Szene der Alexanderschlacht
dramatische Schlachtenszene mit Kavallerie beim Angriff auf eine Formation Pikeniere, gering pastose Historienmalerei mit effektvollem Licht in sublimer Farbigkeit, das studienhaft-flott erfasste, ungewöhnlich breitformatige Gemälde diente wohl als Entwurf für ein größeres Wandgemälde und besticht durch seine geschickte Dramaturgie und Dynamik, die Formationen der Krieger und die rasant vorpreschenden Pferde sind mitunter nur schemenhaft wiedergegeben – allein die blitzenden Spitzen der Lanzen und die schreckgeweiteten Augen der teils verletzten Pferde lassen die Gefahr und Dramatik in der Szene offenbar werden, die als "Alexanderschlacht" in die Geschichte eingegangene Schlacht bei Issos 333 v. Chr., in welcher Alexander der Große den Perserkönig Darius besiegte, wurde vielfach in Gemälden verbildlicht, gab Albrecht Altdorfer in seinem berühmten 1528–29 entstandenen Gemälde das Geschehen als menschliche Materialschlacht aus der Distanz der Vogelperspektive wieder – so lässt der unbekannte Künstler vorliegenden Gemäldes den Betrachter unmittelbar und auf Augenhöhe am Kampfgeschehen teilhaben, in seinem extremen Breitformat und seiner Dynamik erinnert das Werk an Graphiken von Alois Kolb, wohingegen die schwere Farbigkeit eher bei Symbolisten wie Arnold Böcklin oder Franz von Stuck zu finden ist, Öl auf Leinwand, um 1890, unsigniert, rückseitig auf dem Keilrahmen gestempelt "Otto Ebeling – Berlin, Kurfürsten-Str. 120/21 Mal- und Zeichenbedarf", Craquelure, restauriert, hinterlegte Fehlstelle in der Leinwand, gerahmt, Falzmaße ca. 43,5 x 153 cm.