Ludwig Adam Kunz, Vier Rebhühner
Jagdstrecke aus vier erlegten Rebhühnern vor angedeuteter abendlicher Herbstlandschaft, fein lasierende Malerei, hierzu bemerkt Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.": "... versuchte er die Nachfolge eines Frans Snyders, Jan Fyt oder Jan Brueghel des Älteren anzutreten. Seine Werke haben ein altmeisterliches Kolorit, die Gegenstände werden durch ein warmes, leuchtendes Auflicht aus tiefem Dunkel in glänzenden, satten Farben hervorgeholt. ... Lenbach nannte seinen Freund den »größten Stilllebenmaler unseres Jahrhunderts«, und es war ein geflügeltes Wort, Kunz als den »Lenbach der Stilllebenmalerei« zu bezeichnen. ...", Öl auf Karton, um 1910, links unten signiert "L. Adam Kunz", rückseitig altes Etikett "Münchner Malpappe ..." sowie Stempelaufdruck "50/40 glatt No.8" und neuzeitliche Annotation "90A", Malgrund gebaucht, wenige Kratzer, im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 40 x 50 cm. Künstlerinfo: eigentlich Ludwig Adam Kunz, dt.-österreichischer Maler (1857 Wien bis 1929 München-Maria Einsiedel), galt als »Lenbach der Stilllebenmalerei«, zunächst Studium der Bildhauerei bei Victor Oskar Tilgner, 1873–75 Studium der Bildhauerei an der Wiener Akademie, 1875 Hinwendung zu Malerei und bis 1878 Schüler des Genremalers Josef Fux in Wien, ab 1878 in München weitergebildet bei Franz von Lenbach und Friedrich August von Kaulbach, beeinflusst von der Malerei von Peter Paul Rubens und Hans Makart, 1885–96 Aufenthalt in Paris und gefördert von Mihály von Munkácsy, ab 1896 lebte Kunz im Asam-Schlössl im Münchner Ortsteil Thalkirchen-Maria Einsiedel, 1896 zum Professor der Münchner Akademie ernannt, Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft, beschickte unter anderem die Wiener, Dresdner und Berliner Kunstausstellungen, die Madrider Kolumbus-Ausstellung 1892 und 1917–27 den Münchner Glaspalast, erhielt diverse Ehrungen wie 1897 die Große Goldene Medaille der Internationalen Kunstausstellung München, freundschaftlich mit Lenbach verbunden, schufen beide Künstler mitunter gemeinsame Werke in Arbeitsteilung, wie ihre künstlerischen Vorbilder Rubens und Brueghel malte Lenbach die Portraits und Kunz die rahmende Blumengirlande, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", ÖBL, Boetticher, Müller-Singer, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Dressler, Fuchs, Paviere und Wikipedia.