Georg Schwenk, Mädchen mit Kirschen
vor weiter sonniger Sommerlandschaft auf einer Brüstung sitzendes und lächelnd zum Betrachter des Bildes blickendes junges Mädchen mit blonden Zöpfen im roten Kleid, eine Schüssel reifer Kirschen in der Hand haltend, hierzu schreiben die "Dresdner Nachrichten" vom 02.06.1933 im Artikel zum 70. Geburtstag des Künstlers: "... Seitdem [1900] als Porträtist viel beschäftigt (besonders sind seine Kinderbildnisse geschätzt). ... Schwenk entfaltete eine fruchtbare Tätigkeit als Bildnis- und Landschaftsmaler sowie als Schöpfer biblischer und symbolischer Darstellungen. ...", schon früh würdigte Sascha Schneider Schwenks Werk als „im besten Sinne religiös" er schrieb weiter "... Einen höheren und höchsten Sinn liest Schwenk in aller ihn umgebenden Natur. Als Poet wie als Maler. Seine Landschaften sind weit davon entfernt, Naturabschriften oder artistische Behandlungen eines malerischen Motivs zu sein. Es sind freie Umdichtungen einer irgendwo erlebten Anregung, ein malerischer Niederschlag einer frommen Seele, die ihr Gebet in einer intensiv geschauten Naturerscheinung verrichtete. Ueber [sic] alle zufällige Nebenwirkung, über alles Verzerrte, über Moder und Zerfallendes kommt dies hoffende und gütige Auge hinweg. ..." und Henrik Schwanitz ergänzt in "Sächsische Biografie": "... Schwenk war ein Dresdner Maler und Schriftsteller, dessen von Historismus und Jugendstil geprägte Bilder historische und christliche Motive thematisieren. Sein Wirken ist vor allem aber mit der Lebensreformbewegung verbunden, in der seine Arbeiten große Popularität genossen. ... Dies verdeutlicht nicht zuletzt das Bild „Treu der Natur“. Als Wandgemälde in der Zeit um 1900 ausgeführt, befand es sich sowohl in der Eingangshalle des Sanatoriums von Heinrich Lahmann auf dem Weißen Hirsch bei Dresden als auch im Speisesaal des Bilzbads in Kötzschenbroda. Es propagiert sowohl textlich als auch bildlich das Programm der Lebensreform und vereint in seiner Darstellung schwärmerisch-religiöse Naturverehrung, Vegetarismus, Freikörperkultur sowie Naturheilkunde. „Treu der Natur“ galt neben dem „Lichtgebet“ von Hugo Höppner (gen. Fidus) als ein Kultbild dieser Reformbewegung. Ab 1903 wurde es vom „Deutschen Bund der Vereine für naturgemäße Lebens- und Heilweise“ auch als Postkarte und Farbdruck vertrieben. ...", wohl Entwurf einer Wandmalerei mit ornamentalen Eckverzierungen des oktogonalen Motivs, Gouache auf Karton, Anfang 20. Jh., rechts unten signiert "G. Schenk", Erhaltungsmängel, ungerahmt, Maße ca. 70,5 x 67 cm. Künstlerinfo: eigentlich Johann Georg Wilhelm Schwenk, dt. Historien-, Portrait-, Genre- und Kirchenmaler, Freskant, Illustrator und Schriftsteller (1863 Dresden bis 1936 Dresden-Loschwitz), studierte 1880–86 an der Dresdner Akademie bei Julius Scholz, Leon Pohle und Heinrich Ferdinand Hofmann, 1886 Silbermedaille der Akademie Dresden, 1886–88 weitergebildet bei Theodor Grosse, 1888–94 in Leipzig als Portraitmaler freischaffend, portraitierte hier Honoratioren der Stadt wie Karl Heine, 1894–96 Atelierschüler von Hermann Prell in Dresden, ab 1897 schuf er im Staatsauftrag auf Protektion von Königin Carola hin Märchenbilder für das "Sächsische Krüppelheim", schuf darüber hinaus Wandgemälde für die Nikolaikirche in Eisenach, das Gewandhaus Bautzen, die Schillerschule in Loschwitz, Kirchenfensterentwürfe für die Kirche Loschwitz und Altargemälde für das Dresdner Kinderhospital, beschickte den Dresdner Kunstverein und die Dresdner Kunstausstellungen, Mitglied des Kompositionsvereins „Mappe“, tätig in Dresden, 1898–1936 im Künstlerhaus Dresden-Loschwitz, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Schülerlisten der Dresdner Akademie, Jansa, Dressler, Jansa, Müller-Singer, "Künstler am Dresdner Elbhang", Boetticher, Dresdner Nachrichten vom 02.06.1933, Henrik Schwanitz in "Sächsische Biografie" und Wikipedia.