganz im Stil seines Vaters. ...", das durch seinen Detailreichtum und seine Akkuratesse bestechende Gemälde steht voll und ganz in der malerischen Tradition des Vaters Jan Griffier des Älteren (ca. 1645-1718) und von Herman Saftleven (1609-1685), fein mit spitzem Pinsel miniaturhaft erfasste Genremalerei, Öl auf Kupferplatte, links unten unscheinbar in Druckbuchstaben signiert, die feine Malerei der Landschaft und der miniaturhaften Staffage sind großteils original erhalten, lediglich der Himmel weist Retuschen auf, wenige Farbverluste im Falzbereich, gerahmt, Falzmaße ca. 28,3 x 38 cm. Künstlerinfo: niederländischer Maler, Zeichner, Fälscher, Kunsthändler und Kopist (ca. 1675 London bis ca. 1750 London), Schüler und Nachahmer seines Vaters Jan Griffier des Älteren (ca. 1645-1718), um 1695 zeitweise in Irland, vor 1700 Rückkehr nach Holland und in Amsterdam und Rotterdam tätig, erwarb 1716 das Bürgerrecht von Amsterdam, schuf Arbeiten im Stil seines Vaters sowie von Herman Saftleven (1609-1685), Adriaen van de Velde (1636-1672), Philips Wouwerman (1619-1668) und Salomon van Ruysdael (1600-1670), wegen betrügerischer Täuschungen mit Altmeisterkopien als Kunsthändler spätestens 1727 Auswanderung nach England und in London tätig, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Nagler, Bénézit, Wurzbach "Niederländisches Künstlerlexikon" und Info Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie.

Katalog-Nr.: 3015
Limit: 10000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Victor Georg von Sillig, Schlacht bei Landshut 1809

im Zuge des fünften Koalitionskrieges zwischen Österreich und Frankreich kam es am 16. und 21. April zu Gefechten, die als "Schlacht bei Landshut" in die Geschichte eingingen, in welcher die österreichische Armee schwere Verluste hinnehmen musste und den Rückzug antrat, die Darstellung zeigt eine dramatische Kampfszene um eine hölzerne Isarbrücke, rückseitig findet sich auf der Leinwand ein umfangreicher Text zur Szene "Erzherzog Karl schickte den von Abensbeng [sic. - meint "Abensberg"] vordringenden Bayern und Franzosen zwei Batalione des 31ten Illyrischen Infanterie Regiments - v. Benlowsky - und die Hussaren Regimenter No. 7 - Joh. Fürst Lichtenstein - und No. 8 - Frh. v. Kienmayer - entgegen, flüchteten aber zurückgedrængt in die Vorstadt zurück, da befahl der Erzherzog die zweite Brücke über die Isar anzuzünden, doch das Bayrische Chevauxlegers Regiment No. 1 - Kronprinz -, voran der Wachtmeister Rösler, stürmte ueber die brennende Brücke nach Landshuth hinein, am 21. April 1809, morgens 9 Uhr", hier auch signiert, ortsbezeichnet und datiert "Victor Sillig px. München 1846", bereits 1845 vermerkt das Künstlerlexikon Nagler "... Sillig besitzt auch wirklich bedeutendes Talent zur Composition, namentlich von Schlachten und kleineren militärischen Scenen, ...", das Gemälde gehört zu den wenigen Ölbildern des eigenwilligen Malers, von dem das Monogrammlexikon Nagler 1863 berichtet "... hatte grosses Talent zur Auffassung militärischer Scenen, seine Compositionen blieben aber in Zeichnungen und Aquarellen. In letzteren erreichte er grosse Kraft der Farbe, seine Mühe wurde aber in der Regel schlecht belohnt, sowie ihm denn überhaupt eine übergrosse Portion Eigenheiten an seinem Glücke hinderlich war. Sillig hielt sich viele Jahre in München auf, und da radirte er auch eine Anzahl von schönen Blättern militärischen Inhalts. ... Einige Blätter [Radierungen] kommen nur in ein paar Probedrücken [sic.] vor, indem er die Platten zu weiterem Gebrauche abschleifen liess oder zurücklegte, wenn er keinen Käufer fand. Der arme Sillig hatte zuletzt in München mit Noth zu kämpfen, ... Seine Arbeiten verdienen aber volle Beachtung. In ihm ging ein schönes Talent unter.", detailreiche, fein lasierende Historienmalerei, Öl auf Leinwand, rechts unten (auf Balken) unscheinbar signiert und abweichend datiert "Vr. Sillig 1847", etwas Craquelure, farbrunzelig, geschlossene Fehlstelle in der Leinwand, restauriert, original in ca. 8,5 cm breiter Berliner Leiste gerahmt, Falzmaße ca. 55 x 80 cm. Künstlerinfo: eigentlich Victor Georg von Sillig, dt. Schlachtenmaler, Zeichner und Radierer (1806 Dresden bis nach 1870), ab ca. 1830 tätig in München, ab 1832 Studium an der Münchner Akademie, autodidaktische Weiterbildung, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Nagler, Boetticher und Matrikel der Münchner Akademie.

Katalog-Nr.: 3016
Limit: 2800,00 €, Zuschlag: 5500,00 €

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Standsekretär Charles-Guillaume Diehl

Paris, 2. Hälfte 19. Jh., feines zierliches Salonmöbel, auf der Schlossplatte signiert Diehl 19.r Michel le Comte Paris, Perlahorn, Rosenholz und Nussbaum auf Eiche furniert, fein ziselierte Zierbeschläge aus Bronze, originale Marmorplatte, schlanker fünfschübiger Korpus mit Schreibplatte, die Schubkästen aus massivem Mahagoni gearbeitet, jeweils eingefasst in feinen Messingzierleisten, auf der Schreibplatte Ligaturmonogramm BC, schlichtes Innenleben mit zwei Schüben, die Schreibfläche mit grünem Leder bespannt, ein originaler Schlüssel vorhanden, Altersspuren, Trocknungsrisse, Einfassung der Marmorplatte mit Fehlstellen, kleinere Furnierfehlstellen, rest.bed., Maße 128 x 73 x 37 cm. Info: Charles-Guillaume Diehl (1811 Steinbach/Hessen bis 1885) war ein deutscher Ebenist und „Cabinetmaker“, Kunstschreiner und Kunstdrechsler, der aus einer Ebenistenfamilie stammte. Wie viele andere deutsche Ebenisten und Kunstschreiner ließ sich Diehl 1840 mit einer eigenen Werkstatt in Paris in der Rue Michel-le-Comte nieder. Zeitweise beschäftigte er bis zu 600 Mitarbeiter. Vor allem war Diehl auf Kleinmöbel mit Boulle-Marketerie spezialisiert, aber auch große Möbel wie Tische und auch ein gewaltiger Münzschrank stammen aus der Werkstatt Diehls. Viele namhafte Museen bewahren Möbel von Diehl, darunter ist das Mus. d' Orsay in Paris, das Rijksmuseum in Amsterdam, das Mus. De l' Ecole de Nancy, das Seita Museum in Paris, das Museum of Art in Philadelphia, das Carnegie Museum of Art in Pittsburgh, das Metropolitan Museum of Art in New York und das Museum für Kunstgewerbe in Frankfurt. Quelle: Denise Ledoux-Lebard: „Les Ebenists du XIXiéme siècle 1795-1889".

Katalog-Nr.: 3017
Limit: 1800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Armlehnstuhl Nicolas Parmantier

Frankreich, um 1780, auf der Zarge signiert Nicolas Parmantier Lyon, Nussbaum massiv, reich verzierter klassizistischer Armlehnsessel mit gebauchter Zarge, die Spitzfüße auf fein geschnitzten Löwentatzen ruhend, die gepolsterten Armlehnen mit zylindrischem Abschluss und geschnitztem Stern bzw. Jacobsmuschel, das leicht gebogene Kopfbrett mit Rollwerk verziert, abgepolstert, kleinere alte Ergänzungen, partieller, inaktiver Wurmbefall, rest.bed., Maße 96 x 58 x 64 cm. Info Nicolas Parmantier: Tischler in Lyon (1736-1801), der 1736 in Metz geborene Nicolas Parmantier wählte den gleichen Beruf wie sein Vater, der Zimmermann war, und ging als Geselle zu seinem Schwiegervater François Girard, einem Schreiner in Lyon, wo er sich in der Rue des Deux-Angles niederließ, 1772 kaufte er das Geschäft von Pierre Nogaret, der im August 1771 starb, nach seinem Tod wurde die Werkstatt von seinem Sohn Antoine übernommen, der dort bis zum Ende des Kaiserreichs arbeitete, Quelle: Internet.

Katalog-Nr.: 3018
Limit: 1400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Spiegelteleskop nach Gregory

2. Hälfte 18. Jh., ungemarkt, "als sogenanntes Gregory-Teleskop sammelt bei diesem Teleskop nicht eine Linse, sondern ein Konkavspiegel das Licht. Damit das Okular nun aber nicht am oberen Ende des Teleskops angebracht werden muss, lenkt ein zweiter, kurz nach der Lichteintrittsöffnung montierter kleiner Konkavspiegel das reflektierte Licht zurück. Es fällt schließlich durch eine Bohrung im Hauptspiegel in das Okular. Der Fangspiegel ist an einer Stange befestigt, die sich ihrer Länge nach verschieben lässt. Damit lässt sich das Bild fokussieren.", originales Messingstativ auf dreibeinigem, klappbarem Fuß, Abdeckkappe vorne fehlt, funktionstüchtig, H 37 cm, L Tubus 45 cm. Quelle: Deutsches Museum München, Inv.-Nr. 627.

Katalog-Nr.: 3019
Limit: 1200,00 €, Zuschlag: 1200,00 €

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"Smith's Terrestrial Globe"

England, 2. Hälfte 19. Jh., in runder Kartusche gemarkt Smith's Terrestrial Globe, showing all the MOST RECENT DISCOVERIES, George Phillip & Son Ltd., The London Geographical Institute, 32 Fleet Street, London E.C., papierbezogene Gipskugel an Messing-Polarring mit Gradeinteilung, der an einem Horizontring aus Messing befestigt ist, montiert auf einem gedrechseltem Dreibeinständer mit Meridianring (dieser mit oberflächlichen Fehlstellen), Gestell alt repariert, H 50 cm.

Katalog-Nr.: 3020
Limit: 1600,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Carl Christian Vogel von Vogelstein, Divina Comedia

die Darstellung zitiert den dreißigsten Gesang des Purgatorio [dt. Fegefeuers] aus der Göttlichen Komödie von Dante Alighieri (ca. 1265-1321), in welcher sich der Dichter stets in Begleitung eines Führers auf seine imaginäre Reise durchs Totenreich begibt, zunächst begleitet ihn Vergil durch die Hölle [Inferno] und ein Stück des Weges auf den Berg der Läuterung [Purgatorio, dt. Fegefeuer], an der Schwelle zum irdischen Paradies auf dem Berg der Läuterung übernimmt Beatrice - Dantes früh verstorbene Liebe aus Jugendtagen - die weitere Führung, später wird für den letzten Abschnitt der himmlischen Sphären [Paradiso] der heilige Bernhard von Clairvaux Dante begleiten, in der vorliegenden Szene trifft Beatrice mit ihrem Gefolge aus Jungfrauen, Heiligen, Engeln und Fabelwesen mit Dante aufeinander, Beatrice, als Sinnbild der Rechtschaffenheit, konfrontiert Dante in einer Bußpredigt mit dessen schlechten Taten, der Dante - rechts im Vordergrund in demutsvoller Haltung dargestellt - ergriffen folgt, der Dichter kniet unter einem Baum - dem Baum der Erkenntnis - und vor ihm fließt ein schmal angedeutetes Gewässer - den Paradiesfluss Lethe symbolisierend - nach einem rituellen Bad in seinen Fluten wird Dantes Erinnerung an böse Taten getilgt werden und Beatrice - mit beiden Füßen auf dem Wagen der Kirche Christi stehend - wird als symbolische Repräsentantin der Philosophie und Theologie Dante die göttliche Ordnung des Universums darlegen, 1813-20 weilte Vogel erstmalig in Italien und betrieb hier malerische und literarische Studien, schon früh galt seine Begeisterung Dante Alighieri, während seines zweiten Romaufenthaltes 1842-44 schuf Vogel dann ein großes Gemälde mit mehreren Szenen zur Göttlichen Komödie, welches vom Großherzog der Toskana angekauft wurde, schließlich weilte Vogel 1865 zur Einweihung eines Dante-Standbildes in Florenz, was die Anregung für vorliegendes Motiv gegeben haben wird, fein lasierende, vielfigürliche Historienmalerei, Öl und Goldbronze auf Karton, auf Leinwand appliziert, links und rechts oben in den Zwickeln des oberen Segmentbogenabschlusses italienisch bezeichnet "Guardami ben, ben son - ben son Beatrice - Gh occhi mi cadder giu - nel chiaro fonte - Purgat. [Purgatorio] - C. [Canto] XXX", rechts unten in der Darstellung schwer lesbar signiert und datiert "C. Vogel v. V. 1867", etwas restauriert, gerahmt, Falzmaße ca. 36 x 42 cm. Künstlerinfo: eigentlich Carl Christian Vogel, 1831 geadelt und nannte sich nun Vogel von Vogelstein, dt. Maler, Zeichner, Illustrator und Diplomat (1788 Wildenfels/Erzgebirge bis 1868 München), Jugend in Wildenfels, Sohn und Schüler des Malers Christian Leberecht Vogel (1759-1816), studierte ab 1800 an der Akademie Dresden, 1807 auf Fürsprache Barons Carl Otto von Löwenstern Übersiedlung als Diplomat und Zeichenlehrer nach Memel und Dorpat in Livland, 1808 Übersiedlung nach St. Petersburg, 1812 Rückkehr über Berlin nach Dresden, 1813 Reise nach Italien über Prag, Wien, Venedig, Bologna und Florenz nach Rom, bis ca. 1817 oder 1820 Aufenthalt in Rom, hier beliebtes Mitglied der Deutschrömer, schließlich Rückkehr nach Dresden, 1820-53 Nachfolger Gerhard von Kügelgens als Professor an der Dresdner Akademie, unternahm weiterhin Studienreisen durch Deutschland und 1830 nach Paris sowie 1835 nach London, 1842-44 Italienreise mit Stationen in Rom, Neapel und Pompeii, parallel zur Lehrtätigkeit begehrter Portraitist (u. a. die Mitglieder des sächsischen Königshauses) und Freskant (z.B. Schloss Pillnitz, Hofkirche Dresden, Dom Naumburg), 1824 Ernennung zum königlich sächsischen Hofmaler, 1831 Verleihung des Adelstitels "von Vogelstein", Ehrenmitglied zahlreicher Akademien wie Berlin (1822), St. Petersburg und New York (1833), München, Wien, Madrid, Venedig und Kopenhagen, Mitglied des akademischen Rats der Dresdner Akademie, 1853 Übersiedlung nach München, 1856-57 in Rom und 1865 in Florenz, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Nagler, Allgemeine Deutsche Biographie, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Boetticher und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 3021
Limit: 15000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Imposanter Ohrensessel Biedermeier

um 1820/30, Nussbaummaser massiv und furniert, außergewöhnlich geformtes Gestell in Form eines Füllhorns, mit s-förmig eingerollten Armlehnen, die Rückseite belegt mit abgerundeten Profilleisten, die breite, leicht trapezförmige Sitzfläche ruht auf massiven Säbelfüßen, das Sitzkissen ist lose in die Zarge eingelegt, älterer Bezugsstoff verschlissen, kleinere Furnierfehlstellen und Risse, rest.bed., Maße 128 x 83 x 66 cm.

Katalog-Nr.: 3022
Limit: 6500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Gustave Moreau, attr., Studie zu "La fée aux griffons"

Moreaus malerisches Interesse galt vor allem antiken, mystischen, biblischen oder phantastischen Darstellungen, die er nicht selten kombinierte, die jeweiligen Geschichten waren für den Künstler Mittel zur Verbildlichung von Gefühlswelten, Gedanken und Erfahrungen, Moreau thematisierte so nicht selten sein eigenes, von Ängsten und Depressionen - aber auch glücklichen Phasen geprägtes Leben, vorliegendes Motiv "La fée aux griffons [dt.: Die Greifenfee]" schuf Moreau um 1876, es zeigt eine nahezu nackte junge Frau an einem Weiher vor einer dunklen Grotte, ihr Kopfschmuck und die Garben in ihrer linken Hand lassen sie als Ceres - Göttin der Fruchtbarkeit - erscheinen, sie lehnt scheinbar entspannt an einer mächtigen Säule, auf der eine geflügelte Urne thront und wird von zwei unheimlichen Greifen bewacht, erst auf den zweiten Blick wird man der Schlange gewahr, die sich aus dem Schoß der unnahbaren Schönheit windet, der Künstler spielt hier wohl auch auf die mystische Sage von den Thrien - jenen jungfräulichen Bergnymphen - an, die der Kunst der Weissagung mittels kleiner Kieselsteine, welche sie in eine Urne warfen, mächtig waren, diesen Nymphen wurde jedoch auch Falschheit und Bestechlichkeit nachgesagt, in ihrer geradezu symbolistisch leuchtenden Schönheit zeigt Moreau eine Szene voll geheimnisvollem Verlangen und subtiler Gefahr und verdeutlicht seine eigene Einstellung zur Weiblichkeit, lediglich die symbolische Barriere der Szene zum Betrachter - durch den See - lässt diesen die jenseitige Szene gefahrlos schauernd betrachten, möglicherweise handelt es sich bei der vorliegenden dunkeltonig-emailartig festgehaltenen, mit flottem Pinselduktus und schönem Licht erfassten Malerei um eine Kompositionsstudie von der Hand Moreaus, wesentliche Elemente und die Lichtstimmung des fertigen Gemäldes sind hier bereits angelegt, so sind die junge nackte Frau, die Säule und einer der Greifen deutlich zu erkennen, offensichtlich wurde die Studie seitlich beschnitten - und Moreau wählte letztendlich in seinem fertigen Gemälde zur Steigerung des Eindrucks ein noch höheres Format und fügte am Unterrand des Gemäldes den trennenden See und am oberen Ende der Säule besagte Urne hinzu, Öl auf Karton, um 1875, unsigniert, rückseitig Atelierspuren und Zuschreibung "Dieses Bild ist von Gustave Moreau, geb. Paris 1826-1898", farbschwundrissig, Malgrund gebaucht, in alter versilberter Leiste gerahmt, Falzmaße ca. 33 x 23 cm. Künstlerinfo: frz. Maler und Zeichner des Symbolismus (1826 Paris bis 1898 Paris), erste Ausbildung beim Vater, dem Architekten Louis Moreau, 1836-40 Sekundarschulbildung am Collège Rollin, 1841 erster Italienaufenthalt, 1844-46 gefördert durch François-Edouard Picot, studierte 1846-49 an der Pariser Akademie, 1849-50 autodidaktische Studien im Louvre, ab 1851 freundschaftliche Förderung durch den Ingres-Schüler Théodore Chassériau (1819-1856), 1852-80 Ausstellungsbeteiligung im Pariser Salon, unternahm nach dem Tod Chassériaus, zusammen mit Frédéric de Courcy, 1857-59 zweite Studienreisen nach Italien und weilte in Neapel, Rom, Florenz, Mailand, Lugano, Pisa, Siena und Venedig, hier beeinflusst von Renaissance-Künstlern wie Leonardo da Vinci, Sandro Botticelli, Andrea Mantegna, Michelangelo Buonarroti, Paolo Veronese, Raffael, Antonio da Correggio, Vittore Carpaccio und Carlo Crivelli, in Italien Freundschaft zu Élie Delaunay, Léon Bonnat und Edgar Degas, ca. 1860 Bekanntschaft mit seiner Lebensgefährtin Alexandrine Dureux (1835-1890), 1865 auf Einladung Kaiser Napoleon III. in Compiègne, 1878 vertreten auf der Weltausstellung Paris, 1883 Offizier der Ehrenlegion, ab 1888 Mitglied der Pariser Akademie, ab 1892 als Nachfolger seines Freundes Elie Delaunay (1828-1891) Professor an der École des Beaux-Arts Paris, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bénézit, Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Info Museum Moreau Paris und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 3023
Limit: 5000,00 €, Zuschlag: 5500,00 €

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Violine Joseph Felix Riedl

um 1880, innen auf Klebezettel bezeichnet Joseph Felix Riedl, Musikinstrumenten Fabrikant in Wien, ungeteilter Boden und Zarge aus sehr breitem Ahorn, Hals und Schnecke aus schmalem Spiegelahorn, heller goldbrauner Lack, rissfreie Decke aus sehr feinjähriger Resonanzfichte, spielbereiter Zustand, mit Bogen, im Etui, dieser gemarkt Tubbs, polygonal facettierte Stange aus Fernambukholz mit Montierungen aus Silber und Perlmutt, L Korpus 36,0 cm.

Katalog-Nr.: 3024
Limit: 2000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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