Prof. Max Kuschel, attr., Bayerischer Kentaur
Max Kuschel fand die Sujets seiner Gemälde vorrangig in der griechisch-römischen Mythologie, in vorliegendem Werk verknüpfte der Künstler auf humorvoll-karikierende Weise ein Thema der griechischen Mythologie mit ironischer Reflektion über bayerische ”Schürzenjäger”, die Kentauren galten als unbeherrscht und lüstern, Kuschel entführt den Betrachter in eine lichte Sommerlandschaft unter bewölktem Himmel und lässt einen alten bärtigen Bayern mit Filzhut und Gamsbart sowie umgeschnallter Armbrust als Kentaur über eine schmucke bayerische Maid herfallen, die sich mit Händen und Füßen gegen die Zudringlichkeit wehrt, studienhaft-flott erfasste, minimal pastose Malerei in kraftvoller Farbigkeit, hierzu bemerkt Bruckmann: ”Sein Farbauftrag erfolgt in unruhigen, bisweilen skizzenhaften Ölstrichen, die Farben selbst werden durch immer wieder aufflackernde Lichtreflexe aufgehellt.”, Öl auf Malplatte, um 1910, rechts unten ligiert monogrammiert ”MK”, restauriert, gerahmt, Falzmaß 46 x 53,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Maximilian Robert Otto Kuschel, dt. Maler (1862 Breslau bis 1935 München), 1879–82 Schüler der Kunstschule Breslau, studierte 1882–85 an der Akademie Berlin, 1885–88 Studium an der Akademie München bei Sándor (Alexander) von Liezen-Mayer, 1893–94 Studienaufenthalt in Italien, beeinflusst von Arnold Böcklin, mit Ludwig von Herterich, Hubert von Heyden und anderen Anschluss an die Osterberger Künstlergruppe um den Genremaler und Gutsherren Hugo von Preen, tätig als Professor an der Münchner Akademie, ab 1888 Mitglied der Münchner Sezession und des Reichsverbandes Bildender Künstler Deutschlands, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Dressler, Matrikel der Münchner Akademie, Bruckmann ”Münchner Maler des 19. Jahrhunderts” und Wikipedia.