Prof. Hans Best, Herr mit Zylinder
für Best ungewöhnlich großformatiges Halbfigurenbildnis eines freundlich den Betrachter anschauenden älteren Dandys in eleganter Mode, vor Landschaft im Sonnenuntergang, mit einem ähnlichen Gemälde unter dem Titel "Der Hagestolz" war Best 1938 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten, hierzu bemerkt Bruckmann "... Als Diez-Schüler verarbeitete er die koloristischen Errungenschaften dieses Kreises, der ja auch von Wilhelm Leibl inspiriert war und überschritt in späterer Zeit die Schwelle zum Impressionismus. Das heißt, er bevorzugte dann einen breitflächigen, wenn auch eher dünnen Farbauftrag, der eine handschriftliche Pinselbravour zeigt, wie er von den Impressionisten geliebt wurde. Seine Genremalerei hat einen stark humoristischen Einschlag und läßt einen Vergleich mit Hugo Kauffmann zu. In seinen meist kleinformatigen Bildern war er der Schilderer von Volkstypen, wie Gärtnern, Bergführern, Jägern, Kleinstädtern und Bauern. ..." und AKL ergänzt "... Bests Bilder sind durch eine perfekte Beherrschung des Kolorits und der Lichteffekte sowie eine gekonnte physiognomische Charakterisierung der Dargestellten gekennzeichnet …", pastose Portraitmalerei mit breitem Pinselduktus in fein abgestimmter Farbigkeit, Öl auf Karton, um 1930, rechts oben signiert "Hans Best", etwas farbschwundrissig, im prächtigen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 74 x 53,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Johann Best, dt. Maler, Zeichner, Bildhauer und Illustrator (1874 Mannheim bis 1942 München), Lehre als Dekorationsmaler, ab 1894 Schüler von Wilhelm von Diez und Karl Raupp an der Münchner Akademie, anschließend Studienjahr in Triest, unternahm weitere Studienreisen, unter anderem nach Italien, Frankreich (Paris) und Belgien, 1900 Rückkehr nach München und Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft (zeitweise deren Vorsitzender), 1911–25 Malaufenthalte in Dachau, tätig als Professor für Graphik an der Kunstgewerbeschule München, mit zahlreichen Ehrungen bedacht, unter anderem Goldmedaille auf der Glaspalast-Ausstellung 1913, beschickte 1938–41 die Große Deutsche Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München, schuf die Ausmalung von Auerbachs Keller in Leipzig, Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft und im Verband Deutscher Illustratoren, tätig in München und Fürstenfeldbruck, Quelle: Vollmer, AKL, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Matrikel der Akademie München, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Bénézit, "Dachau ein Kunstbilderbuch", AKL, Busse, Müller-Singer und Wikipedia.