Vlastimil Beneš, "Friedhof"
karge herbstliche Landschaft mit von einer weißen Mauer umfriedetem Gottesacker mit Kapelle auf braunem Feld, das Thema des Friedhofs taucht immer wieder im Œuvre des Malers auf - wobei Beneš es verstand, diesen Ort stets ähnlich eines Hortus conclusus in unnachahmlicher Stille als friedliche Insel in weiter Ödnis darzustellen, hierzu bemerkt AKL "... Beneš´s Entwicklung führte von expressiver Aquarell-, Tempera- und Ölmalerei der Kriegs- und Nachkriegsjahre ... zu einem geometrisierenden poetischen Realismus. Er knüpfte an den sozialen Realismus der 20er Jahre und an die Poetik der konstruktivistischen Avantgarde an, aus dieser Sicht malte er Stilleben, Häuser, Kohlengruben, Talsperren, die Prager Vorstadt Zizkov, die Prager Brücken und Moldaukais sowie Landschaften. ...", lasierende, teils gering pastose sachliche Malerei, Öl auf Hartfaserplatte, rechts unten signiert, rückseitig diverse Annotationen, unter anderem betitelt und signiert "5 - Friedhof, 38,5 x 50 cm - Vlastimil Beneš" und Entstehungszeitraum "[19]73-74" [der an mittelalterlichen und Renaissance-Maltechniken interessierte Künstler schuf seine Gemälde meist über längere Zeiträume hinweg], geringe Kratzer, etwas reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 40 x 50,5 cm. Künstlerinfo: irrtümlich auch Vlastimil Benes, tschechischer Maler, Graphiker, Bildhauer, Puppenbauer und Szenograph (1919 Prag bis 1981 Prag), 1935-39 Schüler des Gymnasiums Prag-Žižkov, ab 1939 kurzzeitig Studium der Geschichte an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag, nach der Schließung der Universität durch die Nazis tätig als Hilfsarbeiter in Prager Werften, autodidaktische Hinwendung zur Malerei und Plastik, 1940-43 Schüler der privaten Malschule von Emanuel Frinta, 1943-45 Zwangsarbeit in Merseburg in Deutschland, 1945 Rückkehr nach Prag und bis 1947 Fortsetzung des Geschichtsstudiums, ab 1946 Mitglied im Verein Štursa, 1956 erste Einzelausstellung, ab 1957 Mitglied der Künstlergruppe "Gruppe Máj 57", 1959 Ehrung mit dem Großen Preis der Filmbiennale Venedig für das Bühnenbild des Puppentrickfilms "Doktor Faustus", unternahm Studienreisen nach Italien, Österreich, Deutschland und Spanien, beschickte Ausstellungen in der ČSSR (unter anderem Prag, Roudnice und Liberec), Sofia und London, Mitglied und zeitweise Sekretär im Verband Tschechischer bildender Künstler, vertreten in der Nationalgalerie Prag, tätig in Prag, Quelle: AKL, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon" und tschechische Wikipedia.