Gemälde

Katalog-Nr. 4239

Anna Barth, "König Enzio von Sardinien im Gefängnis"

Blick ins karge Gewölbe eines Kerkers, mit herrschaftlichem jungen Mann in Ketten, in Gesellschaft einer jungen schönen Lautenspielerin, das Gemälde erzählt die Geschichte des jungen Königs Enzio (auch Heinrich, Hencius, Hentius oder Heinz) von Sardinien (um 1220 bis 1272 Bologna), welcher als unehelicher Sohn Kaiser Friedrich II. von diesem 1238 zum Ritter geschlagen und 1239 zum König von Sardinien und Generallegaten in Mittel- und Oberitalien ernannt wurde, infolge der Schlacht bei Fossalta in der Nähe von Modena 1249 wurde Enzio von Bolognesern gefangen genommen und zu lebenslanger ritterlicher Haft im "Palazzo Nuovo" in Bologna bestimmt, der Überlieferung nach durfte der Gefangene des Tags seinen dichterischen Neigungen nachgehen und die Gesellschaft anderer Gefangener teilen und soll des Nachts in einen eisernen Käfig an der Decke seines Verlieses gesperrt worden sein, das tragische Schicksal des als gebildet und musisch beschriebenen sowie außerordentlich schönen jungen Königs beflügelte in der Folge die Fantasie der Nachgeborenen, so soll ihm auch der Besuch von Frauen gestattet worden sein, berichtet wird aber auch von Lucia Viadagola, einer der schönsten Töchter Bolognas, aus einer armen, jedoch angesehenen Familie, welche sich der Legende nach in den gefangenen König verliebte und ab ca. 1250 das Los Enzios freiwillig als Ehefrau teilte, besonders im 19. Jh. widmeten sich mehrere Künstler des Stoffes, so schuf Johann Baptist Laule (1817–1895) im Jahre 1855 vorliegendes Motiv, fein lasierende Kopie, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., links unten ligiert signiert "ABarth", rückseitig auf der Leinwand undeutlich bezeichnet "... Gemälde" und auf dem Keilrahmen bezeichnet "Wülfert", geringe Craquelure, alt restauriert, im Gründerzeit-Goldstuckrahmen (etwas rest.bed.) gerahmt, Falzmaße ca. 106 x 125 cm. Künstlerinfo: dt. Malerin und Kopistin (1832 bis 1912), beschickte 1899 den Münchner Glaspalast mit Altmeisterkopien, wohl zeitweise in Rom und Venedig tätig, Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft, tätig in München und Ambach am Starnbergersee, Quelle: Glaspalastkataloge 1899 und 1900 sowie Internet.

Limit:
600,00 €

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