Hans Koberstein, Tanzender Akt mit Marabu
sanft bewegte weite Sommerlandschaft mit blumengeschmücktem Marabu und tanzendem Mädchen im Schlepptau, auf üppig blühender Wiese, im hellen Sonnenlicht, die Gestalt des Marabus erfreute sich Anfang des 20. Jh. größerer Beliebtheit bei den Künstlern des Jugendstils, verkörperte dieser Vogel auf der einen Seite doch Weisheit und Würde - auf der anderen Seite stand er für Alter und absolute Hässlichkeit, in vorliegendem Gemälde erzählt Koberstein mithin die Geschichte eines ungleichen Paares, die Jugend in Gestalt des Mädchenaktes kommt in spielerischer Unbedarftheit und Agilität daher und verführt mit ihrer Schönheit das Alter, welches geduldig alle Albernheiten in stoischer Ruhe und Gelassenheit über sich ergehen lässt, minimal pastose Malerei, Öl auf Leinwand, links unten signiert und datiert "Hans Koberstein 1922", Keilrahmen rückseitig gestempelt "Berlin-Steglitz ...", schön gerahmt, Falzmaße ca. 60 x 80 cm. Künstlerinfo: eigentlich Hans Karl Bogomil Gotthold Koberstein, dt. Maler, Graphiker, Illustrator, Gebrauchsgraphiker, Freskant und Kunstgewerbler (1864 Schulpforta bei Naumburg bis 1945 Berlin), studierte 1883-86 an der Akademie Dresden, ab 1886 Weiterbildung an der Lehranstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin bei Max Friedrich Koch und Ausbildung zum Dekorationsmaler bei seinem Onkel Otto Lessing in Berlin, ab 1890 freischaffend in Berlin, Mitglied im Kunstgewerbeverein Berlin, im Verein Berliner Künstler und in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, tätig in Berlin-Dahlem, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Schülerlisten der Dresdner Akademie, Akten der Reichskammer der bildenden Künste Berlin, Müller-Singer und Bénézit.