Prof. Eduard Leonhardi, "... Zschopautal bei Gewittersturm"
idyllische Sommerlandschaft, mit Blick über die Zschopau mit Fährkahn, zum von Bäumen umstandenen Bauernhof und reifendem Kornfeld am jenseitigen Ufer, während von links helles Sonnenlicht die Szenerie erleuchtet, brauen sich rechts am Himmel unheilvolle Wolkenformationen zusammen und künden vom nahenden Gewittersturm, stimmungsvolle, fein mit spitzem Pinsel lasierend, teils pastos festgehaltene Landschaftsmalerei in sublimer Farbigkeit, Leonhardi bereiste 1847 das Zschopau- und Muldental und verwandte später die hier entstandenen Studien für seine im Atelier ausgeführten Gemälde, zu denen Müller-Klunzinger 1870 schreibt "...Seine Landschaften sind im Geiste einer zauberischen Romantik ..." und Hans Joachim Neidhardt ergänzt "... Dem Werk Eduard Leonhardis eignet ein Zug unbefangener Weltfreude. ... Seine Motive sind klug gewählt und bedacht ins Bild gesetzt, aber nicht mehr im klassischen Sinne komponiert. Man spürt hinter seiner Malerei noch die exakte Zeichnung, aber er nähert sich immer mehr einem malerischen Realismus. ...", Öl auf Leinwand, rechts unten ligiert monogrammiert und datiert "EL 1864", rückseitig auf dem Keilrahmen teils undeutliche Bleistiftannotation "... Leonhardi Loschwitz" und altes Etikett "Landschaftsmotiv aus dem Zschopautal bei Gewittersturm, gemalt von Eduard Leonhardi in Loschwitz bei Dresden – Preis 75 Thaler", weiterhin beigegeben neuzeitliche Info zum Künstler, Craquelure, original gerahmt, Falzmaße ca. 37 x 57 cm. Künstlerinfo: eigentlich Emil August Eduard Leonhardi, dt. Landschaftsmaler, Aquarellist und Lithograph (1828 Freiberg bis 1905 Dresden-Loschwitz), wegen seiner romantischen Landschaftsbilder „Maler des deutschen Waldes“ genannt, Sohn des Tintenfabrikanten August Leonhardi (1805–1865), ab 1836 Förderung durch den Zeichenlehrer Anton Müller in Freiberg, 1840 Umzug nach Dresden-Loschwitz, 1842 Schüler des Kupferstechers Julius Fleischmann, studierte 1842–45 an der Dresdner Akademie, 1846–49 Atelierschüler von Ludwig Richter, unternahm diverse Studienreisen mit Ludwig Richter nach Nordböhmen, 1847 ins Zschopau- und Muldental, 1848 in den Harz, ab 1949 freischaffend in Dresden und Aufenthalt in der Rabenauer Mühle in der Sächsischen Schweiz, 1852 Reise nach München, Salzburg, Wien und Oberbayern, 1853–59 Studienaufenthalt in Düsseldorf, danach in Loschwitz bei Dresden ansässig, ab 1864 Ehrenmitglied der Dresdner Akademie, 1865 Tod des Vaters und Übernahme dessen "Chemischer Fabrik – Leonhardische Tintenwerke", ab 1866 Mitglied im Sächsischen Kunstverein, 1879 erwarb er die Hentschelmühle im Loschwitzgrund und baute sie 1881–84 zum Künstlerdomizil "Rote Amsel" um, er war karitativ tätig – förderte mit seinem Künstlerhaus "Rote Amsel" Künstler wie Robert Sterl und Charles Johann Palmié, stiftete ein Armenhaus sowie ein Kinderheim in Loschwitz, 1885 Eröffnung des Privatmuseums in der "Roten Amsel", 1896 Professorentitel und Ehrenmitglied der Dresdner Kunstgenossenschaft, beschickte Ausstellungen in Dresden, Wien, Berlin, Düsseldorf, Hannover und München, 1856–58 und 1867–74 Mitglied des Düsseldorfer Künstlervereins "Malkasten", Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Boetticher, "Künstler am Dresdener Elbhang", Friedrich "Ludwig Richter und sein Schülerkreis", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Bruckmann "Lexikon der Düsseldorfer Malerschule", Info Leonhardimuseum Dresden und Wikipedia.