Gemälde

Katalog-Nr. 4244

Bernhard Fiedler, Die Pyramiden von Gizeh

stimmungsvolle Darstellung der drei größten Pyramiden der Nekropole von Gizeh bei Kairo in der Morgendämmerung, Blick aus östlicher Richtung auf die Große Sphinx vor der rechts sichtbaren Cheops-Pyramide, mittig der Chephren-Pyramide und schließlich ganz links hinten der Pyramide des Menkaure, Fiedler bereiste mehrfach, teils in königlicher Begleitung Ägypten und kehrte stets mit umfangreichen Konvoluten von Skizzen und Zeichnungen von seinen Reisen nach Hause, die er im Atelier zu Gemälden ausarbeitete, Fiedler hatte im Orient und vor allem in Ägypten seine künstlerische Heimat gefunden und verstand es vortrefflich, das Flair dieses Landes einzufangen, so schöpfte Fiedler auch Jahre nach seinen Reisen noch aus diesem reichen Schatz und schuf immer wieder Gemälde seiner Sehnsuchtslandschaften, das vorliegende, 1882 entstandene Kabinettbild der Pyramiden von Gizeh vereinigt neben dem begehrten Sujet auch all das, wofür ihn die Zeitgenossen rühmten, so schrieb Thieme-Becker "Von seinen Arbeiten (fast durchweg Landschafts-, Genre- und Architekturbilder nach seinen Reisestudien) sind die Bleistiftzeichnungen hervorzuheben, die in peinlichster Genauigkeit bis ins Einzelste ausgeführt sind. Unter seinen Aquarellen finden sich Blätter von feiner Durchführung, besonders der Luftstimmung der Wüste.", wenngleich es sich bei vorliegendem Gemälde um ein Ölbild handelt, so gelingt es dem Künstler auch hier, in eben jener feinen lasierenden, fast aquarellartigen Malweise jene bezaubernde, mystische Wüstenstimmung zu erzeugen und Thieme-Becker resümiert hierzu: "Fiedlers künstlerische Absichten bewegen sich ganz in dem Kreise der großen Reisemaler um 1850, deren Ausgangspunkt die hochromantischen Theaterdekorationen Schinkels gewesen sind. Der romantische Zug weiter stiller Flächen, großer leuchtender Licht- und Farbmassen der Natur des Orients und die tiefernsten, fast symbolischen Bemühungen der Kultur der alten Völker unter deren Himmelsstrich sind ein Grundton seiner Werke.", lasierende, orientalische Landschaftsmalerei, Öl auf Karton, links unten undeutlich signiert und datiert "Bh. Fiedler [18]82, rückseitig teils unleserlich in Blei bezeichnet "Bernh. Fiedler 82 ..." und Siegelwachsreste, im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 15 x 27 cm. Künstlerinfo: auch Bernhard H. Fiedler, dt. Bildnis- und Orientmaler sowie Aquarellist und Illustrator (1816 Berlin bis 1904 Triest), studierte an der Berliner Akademie, weitergebildet bei Johann Karl Gerst und Wilhelm Krause, zunächst als Portraitmaler in Berlin freischaffend, 1843 mit preußischem Staatsstipendium Studienreise durch die Alpen bis Venedig und Triest, 1847 Studienreise durch Oberitalien und Dalmatien, beeindruckt von den Gemälden Fiedlers erhielt er vom österreichischen Kaiserhaus zahlreiche Aufträge und der künftige Kaiser von Mexiko und Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich unterstützte seine Ansiedlung in Triest, 1856–60 künstlerischer Ratgeber Ferdinand Maximilians beim Bau seines Schlosses Miramare bei Triest und Zeichenlehrer seiner Frau Charlotte von Belgien, erhielt für seine Italienansichten breiteste Zustimmung der Kunstkritik und der Sammler, worauf Sultan Abdülmecid I. ihn 1853 nach Konstantinopel einlud und mit Ansichten der Stadt beauftragte, 1853–54 im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Reise nach Palästina, Nubien und Ägypten, 1855 auf Einladung des künftigen belgischen Königs Leopold II. Begleiter auf dessen Reise nach Palästina, Ägypten, Syrien, Griechenland und Italien, 1965–66 erneut Aufenthalt in Ägypten, beschickte 1839–80 dt. und österreichische Ausstellungen und die Weltausstellung 1867 in Paris, Mitglied der Akademie Venedig, zunächst in Berlin und ab 1860 in Triest tätig, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon, Wurzbach, Boetticher, Müller-Singer und Wikipedia.

Limit:
1000,00 €
Zuschlag:
1000,00 €

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