Wilhelm Gail, Italienische Küchenszene
Blick ins lichte Interieur einer herrschaftlichen, biedermeierlichen Küche, links am Fenster hat sich eine Frau auf einem Schemel niedergelassen und widmet ihre Aufmerksamkeit zwei Kindern, rechts im Vordergrund tragen Hund und Katze ihre Revierstreitigkeiten aus, während im Hintergrund im offenen Kamin ein Feuer einen Kessel erwärmt und rechts eine Magd den Raum betritt, detailreiche, lasierende Genremalerei mit schönem Licht, Öl auf aus drei Teilen zusammengefügter alter Holzplatte in Zweitverwendung, rechts unten undeutlich signiert und datiert ”... Gail 1832”, rückseitig auf altem, fragmentarisch erhaltenem Etikett bezeichnet ”Gail....”, frühschwundrissig, Ansatzstellen der Holzplatte durchzeichnend, partiell Blasen in der Malschicht, Malschichtverluste, restaurierungsbedürftig, sehr schön im ca. 9 cm breiten, originalen Goldstuckrahmen der Zeit gerahmt, Falzmaße ca. 36,5 x 43,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Graphiker (1804 München bis 1890 München), ab 1818 zunächst Architekturstudium an der Akademie München, 1820 hier Übergang zur Landschaftsmalerei, 1822–25 Weiterbildung im Atelier seines Schwagers Peter Heß, 1825–27 Aufenthalt in Italien, ab 1827 wieder in München tätig, 1829 Herausgabe des Fotolithobandes ”Erinnerung an Florenz, Rom und Neapel”, 1830 Studienreise nach Paris und in die Normandie, 1831–32 Aufenthalt in Venedig, 1832–33 Spanienaufenthalt, dann in München ansässig, vertreten in zahlreichen Museen, Quelle: Thieme-Becker, Saur ”Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon”, Nagler, Boetticher, Müller-Singer, Matrikel der Münchner Akademie und Wikipedia.