Monogrammist, Portrait der Elisabeth von Thüringen
Portrait der Elisabeth von Thüringen im grünen Gewand, einen Bastkorb tragend, vor blauem, an ein Tapetenmuster erinnerndem Hintergrund mit stilisierten Lutherrosen, damit verweist der unbekannte Künstler der Neuen Sachlichkeit auf die Wartburg und auf die Heilige Elisabeth von Thüringen, die auf der Wartburg aufwuchs und für ihre Nächstenliebe bekannt war, der Legende nach überraschte ihr Gatte sie im tiefsten Winter und fragte, was sie da so schwer unter ihrem Mantel trage, sie entgegnete, es seien Rosen, mitten im Winter, als Ludwig den Mantel aufschlug, blühten tatsächlich Rosen im Korb, aus ihrer Hilfsbereitschaft für die Armen waren, als Produkt ihres guten Handelns, mitten im entbehrungsreichen Winter Rosen erwachsen, vor allem in der feinen, nüchtern-realistischen Darstellung der Hände und der Gesichtszüge trägt das Gemälde unverkennbar Merkmale der Neuen Sachlichkeit, Elisabeth, selbstlos gegen ihre Mitmenschen, erlitt später selbst ein schweres Schicksal und ertrug dies mit christlicher Stärke, damit verweist das aus der Nachkriegszeit stammende Werk auch auf die zeitgenössischen Entbehrungen nach der Kriegsniederlage, die Künstler der Neuen Sachlichkeit hatten, wie dieser Monogrammist, bereits nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten vermehrt religiöse Themen für sich entdeckt, Otto Dix erklärte sein biblisches Œuvre aus der inneren Emigration so: "Am liebsten sehe ich die Urthemen der Menschheit mit meinen Augen neu“, zum Teil lasierende Ölmalerei auf Spanplatte, der Heiligenschein in Plattgold aufgetragen, rechts unten monogrammiert "hp" sowie datiert "1949", kleine punktuelle Retuschen, etwas reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 89,5 x 59,5 cm.