Vanitasstillleben mit Eule
treffliches Arrangement als Memento Mori und Versinnbildlichung der Vergänglichkeit irdischen Strebens, die Komposition wird beherrscht durch einen opulenten Widderschädel, dessen Größe und Mächtigkeit der Hörner einstige Stärke erahnen lassen, des Weiteren fällt eine prächtige Schleiereule auf, die, wohl als ausgestopfter Vogel, dieses Stillleben ziert, Eulen wurden mit vielfältigstem Aberglauben bedacht – sie galten als Symbol der Weisheit, als Glücksbringer gleichwie als Teufelsvögel und Unglücksboten, im vorliegenden Gemälde verbinden sich mit dem Vogel wohl zwei Aspekte, zum einen der tragische Aspekt, dass der Ruf der Schleiereule angeblich den Tod ankündige – auch lässt der Künstler die Eule bewusst nicht zum Betrachter des Gemäldes blicken, denn schon der Blick einer Eule galt in manchen Regionen als sicheres Ende, des Weiteren gilt die Eule als Vogel der Weisheit – die ihr im ausgestopften Zustand der Vergänglichkeit eben auch nichts mehr nutzt, auch die weiteren Zugaben des Gemäldes führen die Vergeblichkeit irdischen Strebens vor Augen, die Pfauenfedern stehen für einstige Schönheit und Eitelkeit, die Lorbeerblätter für einstigen Ruhm und der mit welkem Weinlaub bekrönte Faun steht für vergangene weltliche Gelüste und Freuden, fein lasierende, naturalistische Stilllebenmalerei mit schönem Licht und trefflich erfasster Stofflichkeit, Öl auf Karton auf Keilrahmen, um 1880, rechts oben wohl sekundär bezeichnet "v. d. Lage", rückseitig fragmentarisches Etikett, etwas restauriert, gering restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 92,5 x 68 cm.