Alexander Koester, Enten am Seeufer
sonnige sommerliche Seeuferlandschaft, wohl Motiv vom Ammersee, 1899 reüssierte Koester mit Entengemälden, die fortan seine große Popularität begründeten und sein künstlerisches Schaffen der Folgejahre bestimmen sollten – allein ließen diese Entenbilder Koesters sonstiges Schaffen zu Unrecht vergessen, entstanden die Entenbilder mechanisch zur Befriedigung einer ständig wachsenden Nachfrage in großer Zahl, so offenbaren Koesters Landschaften, Stillleben und Genreszenen des Künstlers geniale Schöpferkraft und ureigenstes künstlerisches Interesse, entsprechend selten wie authentisch sind gerade diese Werke jenseits der Massenfertigung von Entenmotiven, das vorliegende Gemälde zeigt zwar auch vier Enten, thematisiert jedoch vordergründig das leuchtende Blau des Wassers, die weißen Schaumkronen der Wellen und das saftige Grün zwischen dunklen Steinen am Ufer, überspannt von einem hellblauen Himmel, Koester fängt die Landschaft impressionistisch mit breiten, pastosen Pinselstrichen in kraftvoller Farbigkeit ein und zaubert beim Betrachter unter Vernachlässigung von Details mit heiterer Gelassenheit das Erlebnis eines sonnigen Sommertages am See, hierzu vermerkt Wikipedia: "... Sein Werk zeigt eine konsequente Entwicklung von einer noch sehr realistischen, detaillierten Darstellung in den 1890er Jahren zu einer immer freieren, großzügigeren Malweise der Impressionisten. Zuletzt verzichtete er unter heftigen, groben Pinselstrichen ganz auf Detaillierung. ...", das Gemälde dürfte nach 1915 entstanden sein, in diesem Jahr verlor der Künstler kriegsbedingt neben seinem Sohn auch sein Heim in Klausen und zog nach Dießen am Ammersee, hier widmete er sich zunehmend der Stillleben- und Landschaftsmalerei und vor allem der Darstellung von Uferlandschaften, mehrere solcher Uferlandschaften gelangten aus dem Nachlass Koesters in den Besitz der Bayrischen Staatsgemäldesammlung in München, Öl auf Leinwand auf Hartfaserplatte, rechts unten signiert "A KOESTER", rückseitig Münchner Rahmungsetikett, mit Leinenpassepartout und Goldleiste gerahmt, Falzmaße ca. 47 x 63,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Alexander Max Koester, dt. Maler (1864 Bergneustadt bis 1932 München), genannt „Enten-Koester“, zunächst 1882–85 Lehre zum Apotheker in Wintzenheim bei Colmar, studierte ab 1885 an der Akademie Karlsruhe bei Karl Hoff, Graf Leopold von Kalckreuth und Claus Meyer, anschließend freischaffend in Karlsruhe, unternahm Studienreisen ins Ötz- und Inntal, an den Bodensee sowie nach Holland, ab 1896 in Klausen in Südtirol freischaffend, 1896 Ablehnung eines Rufs als Professor an die Düsseldorfer Akademie, unterhielt in den Sommermonaten Atelier in München, 1915 kriegsbedingte Umsiedlung von Klausen nach Dießen am Ammersee, beschickte diverse Ausstellungen wie die Großen Berliner Kunstausstellungen, Ausstellungen in Dresden, Düsseldorf, München und Wien sowie die Weltausstellung in St. Louis, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Mülfarth, Müller-Singer und Wikipedia.