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Katalog-Nr. 3793

Heinrich Zille, "Vor dem Weihnachtsladen"

Kinder verschiedenen Alters, sich unter dem Licht einer Laterne ans Schaufenster eines Kinderspielzeugladens drängend, Zille, der brillante sozialkritische Portraitist der Berliner Unterschicht, lässt den Betrachter die Sehnsüchte der kleinen und nicht mehr ganz so kleinen Berlinerinnen und Berliner der 1920er Jahre mitfühlen, die gleichsam in die traumhafte und doch unerreichbare Welt der Schaufensterscheibe und damit weg von den rauen Verhältnissen der nasskalten Straße drängen, WVZ Rosenbach 182 c., Blatt 9 aus dem Zyklus "Komm, Karlineken, komm!", erschienen im Verlag Fritz Gurlitt (1925), Lithographie auf Velin, 1924, unten rechts im Stock sowie in Blei signiert "H Zille", Blatt minimal nachgedunkelt, im partiell stockfleckigen Passepartout montiert und in dezenter Leiste hinter Glas gerahmt, Passepartoutausschnitt ca. 30,5 x 23,5 cm. Künstlerinfo: genannt "Pinselheinrich", bedeutender dt. Maler, Zeichner, Lithograph, Fotograf und Graphiker (1858 Radeburg bis 1929 Berlin), erste Lebensjahre in Radeburg, 1861-67 Kindheit in Dresden und Potschappel, ab 1867 in Berlin, zunächst Lithographenlehre bei Fritz Hecht, parallel Zeichenunterricht bei Theodor Hosemann an der königlichen Kunstschule, ab 1875 vorwiegend als Gebrauchsgraphiker, unter anderem in der Lithographieanstalt „Winckelmann & Söhne“, arbeitete 1877-1907 für die „Photographischen Gesellschaft Berlin“, parallel künstlerisch tätig, 1907 Entlassung wegen seiner gesellschaftskritischen Kunst, anschließend freiberuflich tätig, schuf Zeichnungen für die Zeitschriften "Simplicissimus", "Jugend" und "Die Lustigen Blätter" sowie die Berliner Satirezeitschrift "Ulk", Förderung durch seinen Freund Max Liebermann, 1903-13 Mitglied der Berliner Secession und zunehmender Erfolg, 1913 Ehrung mit dem Menzelpreis der "Berliner Illustrirten Zeitung", 1913 Gründungsmitglied und Vorstand der Freien Secession, auf Vorschlag Max Liebermanns 1924 Ernennung zum Prof. und Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, 1928 große Retrospektive „Zilles Werdegang“ im Märkischen Museum Berlin, tätig in Berlin, Quelle: Thieme-Becker und Internet.

Limit:
200,00 €
Zuschlag:
300,00 €

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