Meno Mühlig, Die Jagdprozession der Zwerge
der Betrachter der märchenhaften Szene wird Zeuge einer nächtlichen Heimkehr von Gnomen von der Jagd, dem Zug voran schreiten zwei Zwerge mit Trommel bzw. mit Jagdhorn und Laterne, gefolgt vom auf Schultern getragenen greisen Zwergenkönig, hinter ihnen schleppen weitere Teilnehmer der Jagdgesellschaft das Objekt der Begierde einen erlegten Hirschkäfer, im Hintergrund erwarten Zwerge die Heimkehrenden und bereiten vor einer vom Feuerschein erhellten Höhle ein Festmahl, mystische Beleuchtung erfährt die Szenerie vom durchs Dickicht des Waldes brechenden Mondlicht, als auch von hier und da aufleuchtendem Feuerschein, neben der raffinierten Lichtführung besticht das Gemälde durch zahlreiche liebevolle Details, so bevölkern die Darstellung neben der Zwergengesellschaft allerlei Getier, wie eine über dem Jagdzug schwebende Fledermaus, ein Käfer, eine Schnecke sowie eine Libelle im Vordergrund und rechts unten ein Kauz, der stoisch-ungerührt dem bombastischen Treiben beiwohnt, das vorliegende Motiv scheint den Künstler mehrfach beschäftigt zu haben, so ist bei Wikipedia ein dem vorliegenden ähnelndes Motiv hinterlegt, fein mit spitzem Pinsel minutiös lasierend festgehaltene Genremalerei, Öl auf Holz, um 1870, links unten signiert ”M. Mühlig”, rückseitig getilgtes Ausstellungsetikett, minimale Craquelure, schön im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 23 x 31 cm. Künstlerinfo: eigentlich Meno Friedrich Mühlig, dt. Genre- und Landschaftsmaler sowie Illustrator und Zeichner (1923 Eibenstock bis 1873 Dresden), Sohn des Dekorationsmalers August Friedrich Mühlig aus Eibenstock, Jugend in Freiberg, studierte 1840-47 an der Akademie Dresden, zunächst Zeichenschüler in der Unterklasse bei Ludwig Richter, dann bei Heinrich Gotthold Arnold, Friedrich Rensch und Carl Gottlieb Peschel, schließlich 1844/45-49 Meisterschüler bei Julius Hübner, fand seine Motive in der Umgebung Dresdens und auf Studienreisen durch das sächsische und böhmische Erzgebirge, gehörte zum Kreis der Dresdner Spätromantiker, ab 1849 freischaffend in Dresden-Neustadt, Quelle: Thieme-Becker, Saur ”Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon”, Friedrich ”Ludwig Richter und sein Schülerkreis”, Künstlerlexikon Erzgebirge, Günther ”Spätromantische Idylle”, Seubert, Müller-Singer, Boetticher, Schülerlisten der Dresdner Akademie und Wikipedia.