Willy Heier, attr., Frankfurter Gartenwirtschaft
sommerliche Biergartenszene, mit Akkordeonspieler und Familie unter lampiongeschmücktem Baum, unter den kritischen Augen des Familienvaters reicht die Mutter einem Kleinkind ein Glas, humorvolle Karikatur, hierzu bemerkt ein Rezensent der frz. Kunstzeitschrift »La Revue modern« "... Den besten Teil seines Werkes verdankt Willy Heier seinem Talent als Humorist, das eine ausgesprochen persönliche Note aufweist. Die komischen und grotesken Figuren, die wunderlichen Ideen, der oft feine Humor seiner Zeichnungen zeigen einen seltenen Geschmack. ...", Bleistiftzeichnung, rechts unten undeutlich signiert "Heier", lt. rückseitigem Etikett "Frankfurter Gartenwirtschaft, Signiert, Bleistiftzeichnung, 16 cm x 15,5 cm, Bildunterschrift auf dem Blatt [wohl auf Blattrückseite] "Hör uff, Mutter, Du sollst doch dem Maxe nich so ville Alkohol jeben! – Laß´ man, der muß sich doch noch an Äppelwoi gewöhnen!" – erworben März 2011 aus der Sammlung "Bembel Lenz", Helmut Lenz, gest. 2010.", der Frankfurter Rechtsanwalt und Politiker Helmut Lenz (1930–2010) engagierte sich ab den 1970er Jahren für die Erforschung der Apfelweinkultur und legte hierzu eine umfangreiche Sammlung an, was ihm den Spitznamen "Bembel Lenz" eintrug, schön freigestellt hinter Glas und Passepartout gerahmt, Blattmaße ca. 16,5 x 15,5 cm. Künstlerinfo: auch Willi Heier, dt. Pressezeichner, Aquarellist, Karikaturist, Illustrator, Plakatkünstler und Gebrauchsgraphiker (1902 Luschwitz/Posen bis 1970 Goslar), um 1904 in Goslar, später Kindheit in Brieg [Brzeg], nach der Schule Lehrerausbildung an den Lehrerseminaren in Ohlau [Oława], Brieg und Friedland, ab 1924 vertreten auf Karikaturenausstellungen, 1924–28 Studium an der Akademie Breslau [Wrocław] bei Alexander Kanoldt, Otto Mueller, Carlo Mense und Oskar Moll und in Breslau, Brieg und Schweidnitz tätig, ca. 1928 zweites Lehrerexamen, 1928 Gründung eines Werbeateliers in Kattowitz und fortan bis 1945 freischaffend, unter anderem für deutsche, österreichische und schweizerische Zeitschriften wie die Münchner "Jugend", den "Wahren Jacob", "Querschnitt, "Neue Linie" und "Böttcherstraße", parallel Werbeleiter der "Kattowitzer Zeitung", 1929 Gründungsmitglied der Kattowitzer Künstlergruppe, zeitweise in Beuthen [Bytom], 1945 Übersiedlung nach Goslar im Harz, hier weiter freischaffend, unter anderem für die Zeitschriften "Unser Harz", den "Goslaer Bergkalender" und die "Goslaer Woche", Mitglied, Ausstellungsleiter und Geschäftsführer der "Harzgruppe" des Bundes Bildender Künstler, beschickte Ausstellungen in Hamburg, Hannover, Frankfurt am Main, New York und Monte Carlo, Quelle: Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Kürschners Graphikerhandbuch, Hannelore Giesecke "Sie lebten auch in Goslar: 1–16", Info Sylwia Grochowina und Internet.