Gemälde

Katalog-Nr. 4596

Prof. Hermann Urban, Trauer des Apoll

elegische Gebirgslandschaft mit Wasserfall und dem an einem Abgrund sitzenden und Flöte spielenden griechischen Gott des Frühlings, der Reinheit und Künste Apollon, die Darstellung illustriert die Geschichte der griechischen Mythologie wonach Eros – der Gott der begehrlichen Liebe – nach einem Spott Apollons diesen mit einem goldenen Pfeil beschoss, worauf Apoll in inniger Liebe zur Tochter des Flussgottes Peneios, Daphne, entbrannte, Daphne versah Eros jedoch mit einem bleiernen Pfeil, welcher sie für jegliche Liebschaft unempfänglich machte, als nun Apollon seiner Geliebten nachstellte und diese sich seiner Zudringlichkeit nicht mehr erwehren konnte, bat sie ihren Vater erschöpft um Hilfe, dieser verwandelte sie augenblicklich in einen Lorbeerbaum und entzog sie so dem Begehren Apollons, seitdem galt Apoll der Lorbeer als heilig und er schmückte sich mit einem Kranz aus dessen Zweigen, auf dem rechts im Bild dargestellten Baum ist auf dessen Stamm das Gesicht Daphnes verewigt, 1894 ward Urban Schüler von Arnold Böcklin in Florenz – dessen Einfluss im vorliegenden Gemälde noch deutlich erfahrbar wird und von dem sich der Künstler erst 1905 nach einer Reise auf die Insel Ponza emanzipierte, wo er die Wirkung von Licht und Farbe für sich entdeckte, pastose, melancholische Mythenmalerei mit breitem Pinselduktus in zurückhaltender, brauntoniger Farbigkeit, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, rechts unten unscheinbar signiert "H. Urban", rückseitig typisch für Urban bezeichnet, datiert und ligiert monogrammiert "op. 678 – XII. 1904 – HU", Craquelure, farbschwundrissig, Keilrahmen durchzeichnend, restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 78 x 108,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Hermann Marcel Urban, dt.-amerik. Landschaftsmaler, Graphiker, Bildhauer, Kunstgewerbler und Maltheoretiker (1866 New Orleans/Louisiana bis 1948 Bad Aibling), zunächst in New Orleans/Louisiana, ab 1867 aufgewachsen bei den Großeltern in Bad Aibling, begleitete seine Mutter auf weltweiten Konzertreisen, unter anderem nach Rio de Janeiro und Rom, studierte auf Anraten Wilhelm Leibls 1885–90 an der Akademie München bei Ernst Karl Georg Zimmermann, Karl Raupp, Wilhelm von Diez und Johann Caspar Herterich, betrieb mit Max Doerner, Hans Anetsberger, Bruno Paul Hetze und Hans Rossmann Landschaftsmalerei in Neubeuern und Gründungsmitglied der Malerkolonie Törwang, unterhielt ab 1886 eigenes Atelier in München, 1890 Besuch Franz von Lenbachs, 1892–94 Studienaufenthalte in Italien, in Rom gefördert von Otto Greiner, 1894 Schüler von Arnold Böcklin in Florenz, tätig für die Münchner Zeitschrift „Jugend“, 1908 Ernennung zum Prof. h.c. durch Prinzregent Luitpold von Bayern, 1914 Studienreise nach Ägypten, Mitglied im Künstlerbund Bayern, im Reichsverband bildender Künstler Deutschlands, im Münchner Ausstellungsverband, 1897 Gründungsmitglied der Künstlervereinigung „Luitpoldgruppe“ und 1. Vorsitzender der Künstlergruppe „Die Wanderer“, beschickte den Münchner Glaspalast und 1937–44 die Große Deutsche Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München, tätig in München, 1944 Zerstörung des Münchner Ateliers und Übersiedlung nach Bad Aibling, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Matrikel der Münchner Akademie, Goldstein und Wikipedia.

Limit:
240,00 €
Zuschlag:
450,00 €

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