Toni Elster, Winterliche Hafenansicht Ostende
Blick auf ankernde Kähne am Kai, in trüber Morgenstimmung, Wikipedia vermerkt zur Künstlerin ”Sie begann ein Leben zwischen ihren Ateliers in München und Bremen zu führen, im Sommer in München und im Winter in Bremen.”, das vorliegende Motiv zeigt den Hafen in Ostende, der von der Künstlerin wiederholt bildlich festgehalten wurde, die hoch talentierte Malerin erfuhr bereits zu Lebzeiten Anerkennung, so bemerkt die Bremer Presse 1924: ”Man sagt, Fräulein Elster sei eine ältere Dame. Wenn das wahr ist, wie war es denn möglich, dass so viel Können so lange verborgen blieb?” und der Bremer Maler Rudolf Alexander Schröder meint anerkennend: ”Worpswede in allen Ehren, aber unseren Winter und unser eigentliches Wasser, d. h. die Weser und ihre beiden Ufer und Häfen, hat noch niemand so gemalt wie Toni Elster.” schließlich ergänzt Wikipedia: ”Dass die Malerin überhaupt den Hafen als Thema für sich entdeckte, ist erstaunlich. Für eine Frau mit dem gesellschaftlichen Hintergrund von Toni Elster war es damals natürlich verpönt, mit der Studienmappe allein im Bremer Hafenviertel unterwegs zu sein.”, stimmungsvolle, impressionistische Malerei mit flottem, breitem Pinselduktus und zurückhaltender, sublimer Farbigkeit, zur Malweise schreibt ein Rezensent 1924 überschwänglich: ” ... (die Bilder sind) Meisterstücke einer Impression, die über alle Mittel verfügt und dabei doch jene Sparsamkeit zu wahren weiß, die nur überlegte Sicherheit sich erlauben darf ... Am freiesten gibt sich Frl. Elster in ihren Hafenmotiven.”, Öl auf Leinwand, um 1920, links unten signiert ”Elster”, minimale Craquelure, schön gerahmt, Falzmaß ca. 57 x 75 cm. Künstlerinfo: dt. Malerin, Aquarellistin und Graphikerin (1861 Bremen bis 1948 München), entstammt begüterter Bremer Kaufmannsfamilie, unternahm zahlreichen Reisen (Frankreich, Italien, Spanien und der Schweiz), lebte in Bremen, nach Krankheit späte Hinwendung zur Malerei, ab 1897 Studienaufenthalte in München, hier zunächst als Aquarellistin tätig, unternahm Studienreise nach Schottland, hier Schülerin von John Terris (1865–1914), nach München zurückgekehrt, Schülerin des Landschaftsmalers Professor Fritz Baer (1850–1919), unterhielt Ateliers in Bremen und München, zeitweise auch in der Künstlerkolonie Dötlingen tätig, ab 1900 Ausstellungen im Münchner Glaspalast, ab 1904 Mitglied der Luitpoldgruppe, beschickte Ausstellungen in Berlin, München, Düsseldorf, Hannover, Hamburg und Bremerhaven, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands und in der Vereinigung Nordwestdeutscher Künstler, Quelle: Thieme-Becker, Dressler, Inge Jacob „Hermine Oberbeck-Rohte und Bremer Malerinnen um 1900“, Birgit Nachtwey ”... und sie malten doch!” und Internet.