Gemälde

Katalog-Nr. 4570

Olga Wisinger-Florian, attr., Blühender Waldessaum

sommerlicher Hang mit gelben und rosa Blüten am Waldrand, pastose impressionistische Malerei in Spachteltechnik, nach ihrer Ausbildung bei Schindler löste sich die Künstlerin schnell von dessen Naturalismus und fand zu einer meisterlichen, an den Divisionismus erinnernden impressionistischen Malweise - ihre Farben wurden expressiver, der Farbauftrag locker-pastos, das hier vorliegende kleine Kabinettstück fängt in ungewohnter Nahsicht ein scheinbar unbedeutendes Stück Natur ein und setzt dem Reiz des Alltäglichen ein anrührendes Denkmal, Öl auf Karton, um 1900, unsigniert, rückseitig auf altem applizierten Zettel wohl Signatur "O. Wisinger-Florian" und Nummernetikett "176", Malgrund etwas gebaucht, alt retuschiert, gering restaurierungsbedürftig, in Goldstuckleiste in Zweitverwendung gerahmt, Falzmaße ca. 31,5 x 40,5 cm. Künstlerinfo: geborene Olga Florian, ab ca 1874 verehelichte Olga Wisinger-Florian, österreichische Malerin des Impressionismus, Frauenrechtlerin, Friedensaktivistin und Unternehmerin (1844 Wien bis 1926 Grafenegg), zählt zu den bedeutendsten Landschafts- und Blumenmalerinnen des Fin de Siècle, zunächst ab 1868 Ausbildung zur Pianistin unter Julius Epstein, anschließend tätig als Konzertpianistin, 1873 Aufgabe des Klavierspielens wegen gesundheitlicher Probleme, anschließend Hinwendung zur Malerei, zunächst Schülerin von Melchior Fritsch, ab 1879 bei August Schaeffer von Wienwald, 1880-84 Schülerin von Emil Jakob Schindler, unternahm mit Emil Jakob Schindler Studienreisen, unter anderem nach Duino (1881) oder Břeclav (1882), beschickte die Ausstellungen des Wiener Kunstvereins ab 1878, ab 1881 vertreten im Wiener Künstlerhaus, führte ab 1883 ein Schüleratelier, internationale Bekanntschaft erreichte sie durch Ausstellungsbeteiligung an den Weltausstellungen Paris (1900) und Chicago (1893),1886 Bildankauf durch Kaiser Franz Joseph I., nach dem Tod ihres Mannes 1890 führte sie dessen Apotheke als Witwenbetrieb weiter, 1893 Studienreise in die USA, im Oktober 1894 Reise nach Alcsút/Komitat Stuhlweißenburg bei Budapest zwecks Unterrichtung der Töchter von Erzherzog Joseph Karl Ludwig, 1901-12 Mitglied der Frauenkunstgruppe Gruppe "Acht Künstlerinnen", welche Ausstellungen im Kunstsalon Pisko organisierte, Mitglied und 1900-1916 Präsidentin des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien, unterhielt Freundschaft zu Bertha von Suttner und begleitete diese zu Friedenskongressen in Rom und Bern, Mitglied in Suttners "Verein zur Abwehr des Antisemitismus", ab 1895 zunehmend gesundheitliche Probleme, 1905 Ehrung mit der Großen Goldenen Staatsmedaille, beschickte neben den Wiener Ausstellungen auch Ausstellungen in Berlin, Prag, Paris, London und München, tätig in Wien, 1912 Rückzug in ein Landhaus der Herzogin von Ratibor in Grafenegg, 1914 erblindet, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Wikipedia, Wurzbach, Dressler, "Käthe, Paula und der ganze Rest", Müller-Singer, Fuchs und Wien-Geschichte-Wiki.

Limit:
1200,00 €
Zuschlag:
1600,00 €

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