Sächsische Künstler

Katalog-Nr. 4201

Gustav Adolph Hennig, Portrait Anna Thekla-Kraft

Halbfigurenbildnis einer jungen sitzenden Frau in der eleganten Abendrobe des Biedermeier aus schulterfreiem, blaugrauem Seidenkleid mit Hammelkeulenärmeln, dazu weißes Cape und effektvoller korallroter Kaschmirschal, Goldbrosche und Ohrschmuck, die gescheitelten rotblonden Haare zu einem Chignon auf dem Hinterkopf platziert bzw. an den Schläfen in kurzen Korkenzieherlöckchen arrangiert, laut rückseitiger alter Annotation handelt es sich um ”Anna Thecla Kraft, geb. von Haugk, + 6. Febr. 1836 – Leipzig” und somit wohl Mitglied der auf den königlich-polnischen bzw. kurfürstlich-sächsischen Kammerrat, Krämermeister und Rittergutsbesitzer Johann Martin von Haugk in Leipzig zurückgehenden Kaufmannsfamilie, von der Dargestellten ist von Hennig noch ein zweites Portrait in nahezu identischer Größe, jedoch im schwarzen Kleid mit bordeauxroter Stola überliefert, fein mit spitzem Pinsel lasierend erfasste Bildnismalerei mit trefflicher Wiedergabe der Stofflichkeit und der Physiognomie der jungen Frau, Öl auf Leinwand, um 1830, rückseitig auf dem Keilrahmen bezeichnet ”gemalt v. Hennig”, dazu Gutachten zum Gemälde von Frau Dr. Hildegard Heyne (Kustos und Leiterin der Graphischen Sammlungen des Museums der Bildenden Künste Leipzig und Nachlassverwalterin der Töchter des Künstlers und Verfasserin des Thieme-Becker-Eintrags zum Künstler) vom 2.03.1952, in welchem sie die Echtheit des Gemäldes und ihre Beziehung zum künstlerischen Werk Hennigs schildert, dazu Foto des Gemäldes, minimale Craquelure, Falzmaße ca. 30,5 x 26 cm. Künstlerinfo: auch Gustav Adolf Hennig, dt. Portrait- und Historienmaler sowie Radierer und Lithograph (1797 Dresden bis 1869 Leipzig), zunächst Schüler von Christian Leberecht Vogel, ab 1810 Studium an der ”Zeichnungs-, Malerey- und Architectur-Academie” der Dresdner Akademie bei Friedrich Matthäi und Johann David Schubert, 1814–16 in Großenhain ansässig,1816–20 in Leipzig, 1820 kurzzeitig erneut an der Dresdner Akademie, dann bis 1821 Arbeitsaufenthalte als Portraitmaler in Halle und Schkeuditz, 1822–26 und 1832–33 mit privater Unterstützung des Leipziger Mäzens Heinrich Taeschner und mit königlicher Unterstützung Weiterbildung in Italien (Florenz, Neapel, Verona, Mantua, Perugia, Assisi, Orvieto, Venedig, Mailand und Rom), 1835–37 mit Moritz von Schwind und Leopold Schulz Ausmalung des Musiksalons im Schloss Rüdigsdorf bei Kohren, ab 1840 Prof. an der Leipziger Akademie, später deren Direktor, beschickte den Glaspalast in München, Quelle: Thieme-Becker, Müller-Klunzinger, Nagler, Boetticher, Seubert, Müller-Singer, Saur ”Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon”, Schülerlisten der Dresdner Akademie und Wikipedia.

Limit:
1600,00 €
Zuschlag:
1700,00 €

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