Albert Stuwe, Der Tod mit Begleitern
Skelett, den Tod symbolisierend, flankiert von einem einhörnigen Wesen und einem Träger einer roten Fahne, Frühwerk des Künstlers mit stilistischen Anklängen an Surrealismus und Phantastischen Realismus, Tod und Fahnenträger zählen laut dem Verfasser des Werkverzeichnisses, Dr. Stefan Rasche, zum "Stammpersonal" von Stuwes Frühwerk, in einem anderen Werk der Zeit findet sich ebenfalls ein gehörnter junger Mann, dort stilisiert als Maler vor einer Staffelei, stilistisch typisch ist auch der sehr fein dargestellte, verästelte kahle Baum im Hintergrund, unklar bleibt die Richtung, in welche sich die phantastische Figurengruppe bewegt, doch gleichsam scheint genau diese Frage trotz der motivischen Alterität bereits auf die Grundpfeiler der vergänglichen menschlichen Existenz zu zielen, Stuwe selbst beschrieb seine Kunst einmal so: „Ich möchte leben in Bildern und Landschaften, die ich male – zwischen den Sandbänken und Booten, zwischen den Windmühlen und Türmen und zwischen den geheimnisvollen Gebilden, über deren Herkunft ich nichts weiß. Ich möchte in der Vergangenheit leben, in der Gegenwart und Zukunft (…).“, Öl auf Hartfaserplatte, 1940er/frühe 1950er Jahre, rechts unten monogrammiert "A. St." sowie von Künstlerhand bezeichnet oder betitelt "unfertig", rückseitig mit maschinenschriftlichen Annotationen zur Biographie und schwer leserlicher handschriftlicher Annotation, wir danken Herrn Dr. Stefan Rasche für die schriftliche Bestätigung der Authentizität sowie für wertvolle Hinweise, das Gemälde wird in das Werkverzeichnis aufgenommen, hinter Glas gerahmt, Falzmaße ca. 30,5 x 21,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Grafiker und Lyriker (1921 Ennigerloh bis 1998 ebenda), 1939 Abendkurse an der Kunstgewerbeschule Münster bei Bernhard Bröker, 1946 Radierkurs an der Kunstakademie Düsseldorf bei Otto Coester, ab 1948 Mitglied der Künstlervereinigung „Schanze“ Münster, 1951 Gewinn des 2. Preises „Jung-Westfalen“ für Grafik, 1953 Gründungsmitglied des Kreiskunstvereins Beckum-Warendorf, 1960 Eintritt in die „Neue Gruppe Münster 60“, Aufträge für Wandgestaltungen in öffentlichen und privaten Räumen, darunter auch Wandbilder, Mosaiken und Glasfenster, 1970 Heirat mit seiner zweiten Ehefrau, der Bildhauerin Edith Kessler (1931–1986), ab 1990 Lebensgemeinschaft mit der Malerin Helga vom Wege (*1940), Studienreisen nach Norwegen und Frankreich, Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland, in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter im Museum Abtei Liesborn Wadersloh mit einem Konvolut von über 250 Zeichnungen, Stuwe war auch als Lyriker tätig und veröffentlichte Gedichtbände, nach seinem Tod im Jahr 1998 wurde in Ennigerloh der "Freundeskreis Albert Stuwe" gegründet, auf dessen Initiative hin ein Werkverzeichnis entstand, das inzwischen mehr als 1000 Arbeiten umfasst und seit 2017 digital abrufbar ist, stilistisch bestimmte sein Werk die Bezugspunkte Symbolismus, Surrealismus und der Phantastische Realismus, anlässlich seines 100. Todestags 2021 widmete das Museum Abtei Liesborn dem Künstler eine umfangreiche Ausstellung mit Zeichnungen, Grafiken und Ölbildern, Quelle: Website Werkverzeichnis Albert Stuwe, Website Museum Abtei Liesborn, Raschke-Stuwe, Ein Künstler in Westfalen.