Lazar Rosenberg, "Obdachlos"
in einem Hofwinkel kauernde ärmliche Gestalt, das Gesicht in den Händen bergend, anrührend-melancholische, dünn lasierende Malerei unter Einbeziehung der Farbigkeit des Malgrundes, Öl auf Holzplatte, links unten ligiert signiert und datiert "L. Rosenberg 1900", rückseitig originales polnisches Verkaufsetikett einer Krakauer Kunsthandlung, hier handschriftlich mit Künstleranschrift und Titel versehen "Autor: Rosenberg, Adres: Łódź, ul. Piotokowska 99, Dzielo: »Bezdomna [dt.: Obdachlos]« ..." sowie angeheftete Kopie eines Artikels zum Künstler von 1904 und Versteigerungsrechnung des Gemäldes von 2006, gerahmt, Falzmaße ca. 43 x 45,5 cm. Künstlerinfo: auch Lazare, Lassar oder Lasar Rosenberg, im ehemals zu Russland gehörendem Litauen geborener dt.-jüdischer Bildnis- und Genremaler, Zeichner sowie Kopist (1862 Kowno [dt.: Kaunas] bis 1936), aufgewachsen im Gouvernement Suwałki, zunächst ab 1877 Schüler von Pietrov an der Kunstschule in Vilnius (dt.: Wilna], studierte ab 1879 an der Akademie Königsberg bei Carl Constantin Steffeck, ab 1881 Studium an der Akademie Berlin, hier Schüler von Ernst Wilhelm Hildebrand und Max Michael [eigentlich Mayer Isaac Michael], anschließend in Berlin freischaffend, zeitweise Studienaufenthalt in Kassel, schließlich 1890 Übersiedlung nach Paris und Schüler von Léon Bonnat sowie Studium an der Académie Julian Paris bei Jules-Joseph Lefebvre und Tony Robert-Fleury, Studienaufenthalt in Genua, beeinflusst von der Malerei Rembrandt van Rijns, 1910–35 tätig in den Niederlanden, Nordbrabant, Volendam und Den Haag, regelmäßige Aufenthalte in Litauen und zeitweise in Łódź, beschickte die Ausstellungen des Königsberger Kunstvereins und die Große Berliner Kunstausstellung, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Artikel von Julius Levin Paris in "Ost und West – Illustrierte Monatsschrift für das gesamte Judentum" Nr. 2 Jahrgang 1904, Info Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Künstlerlexikon Ostpreußen und Westpreußen, Bénézit, Müller-Singer, Artikel von Charles Samuel Spencer und Jewiki.