Johann Martin Metz, Spätbarockes Blumenstillleben
opulenter Blumenstrauß in amphorenförmiger Vase auf steinernem Podest, Stillleben mit allegorischen Elementen des Spätbarock, effektvolle, spannungsreiche Lichtführung auf symbolische Elemente wie das Nest mit Eiern als Zeichen der Auferstehung und des ewigen Lebens, den Falter, die Blüten oder die angefressene Melone als Zeichen der Fruchtbarkeit, wobei sich an deren Zustand ein zurückhaltender Hinweis auf die Vergänglichkeit irdischer Existenz erkennen lässt, sehr dekorative Malerei, Metz, zu seiner Zeit ein gefragter Blumen- und Dekorationsmaler, orientiert sich in diesem malerisch gelungenen Werk bewusst an den barocken holländischen Meistern des vorangegangenen Jahrhunderts und ihrer Bildersprache, die auch noch zu Metz' Schaffenszeit gefragt war und vom Publikum verstanden wurde, motivisch lässt sich dieses Werk, zu seiner Datierung passend, auch in das Œuvre des Malers einordnen, denn wie Thieme-Becker bemerkt, waren die Werke Metzens in den 1760er Jahren noch, wie im vorliegenden Gemälde anhand des Steinfundaments zu beobachten, mit architektonischen Elementen ausgestattet, während sich ab den 1770er Jahren nur noch naturalistische Elemente im Werk des Malers fanden, Öl auf Leinwand, im rechten unteren Bildbereich signiert "J M Metz pinx[it]" sowie datiert "1768", rückseitig analog neuzeitlich bezeichnet, Leinwand doubliert und auf neueren Keilrahmen gespannt, alt restauriert, Falzmaße ca. 103,5 x 73 cm. Künstlerinfo: dt. Maler (1717 Bonn bis um 1790 Köln), seit den 1740er Jahren in Diensten des Bonner Kurfürsten, ab den 1760er Jahren bis einschließlich 1781 in Köln, dort ab 1768 Mitglied der Malerzunft, 1771 Eröffnung einer privaten Malschule für Figuren, Landschaften, Blumen und Früchte, ab 1781 zeitweise in London aktiv, zunächst vorwiegend als Blumenmaler tätig, dabei auch als Wand- und Dekorationsmaler im Brühler Schloss, Schloss Benrath, in der kurfürstlichen Privatwohnung des Bonner Schlosses oder der Georgskirche zu Köln, ab Mitte der 1750er Jahre Stichfolge mit 22 Ansichten der Schlösser des Kurfürsten Clemens August, Nicolaus Mettel und Peter Wyon stachen nach Metz’ Vorzeichnungen große Ansichten der rheinischen und westfälischen Schlösser dieses Kurfürsten, Quelle: Thieme-Becker, Benezit und Singer.