Gemälde

Katalog-Nr. 4567

"Johannes der Täufer mit dem Widder" nach Caravaggio

1602 schuf Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571–1610) sein heute in den Kapitolinischen Museen in Rom verwahrtes Gemälde "Der Heilige Johannes der Täufer – Knabe mit Widder", das Gemälde war ein Auftragswerk für die Privatsammlung des römischen Marchese Ciriaco Mattei, der das Gemälde im Inventar seiner Sammlung und seinem Testament (1623) als "Giovanni Battista [Johannes der Täufer]" erwähnte und es nach seinem Tod dem Kardinal Francesco Maria Bourbon Del Monte (1549–1927), einem frühen Förderer Caravaggios vererbte, die provokante wie sinnliche Darstellung des Heiligen als nackten, geradezu erotisch wirkenden Straßenjungen, war seinerzeit ein Skandal und wurde wegen Verstoßes gegen das Decorum der Zeit von den Sittenwächtern abgelehnt, das nicht eindeutig auf biblischer Überlieferung beruhende Motiv irritierte, da die wesentlichsten Attribute des Johannes, bis auf Fellschurz und roten Mantel, fehlen, darüber hinaus wird Johannes sonst in Gegenwart eines Lammes, welches als "Agnus Dei [Lamm Gottes]" für Jesus steht, dargestellt, im vorliegenden Motiv lässt Caravaggio seinen Johannes einen unverkennbar ausgewachsenen männlichen Widder umarmen, das in trefflicher Hell-Dunkel-Malerei [Chiaroscuro] und bestechendem Naturalismus erfasste Gemälde mit seiner unkonventionellen, doch intensiven Bildsprache faszinierte ob seiner höchsten künstlerischen Qualität die Zeitgenossen und transportierte so unter dem Deckmantel eines Heiligengemäldes eine nahezu unverhohlene Homoerotik, welcher der Künstler und wohl auch der Auftraggeber selbst anhingen, feine, gering pastose Kopie, nahezu in Originalgröße, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, links unten undeutlich signiert und datiert "2009", ungerahmt, Falzmaße ca. 131 x 97 cm.

Limit:
600,00 €
Zuschlag:
1200,00 €

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