Gemälde

Katalog-Nr. 4593

Lisel Oppel, Vorfrühling in Worpswede

sonnige Worpsweder Moorlandschaft mit Kate hinter austreibenden Laubbäumen am Kanal, dünn lasierende Landschaftsmalerei unter Einbeziehung von Farbe und Struktur des Malgrundes, die unkonventionelle und sehr direkte Lebensart der Künstlerin schlägt sich eindrucksvoll in der vorliegenden Malerei nieder, hierzu bemerkt Uwe Lehmann (2009) "... Mit dieser Liebe zur Landschaft konnte sie sich eins wissen mit den Mitgliedern der Worpsweder Künstlerkolonie der ersten Generation, denen die Einheit von Mensch und Natur am Herzen lag. Diese Einheit zu verwirklichen, ist auch das Ziel Lisel Oppels. Sie erreicht es, indem sie darauf verzichtet, den Betrachter ihrer Bilder durch fotografisch naturalistische Wiedergabe einzuengen. Sie malt zwar, was sie sieht, aber vom Auge geht der Eindruck in ihre Seele und erst dann in Hand und Pinsel. Auf diese Weise bietet sie dem Betrachter an, auch seine Eindrücke an das Bild heran- und seine Empfindungen in es einzutragen, sie in die Stimmung des Bildes einschwingen zu lassen. ...", die sparsame Verwendung von Farbe resultiert nicht zuletzt aus der permanenten finanziellen Not der Künstlerin – sie weigerte sich nach 1933 der Reichskulturkammer beizutreten, was de facto einem Berufsverbot gleichkam – so erhielt sie keine Bezugsscheine für Malfarben mehr und musste als alleinerziehende Mutter mit Jobs für ihren und ihres Sohnes Lebensunterhalt sorgen, Öl auf Hartfaserplatte, rechts unten signiert "L. Oppel" und undeutlich datiert "[19]39", rückseitig drei teils fragmentarisch erhaltene Etiketten, hier lesbar "Liesel Oppel ... betrifft ...wettbewerb" sowie "Abs. L. Oppel Worpswede – An den Kunstverein Hannover, Sphienstr. 2", Kratzer, gerahmt, Falzmaße ca. 65 x 85 cm. Künstlerinfo: auch Liesel oder Lise Oppel, eigentlich Anna Amalie Elisabeth Oppel, dt. Malerin, Zeichnerin, Graphikerin, Bäuerin und Keramikerin (1897 Bremen bis 1960 Bremen), ab 1914 Schülerin der Kunstgewerbeschule am Gewerbemuseum Bremen bei Ernst Müller-Scheessel, ab 1917 Studium an der Kunstgewerbeschule in München bei Richard Riemerschmid und Weiterbildung bei Hermann Groeber, 1919 Übersiedlung nach Worpswede, verdingt sich hier auf einem Bauernhof im Emsland ihre Existenz und nimmt Malunterricht bei Emmy Meyer, lebte ab 1920 einige Jahre bei Martha Vogeler im "Haus im Schluh", ab 1927 Reise in die Schweiz, 1930–32 als Porzellanmalerin in der Keramikmanufaktur "Industria Ceramica Salernitana" in Vietri sul Mare angestellt, 1932–35 in Positano am Golf von Neapel und auf Ischia tätig, 1935 Rückkehr nach Worpsweede, 1936 per Anhalterin Reise durch Kalabrien, ab 1937 in Bremen, 1939–40 als technische Zeichnerin bei der Werft AG Weser in Bremen-Gröpelingen angestellt, 1940–42 auf der Fraueninsel im Chiemsee und in Dießen am Ammersee als Töpferin tätig, anschließend wieder in Worpswede wohnend und in einer Bremer Keramikfabrik angestellt, wegen Freundschaft zu einem frz. Kriegsgefangenen im Frühjahr 1945 Verurteilung zu Zwangsarbeit und inhaftiert, anschließend zur Miete in Worpswede, nach 1945 Reisen in die Schweiz, nach Südeuropa, Ägypten, Marokko (Tanger) und 1957 nach Sevilla, Mitglied der GEDOK, ab 1954 letzte Lebensjahre im Nurdachhaus am Weyerberg unterhalb des Niedersachsensteins lebend, Quelle: Christine Krause "Die Malerin Lisel Oppel", Christine Krause „Die Malerin Lisel Oppel“, in "Rothenburger Rundschau" und Wikipedia.

Limit:
2000,00 €
Zuschlag:
2000,00 €

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