Schelte Adams Bolswert, "Dianas Rückkehr von der Jagd" nach Rubens
Darstellung der Göttin der Jagd Diana, gefolgt von ihren mit Wildbret beladenen Gefährtinnen und Jagdhunden, auf drei Satyrn mit Früchtekörben treffend, die als lüsternd geltenden Satyrn, die lediglich Sinn für die offenherzig zur Schau gestellte Weiblichkeit Dianas zu haben scheinen, versuchen die als keusch geltende Göttin und ihre Begleiterinnen mit süßen Früchten umzustimmen und zu verführen, Diana mit gesenktem Blick widmet sich jedoch, die Versuchung ignorierend, lediglich dem Tragen ihrer Jagdbeute, Peter Paul Rubens (1577–1640) beschäftigte sich wiederholt mit vorliegendem Sujet und fertigte mehrere Fassungen, nach der um 1616 geschaffenen Version, welche heute in der Dresdner Gemäldegalerie "Alte Meister" verwahrt wird, fertigte Bolswert vorliegenden seitenverkehrten Kupferstich, unter der Darstellung lateinischer Sinnspruch "Sic vobis lassa sint praemia fausta puellae: Conveniunt epulis poma feraeque bene [dt.: "Mögen die müden Mädchen ein trefflicher Lohn sein: sie sind wie die wilden Früchte ein Schmaus]", links unten in der Platte signiert "Pet. Paul Rubens pinxit – S. a. Bolswert sculpsit" und rechts "Gillis Hendricx excud. Antuerpiae [dt.: ... gedruckt in Antwerpen]", auf die Plattenkante geschnitten, freigestellt auf Karton aufgeheftet, Kleber durchschlagend, gebräunt, schön im Leistenrahmen mit quadrierten Ecken und Beineinlage (um 1800) hinter Glas gerahmt, Plattenmaße ca. 31 x 35 cm, Falzmaße ca. 34,5 x 41 cm. Künstlerinfo: geboren als Schelte Adamszoon van (oder "De" bzw. "à") Bolswart bzw. Bolswert, verwandte die Pseudonyme "Schetleon", "Schelderic" und "Childerik", niederländischer Kupferstecher (ca. 1581 oder 1586 Bolsward bis 1659 Antwerpen), Schüler seines Bruders Boetius Adamsz Bolswert (ca. 1580 oder 1585 bis vor 1633), zeitweise in Haarlem, spätestens ab 1611 in Amsterdam nachweisbar, 1617 Mitarbeiter der Officina Plantiniana in Antwerpen, um 1627 zeitweise in Brüssel tätig, ab 1625 Mitglied der Lukasgilde Antwerpen und 1628 hier ansässig, um 1628 Bekanntschaft mit Peter Paul Rubens, mit dem ihm ab 1633 eine enge Zusammenarbeit verband, arbeitete ferner als Reproduktionsstecher nach Jacob Jordaens, Anton van Dyck, David Vinckeboons, Erasmus Quellinus, Abraham van Diepenbeeck, Gerard Seghers und Theodor Rombouts, Quelle: AKL, Thieme-Becker und Wikipedia.