Prof. Moritz Retzsch, attr., Musizierendes Paar
Dame mit Notenbuch am Tisch, von einem jungen Mann mit Laute begleitet, links im Vordergrund lauschen zwei Hunde der Darbietung, das Gemälde besticht vor allem durch die fein erfasste Darstellung des schimmernden Seidenstoffes des eleganten Kleides, lasierende, partiell pastose Genremalerei, Öl auf Leinwand, um 1850, unsigniert, rückseitig auf dem Keilrahmen bezeichnet "M. Retzsch", Craquelure, Randmängel, im Goldstuckrahmen (bestoßen) gerahmt, Falzmaße ca. 42 x 28,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich August Moritz Retzsch, irrtümlich auch Retsch bzw. Ratzsch, dt. Historien- und Bildnismaler, Zeichner, Illustrator, Radierer und Winzer (1779 Dresden bis 1857 Radebeul-Oberlößnitz), Romantiker, bestimmte sich zunächst zum Förster und dem Studium der Literatur, ab 1797 Schüler von Cajetan Toscani in Dresden, ab 1803 Studium an der Akademie Dresden bei Josef Grassi, schuf bereits 1808 Illustrationen zu Goethes Faust I., die 1810 den Beifall des Dichters fanden und auf dessen Anregung hin als Umrissradierungen erschienen, illustrierte bis 1845 zahlreiche Bücher Goethes, Schillers u. a., sein Hauptwerk wurde die 106 Blatt umfassende und 1828–45 erschienene „Galerie zu Shakespeares dramatischen Werken in Umrissen“, übernahm zahlreiche Portraitaufträge für das sächsische Königshaus, welches den Künstler protegierte, 1816 Mitglied der Dresdner Akademie, 1824 zum außerordentlichen Prof. der Dresdner Akademie ernannt, ab 1828 zeitweise auf seinen Weingut („Retzschgut“) in Oberlößnitz ansässig, flüchtete 1848 vor den Revolutionswirren in Dresden gänzlich nach Hoflößnitz, vertreten in der Gemäldegalerie Dresden, in Dresdner Stadtmuseum, im Kupferstichkabinett Dresden und in zahlreichen Privatsammlungen, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert, Nagler, Schülerlisten der Dresdner Akademie, Boetticher und Wikipedia.