Paul Beckert, Zwei Mädchen
Brustportraits zweier junger Frauen vor vegetativem Grund, 1885 heiratete der Künstler seine erste Ehefrau Annie Leontine von Frank, durch die er Zugang zu den Kreisen der Hocharistokratie fand, in der Folge avancierte Beckert zum gefragten Portraitisten des Adels und fertigte unter anderem Bildnisse von Kaiser Wilhelm I., Kaiser Wilhelm II., Kaiserin Victoria Auguste, Fürst Bismarck, Feldmarschall Moltke, Papst Pius X., König Ludwig III. von Bayern und Anna von Preußen, gekonnt mit flottem Strich erfasste Bildnisstudie, Mischtechnik (Kohle und Pastellkreiden auf getöntem Grund), unten bezeichnet, signiert und datiert ”Skizze P. Beckert 1909” sowie wohl von fremder Hand bezeichnet ”Der freche Deiwel (Der freche Teufel)”, Malgrund wellig und gebräunt, hinter Glas gerahmt, Falzmaße ca. 66,5 x 49 cm. Künstlerinfo: eigentlich August Paul Beckert, nannte sich nach der Konvertierung zum katholischen Glauben 1881 Paul August Lazarus Beckert, dt. Portrait-, Kirchen- und Genremaler (1856 Lichtenstein/Sachsen bis 1922 Olsberg/Sauerland), 1869–73 Schüler des Realgymnasiums in Chemnitz, studierte 1873–75 an der Akademie Dresden, 1875–78 Meisterschüler von Theodor Große in Dresden, weitergebildet in Stuttgart und Berlin, ab 1881 Studium an der Akademie München bei Wilhelm Lindenschmit, Alexander (Sandor) Wagner und Gyula Benczúr, weilte 1881–82 zeitweise in Italien, hier Aufenthalt in Rom im Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum de Urbe und Konvertierung zum Katholizismus, tätig als Illustrator für die Verlage Spemann in Stuttgart und Beck in München, regelmäßige Studienaufenthalte in Italien, 1904 durch Papst Pius X. zum Ritter des Heiligen Silvesterordens ernannt, Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft und der Frankfurter Künstlergesellschaft, zeitweise in Düsseldorf tätig, 1885–1905 in Berlin-Charlottenburg ansässig, 1905–08 in München, ab 1908 in Frankfurt am Main, später in Kronberg im Taunus und Schönberg bei Kronberg, Quelle: Thieme-Becker, Bénezit, AKL, Matrikel der Münchner Akademie, Vollmer, Dressler, Saur ”Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon”, Müller-Singer, Wikipedia und Info zum Künstler von Uwe Zander.