Wilhelm Blanke, Damenportrait
Kopfbildnis einer jungen Frau mit farbenfroher Art déco-Kopfbedeckung im Profil, der Künstler, der sich vor allem als Landschafts-, Interieur- und Stilllebenmaler verstand, schuf nur selten Portraits, jedoch erinnerte sich sein Malerfreund Karl Cayser-Eichberg ”War aber Blanke einmal von der Erscheinung eines Mitmenschen gefesselt, so griff er zur Palette, er hat besonders für seine eigene Familie Bildnisse gemalt, die ganz den Zauber Blankeschen Kunstschaffens tragen.”, flott erfasste, pastose Bildnismalerei in effektvoller Farbigkeit mit Konzentration auf die Physiognomie der Dargestellten. die Blanke gekonnt wiedergibt, zu Blankes Malweise schreibt das Allgemeine Künstlerlexikon ”Blankes Landschaften, Interieurs ... Bildnisse, Blumenstücke, Stillleben und Prozessionen vermitteln weniger das genaue äußere Abbild, als vielmehr das Atmosphärische und Wesenhafte.”, Franz Servaes schreibt 1931 anlässlich einer Ausstellungsrezension ”Wilhelm Blanke ... gehört zu den größten Könnern der Berliner Malerei. Jeder Pinselstrich „sitzt“ bei ihm. Er rückt in kühnster Weise die Farben nebeneinander, und man gewinnt den Eindruck, es könne gar nicht anders sein. Zumal mit Rot ... versteht er zu hantieren wie kein Zweiter. In allen Nuancen hat er es auf seiner Palette. Ob er es als Grund- oder als Kontrastton zu einem Gemälde nimmt (es fehlt selten), es gibt stets dem Ganzen einen besonderen Akzent. Auch Weiß ..., Grün und Grau beherrscht er in ähnlicher Weise und in reichster Abstufung. Dazu noch Gelb und Blau, wo es sich gehört.” und in seinem Nachruf auf Blanke 1936 ergänzt Karl Cayser-Eichberg ”Blanke war in allererster Linie Kolorist, das Gefühl für den musikalischen Zusammenklang der Farben war in zielbewusstem Studium bis zur Vollendung gesteigert.”, Öl auf Karton, 1920er Jahre, rechts oben signiert ”W. Blanke”, original gerahmt, Falzmaß ca. 41,5 x 35 cm. Künstlerinfo: eigentlich Wilhelm Friedrich Blanke, dt. Maler und Lithograph (1873 Unruhstadt [Kargowa] bei Posen bis 1936 Schwiebus [Swiebodzin]), 1888–90 Lehre zum Dekorationsmaler bei seinem ältesten Bruder Ernst Blanke, 1890–92 Übersiedlung nach Berlin und autodidaktische Weiterbildung, unternahm 1892 Studienreise über München, Innsbruck, Zürich, Genua nach Sizilien, später Rückkehr über Venedig, Triest, Ungarn, Wien und Prag nach Berlin, unterhielt kollegiale Freundschaft zu Carl Kayser-Eichberg und seinem Schwager Gerhard Graf, 1898 Mitglied im Verein Berliner Künstler, beschickte 1900–27 die Große Berliner Kunstausstellung, Mitglied im Märkischen Künstlerbund und der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, ab 1894 tätig in Berlin-Steglitz, 1933 Übersiedlung mit seiner Frau Anna nach Unruhstadt, Quelle: Vollmer, AKL, Dressler, Müller-Singer und Wikipedia.