Gemälde

Katalog-Nr. 4213

Barocke Schlachtenszene um 1720

dramatisches Geschehen am Fuße einer Burg auf hohem Fels am Fluss, das Gemälde versetzt den Betrachter in die Zeit der Türkenkriege im 17./18. Jh., deren Darstellung sich im Barock breitester Beliebtheit erfreute und die Verteidigung des christlichen Glaubens wie des Abendlandes gegenüber vermeintlich ”Ungläubigen” und ”Barbarei” symbolisierte, mit großer Wahrscheinlichkeit zeigt die Szene eine Episode aus dem Venezianisch-Österreichischen Türkenkrieg, zwei bedeutende Schlachten unter dem Kommando des Prinzen Eugen von Savoyen (1663–1736) sicherten schließlich den Sieg der Habsburger über die Türken, 1716 die Schlacht von Peterwardein und schließlich 1717 die Schlacht von Belgrad, ging es 1716 der österreichischen Kriegspartei noch darum, den wiederholten Angriff der Türken abzuwehren, sollte mit dem Entsatz Belgrads von den Türken und mithin der Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt und Festung ein dauerhafter Sieg erreicht werden, welcher schließlich 1718 im Frieden von Passarowitz auch besiegelt wurde, bei der bildlichen Darstellung des Kriegsgeschehens ging es den Künstlern selten um geschichtliche Dokumentation und topographische Richtigkeit, vielmehr standen kompositorische und dramaturgische Belange der Bildfindung, wie im vorliegenden Gemälde, klar im Vordergrund, so wird ein ähnliches Motiv mit rundem Festungsturm am Fluss in einem Gemälde von Jan Pieter van Bredael als ”Schlacht bei Peterwardein” bezeichnet, wahrscheinlicher dürfte jedoch die Eroberung der an Save und Donau gelegenen Festung von Belgrad, mit ihrem charakteristischen Castellan-Turm hier im Bild festgehalten sein, fein lasierende Malerei mit wenig pastosen Partien und effektvollem Licht, Öl auf Leinwand, links im Uferbereich undeutlich signiert ”A. B. G...”, in seiner Komposition, als auch seiner Malweise und raffinierten Lichtführung orientiert sich der nicht zu identifizierende Maler am Werk des berühmten Schlachtenmalers Georg Philipp Rugendas (1666–1762) und dürfte in dessen engerem Umfeld zu suchen sein, zu Vorgehensweise Rugendas bemerkt Wikipedia ”Er lebte vorwiegend in der freien Reichsstadt Augsburg und reiste bis auf seine Lehrjahre wenig. Deshalb nimmt man an, dass die meisten seiner Schlachtenbilder sich nicht auf einen konkreten Ort oder ein Ereignis bezogen, sondern allgemein gemalt und auf Vorrat gehalten werden konnten. Es handelte sich demnach um dekorative Schlachtenbilder, die im Gegensatz zum narrativen oder topographisch-analytischen Schlachtenbild kein besonderes Ereignis wiedergeben, sondern eher für dekorative Zwecke bestimmt waren, anstatt zu dokumentieren. ... Rugendas malte überwiegend dekorative Schlachtenbilder, die sich auf eine kleine Anzahl von Reitern beschränkten und keine wichtigen historischen Persönlichkeiten zeigten. Die nationale Zuordnung von Soldaten wird auch vermieden. Stattdessen verwendete er allgemein die Soldatenmode seiner Zeit. So konnte er frei und ungebunden an inhaltliche und formale Vorgaben sich der Kunst widmen. ... Die Orte der Handlungen spielten sich bei ihm immer um Pferde ab.”, Craquelure, geringe Altersspuren, gerahmt, Falzmaß ca. 53 x 72,5 cm.

Limit:
900,00 €
Zuschlag:
1500,00 €

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