Adolf Heinrich Hansen, Lutherstube auf der Wartburg
Blick in die Lutherstube auf der Wartburg im thüringischen Eisenach, in welcher Martin Luther als "Junker Jörg" im Winter 1521/22 die Heilige Schrift ins Deutsche übersetzte, im vorliegenden Werk zeigt Hansen, warum er im Wilhelminischen Kaiserreich der 1880er Jahre wiederholt auf der Großen Berliner Kunstausstellung vertreten war, mit sicherem Pinselstrich und virtuoser Lichtführung zeigt er sein Talent als Architekturmaler und gibt einen malerischen Einblick in einen der zentralen Orte nationaler Selbstvergewisserung, nach welcher die junge deutsche Nation nach der "Reichseinigung" 1871 lechzte, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert "Adolf Heinr[ich]-Hansen", datiert "[18]89" und links unten ortsbezeichnet "Wartburg", rückseitig auf Etikett auf dem Rahmen in Tusche bezeichnet ""Ad. H. Hansen" sowie mit Ausstellungsnummer "N. 38", auf dem Keilrahmen auf Etikett in Tusche Besitzannotation in dänischer Sprache ""Svend Aage A.", Etikettfragment von früherer Ausstellung "3 [...] Hansen", kleine unfachmännische Restaurierung im Bereich der Wand rechts neben dem geöffneten Fensterladen, Malträger minimal gewellt, gerahmt, Falzmaße ca. 46 x 35 cm. Künstlerinfo: eigentlich Adolf Heinrich Claus Hansen (1859 Kopenhagen bis 1925 Fredensborg), dänischer Architektur- und Tiermaler, Sohn des Architekturmalers Heinrich Hansen, zunächst Studium der Theologie, dann wie sein Vater Hinwendung zur Malerei, Studium an der Kopenhagener Akademie, orientierte sich eng am Schaffen seines Vaters, motivischer Fokus auf deutsche Städte und Interieurs der dänischen Insel Fanø mit Genrecharakter, in seinem späteren Werk verstärkte Hinwendung zur Tiermalerei, besonders zu Szenen mit Rennpferden, Ausstellungen in Kopenhagen, im Münchner Glaspalast (1889) und auf der Großen Berliner Kunstausstellung (1883–86), Quelle: Thieme-Becker, Benezit und Kunstindex Danmark/Weilbachs Künstlerlexikon.