Seltene Würfelsonnenuhr David Beringer
Seltene Würfelsonnenuhr David Beringer Nürnberg Ende 18. Jh., auf rechteckiger profilierter Platte mit eingelassenem Kompass an Scheibengelenke neigbarer Würfel aus massivem Nussbaum, 5 Seiten beklebt mit kolorierten Kupferstichen, Skalen mit römischen Zahlen verziert mit figürlichen Darstellungen, Blütenfestons und Lorbeerkränzen, jeweils mit einem feststehenden Messinggnomon pro Seite, auf einer Seite bezeichnet D. Behringer, seitlich angehängte Lot mit Schnur, Ziffernblatt des Kompasses mit kolorierter Windrose, Sockel mit vereinzelten alten Wurmlöchern, sonst sehr guter unrestaurierter Originalzustand, Maße: 10x 10 x 8 cm. Info: David Beringer, Mechaniker, Kompass- und Sonnenuhrenmacher, Instrumentenmacher und Verleger (1756 Nürnberg - 1821 ebd.). Beringers Reisesonnenuhren sollen weit verbreitet gewesen sein, was wohl vor allem daran lag, dass er die bereits im ausgehenden 15. Jahrhundert existierende Tradition von mit bedruckten Ziffernblättern überzogener Holzsonnenuhren fortsetzte. In der Kunstgewerbesammlung Bielefeld findet sich sowohl eine Klappsonnenuhr als auch eine Würfelsonnenuhr, beide aus Holz gefertigt. 1790 bot sich Beringer Johann Elert Bode (1747-1826) aus Berlin als Verleger für dessen geplanten Himmelsglobus an, wobei für die Korrespondenz mit Bode der Nürnberger Mathematiklehrer Johann Georg Wilhelm Mayer (1758-?) zuständig war. Erst 1792 erhielt er die von Berliner Kupferstechern hergestellten Globenstreifen sowohl für Bodes Himmeslglobus als auch für einen Erdglobus des Berliner Kartografen Daniel Friedrich Sotzmann (1754-1840). Seine Aufgabe war es die Globen zu montieren und fertigzustellen. 1793 konnte er das erste fertiggestellte Paar nach Berlin übersenden. Im Folgenden scheint er aber bei der Produktion nicht nachgekommen zu sein, so dass die späteren Auflagen bei Johann Georg Franz (1775-1836) erschienen. 1798 erwarb Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) einen Erdglobus bei Beringer. Im Historischen Museum Bamberg hat sich auch eine von Beringer gefertigte Armillarsphäre erhalten. Quelle: Nürnberger Künstlerlexikon und Internet