Prof. Louis Douzette, Abenddämmerung am Bodden
1895 kehrte Douzette in den beschaulichen Ort seiner Jugend – Barth – zurück, im vorliegenden Gemälde dürfte uns der Künstler an den der Nacht anheim fallenden, sommerlichen Barther Bodden führen, in dessen Wasser sich die untergehende Sonne in lichten Gelbtönen spiegelt, links verschmilzt eine Fischerkate mit der sich verdunkelnden Landschaft und nur der Rauch, der dem Schornstein entsteigt, kündet von ihren Bewohnern, lediglich am fernen Horizont streift das letzte Licht des schwindenden Tages die Silhouette einer Stadt, mit spitzem Kirchturm und einer Bockwindmühle, möglicher Weise handelt es sich hierbei um den Turm der Sankt Marien-Kirche und die alte, noch 1910 nachweisbare Bockwindmühle von Barth, minimal pastose Landschaftsmalerei, Öl auf Karton, um 1900, rechts unten signiert ”L. Douzette”, rückseitig undeutliche Annotationen in Blei, gering restauriert, schön in Goldleiste gerahmt, Falzmaß ca. 18 x 25,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Carl Ludwig Christoph Douzette, auf Grund seiner Nachtlandschaften und Stimmungsbilder auch „Mondschein-Douzette“ genannt, französischstämmiger dt. Maler (1834 Tribsees /Neu-Vorpommern bis 1924 Barth), ab 1841 Kindheit in Franzburg, zunächst Lehre zum Stubenmaler beim Vater, 1852 Umzug nach Barth, ab 1856 freischaffend als Stubenmaler in Berlin, ab 1860 regelmäßige Malaufenthalte an der Ostsee, auf dem Darß sowie auf Rügen und autodidaktische Hinwendung zur Kunst, hier Anschluss an die Künstlergruppe von Ahrenshoop, ab 1863 Mitglied im Verein Berliner Künstler, ab 1864 Atelierschüler von Hermann Eschke in Berlin, hier auch beeinflusst von Eduard Hildebrandt, beschickte ab 1864 die Berliner Akademieausstellung und ab 1894 die Große Berliner Kunstausstellung, 1865 Reise per Segelschiff nach Söderhamm und weiter bis Tornio (Torneå) in Schweden, zum Studium der Mitternachtssonne, 1878 Studienreise nach Paris und Bekanntschaft mit der Schule von Barbizon im Wald von Fontainebleau, 1895 Rückkehr nach Barth, 1896 Ernennung zum Professor der Berliner Akademie, ab 1910 Ehrenbürger von Barth, Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft und im Künstlerbund Stettin, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Boetticher, Bénézit, Seubert, Müller-Singer und Wikipedia.