Sächsische Künstler

Katalog-Nr. 4113

Fredo Bley, "Im Wudel"

sommerlicher Blick über sich zu Tal schlängelndem Weg, grüne Wiesen, Felder und Bäume im idyllischen Wudelgrund bei Reinsdorf im Vogtland, während im Vordergrund die Landschaft im schwindenden Licht des Tages der Dämmerung anheimfällt, lassen letzte Sonnenstrahlen saftig grüne Felder vorm Dorf am Horizont effektvoll leuchten, während ein rot glühender Abendhimmel die Szene überspannt, der naturverbundene Künstler schilderte in seinen Erinnerungen den nahe seiner Vaterstadt Mylau gelegenen Wudelgrund als das "Paradies" seiner Kindertage, so hat Fredo Bley diesem schönen Fleckchen Erde Zeit seines Lebens in Bildern ein bleibendes Denkmal gesetzt, hier vorliegend eine frühe – nahezu impressionistische wie kraftvoll expressive – Arbeit des Künstlers, in welcher noch der Einfluss seines Lehrers Walter Löhner (1899–1968) zum Tragen kommt, hierzu bemerkt Frank Weiß in "Malerei im Vogtland" (2002): "... Im Werk des 1929 in Mylau geborenen Fredo Bley dominiert die in weitem Sinn verstandene Landschaftsmalerei. Mit ihr ist er zu einem der bekanntesten vogtländischen Gegenwartskünstler geworden. ... In den 1950er Jahren fand er Anschluss an und Anleitung durch den Maler Walter Löhner. Die gemeinsamen Naturstudien bestärkten ihn in der Haltung, dass eine verordnete Motivhierarchie [im Sinne des Bitterfelder Weges] mit Kunst nicht vereinbar sei und dass ein Künstler seinen ihm gemäßen Weg ungeachtet äußerer Forderungen und Bedingungen gehen müsse. ... In der Zeit des gemeinsamen Malens mit Löhner vorübergehend von dessen impressionistischen Stil beeinflusst, hat er bald seine eigene, charakteristische Handschrift entwickelt, ... Er bewegt sich zwischen Impression und Abstraktion, ohne je völlig abstrakt oder gar gegenstandslos zu werden, steigert auf Basis sensibler Erfassung Form und Farbe in expressiver Weise. Sein Streben zielt auf eine Synthese von Impressionismus und Expressionismus. Er suchte und fand direkten und indirekten Rat bei bekannten Malern wie Karl Schmidt-Rottluff, Karl Hofer, Rudolf Bergander oder Hans Grundig. ... Und stets bewunderte er voller Hochachtung die Werke der älteren vogtländischen Meister – von Albin Schlehahn etwa oder Albin Enders, Paul Söllner, Richard Sachs, Rudolf Poeschmann und Kurt Geipel. ... Motivisch sind die Bilder Fredo Bleys, der sich ausdrücklich als vogtländischer Maler versteht und bezeichnet, in der Regel im näheren und weiteren Umkreis seines Wohnortes angesiedelt. Seine ernsthafte Auseinandersetzung mit der vogtländischen Landschaft findet hier einen unerschöpflichen Reichtum und bedarf nicht des aufgesetzten Reizes des Exotischen. ...", stimmungsvolle, pastose Landschaftsmalerei mit charaktervollem, dynamischem Pinselduktus in kraftvoller Farbigkeit, partiell unter Einbeziehung der Farbigkeit des Malgrunds, Öl auf Platte, links unten signiert und datiert "F. Bley [19]56", rückseitig vom Künstler betitelt "Im Wudel", gereinigt, original gerahmt, Falzmaße ca. 58,5 x 67,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Fredo Robert Bley, dt. Maler und Graphiker (1929 Mylau im Vogtland bis 2010 Reichenbach), 1943–46 zusammen mit Wolfgang Mattheuer Lithographenausbildung bei Carl Werner in Reichenbach, um der Dienstverpflichtung zum Uranbergbau der Wismut zu entgehen 1946–48 als Land- und Forstarbeiter in Thüringen tätig, 1948–56 Lehre und Tätigkeit als Dekorations- und Schriftenmaler, Anregung durch den Maler Walter Löhner, weitestgehend Autodidakt, seit 1952 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, aus materiellen Zwängen 1957–64 parallel als Ziegelei- und Baufacharbeiter tätig, ab 1966 freischaffend, parallel zeitweise Werksvertrag mit dem VEB Baumechanik Lengenfeld und bis 1990 Zirkelleiter für Malerei in der "NEMA" Netzschkau, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem 2002 im neuen Bundeskanzleramt Berlin, tätig in Mylau, ab 1960 im selbst errichteten Eigenheim in Buchwald, Quelle: AKL, Eisold “Künstler in der DDR”, Frank Weiß "Malerei im Vogtland" und Wikipedia.

Limit:
1000,00 €

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