Gemälde

Katalog-Nr. 4571

Alexej von Jawlensky, ”Blumen mit blauer Vase”

Komposition aus einer fast die gesamte Höhe des Gemäldes ausfüllenden blauen Vase und zweier Zimmerpflanzen, in gelben und fliederfarbenen Töpfen, vor dunklem Grund, um das Jahr 1936 fertigte der Künstler mehrere Variationen dieser kleinformatigen Stillleben, mit jeweils einer hohen blauen Vase an der linken Bildkante und blühenden Pflanzen wie zum Beispiel „Azaleen und Paprika“ von 1936, (WVZ Pieroni-Jawlensky, III,1824) oder „Drei runde rote Blumen“ von 1936 (WVZ Pieroni-Jawlensky, III, 2100), die hier angebotene Arbeit ist im Werksverzeichnis Pieroni-Jawlensky III unter der Nummer 1798 verzeichnet und in Schwarz/Weiß im Band III auf Seite 178 abgebildet, teils pastose Malerei in warmer gedeckter Farbigkeit, Öl auf strukturiertem Papier und mehrfach auf Karton kaschiert, an der unteren linken Ecke monogrammiert „A.J.“ sowie rechts datiert „36“, hinter Glas auf Rückseite des Malkartons in Tusche signiert „A. Jawlensky I 1936 N.1.“ und von Lisa Kümmel betitelt „Blumen mit blauer Vase“, auf Rückseite vom Sohn des Künstlers Andreas Jawlensky signiert und bezeichnet „A. Jawlensky Kleine Blumen Nr. 1/I 1936 „Blumen mit blauer Vase“ 17,7 x 12,6 cm Öl auf Malpapier u.l.m. – u.r.d.“, in breiter weißer Leiste gerahmt, Maße Malplatte 17,6 x 12,6 cm, Maße Unterlagekarton 19,5 x 14,7 cm, Provenienz: 1939 Geschenk des Künstlers an Helene von Jawlensky, 1981 Galerie Wilhelm Grosshennig-Düsseldorf, 1983 Christie´s London, Galerie Westenhoff-Hamburg, Privatsammlung, 1989 Sotheby´s München, 1990 Villa Grisebach-Berlin, Galerie Ludorff-Düsseldorf, Privatsammlung, 1996 Galerie Schlichtenmaier-Grafenau, seither in Privatbesitz, Ausstellungen: 1981–82 und 1983 Galerie Wilhelm Grosshennig „Deutsche und französische Meisterwerke des 20. Jahrhunderts“ mit Abbildung im Katalog, 1984 Galerie Westenhoff-Hamburg „Herbst 1984“ mit Abbildung im Katalog, 1996 Galerie Schlichtenmaier „Aus tausend grünen Spiegeln“, wir danken Frau Angelica Jawlensky Bianconi vom Alexej von Jawlensky-Archiv S.A. in Muralto/Schweiz für die freundlichen Auskünfte. Künstlerinfo: ursprünglich Alexei Georgijewitsch Jawlenski, russischer Maler, Zeichner und Graphiker (1864 bei Torschok/russisches Kaiserreich bis 1941 Wiesbaden), lebte seit 1880 mit seiner Mutter in Moskau, 1882 erster Kontakt zur Malerei und regelmäßiger Besuch der Tretjakow-Galerie, 1890 Bekanntschaft mit Ilja Repin, Repin empfahl ihm 1892, Malunterricht bei seiner ehemaligen Privatschülerin Marianne von Werefkin zu nehmen, 1896 zog er mit Werefkin und ihrem gemeinsamen Dienstmädchen nach München, Werefkin gab zeitweise zugunsten von Jawlensky ihre eigene Malerei auf, künstlerische Weiterbildung bei Anton Ažbe, 1903 Reise nach Paris, ab 1908 Zusammenarbeit mit Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, 1911 zusammen mit Gabriele Münter, Franz Marc, August Macke, Wassily Kandinsky und Heinrich Campendonk Teilnahme an der erste Ausstellung „Redaktion Der Blaue Reiter“, 1913 Beteiligung an der Ausstellung „Der Blaue Reiter“ in der Galerie „Der Sturm“ von Herwarth Walden, 1914 Emigration mit Werefkin und ihrem Dienstmädchen nach Prex am Genfer See in der Schweiz und hier Entstehung der „Variationen über ein landschaftliches Thema“, 1916 Bekanntschaft mit Galka Scheyer, welche seine neue Mäzenatin werden wird, 1917 Umzug nach Wollishofen bei Zürich, 1918 Umzug nach Ascona am Lago Maggiore im Tessin, 1920 Beteiligung an der Biennale in Venedig, 1920 Auflösung des gemeinsamen Haushalts in München, 1921 durch Galka Scheyer Teilnahme an der Ausstellung des Nassauischen Kunstvereins in Wiesbaden und Entschluss nach Wiesbaden zu ziehen, 1922 Trennung von Marianne von Werefkin und Heirat seines Dienstmädchens Helene sowie Beschäftigung mit der Lithographie und Radierung, 1924, unter Federführung von Galka Scheyer, zusammen mit Lyonel Feininger, Paul Klee und Wassily Kandinsky Gründung des Verbundes „Die Blauen Vier“, um in den USA Bekanntheit zu erlangen und Arbeiten zu verkaufen, 1927 erste Anzeichen einer rheumatoiden Arthritis und Kuraufenthalt in Bad Wörishofen, in diesem Jahr lernte er Hanna Bekker vom Rath und Lisa Kümmel, Hedwig Brugmann und Mela Escherich kennen, alle vier Frauen kümmerten sich um alle Belange des Künstlers, Lisa Kümmel legte das erste Werksverzeichnis an, schrieb seine Lebenserinnerungen nach seinem Diktat auf und betreute die Gemälde, 1929 Gründung der Vereinigung der Freunde der Kunst Alexej von Jawlenskys, ab 1930 immer stärkere Lähmungserscheinungen, zahlreiche Kuraufenthalte, ab 1933 durch die Nationalsozialisten mit Ausstellungsverbot belegt, ab 1934 teilweise Lähmung seiner Malerhand und Entwicklung seiner ab 1937 als „Meditationen“ bezeichneten abstrakten Köpfe, ab 1937, an den Rollstuhl gefesselt, entstand im Dezember seine letzte Meditation, ab 1938 durch Lähmung bettlägerig, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Alexej von Jawlensky-Archiv S.A. und Wikipedia.

Limit:
22000,00 €
Zuschlag:
38000,00 €

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