Gabriel Lory der Ältere, Im Lauterbrunnental
Blick aus Richtung Wengen auf die imposante Silhouette der Jungfrau, des mit 4158 m dritthöchsten Berges der Berner Alpen, im nördlichen Bereich des Aarmassivs, welche am Horizont das idyllische Lauterbrunnental im Berner Oberland in den Schweizer Alpen überragt, hierzu bemerkt Fabian Perren "... Gabriel Lory wusste genau um die Anliegen der Prospektmalerei, einer Synthese von objektiver Dokumentation und bildmässiger Komposition. Malerisch bedeutete für ihn expressiv, bedeutete Variation der Licht- und Schattenspiele und Hervorhebung von charakteristischen Aspekten, die das Gemüt auf jeweils besondere Art zu berühren vermögen. ...", feine Mischtechnik (Aquarell, Bleistift, Tusche), rechts unten in der Darstellung signiert und datiert "G. Lory 1814", unter der Darstellung frz. betitelt "Vue de la yungfraie prise de la vallée de Lauterbrune [Blick auf die Jungfrau aus dem Lauterbrunnental]", geblichen, gebräunt und etwas fleckig, hinter Glas und Passepartout gerahmt, Passepartoutausschnitt ca. 22,5 x 29,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Gabriel Ludwig Lori, genannt Lory père [Vater], schweizerischer Landschaftsmaler, Aquarellist, Zeichner, Radierer und Herausgeber (1763 Bern bis 1840 ebenda), Ausbildung zum Maler als Kolorist von Radierungen bei Johann Ludwig Aberli, Caspar Wolf, Sigmund Freudenberger, Balthasar Anton Dunker und Heinrich Rieter, weitergebildet in Genf bei Louis Albert Guislain Bacler d’Albe und Jean-François Albanis de Beaumont, später tätig für den Verleger Bartholomäus Fehr in St. Gallen, 1784 als Kolorist von Landschaftsradierungen in Bern tätig, nach dem Tod Aberlis 1786 Fortführung von dessen verlegerischer Arbeit durch Lory, ab 1787 mit Simon Daniel Lafond Herausgabe von Kunstblättern des Berner Oberlandes, des Kanton Bern, der Innerschweiz und der italienischen Schweiz, verkehrte mit Joseph Anton Koch, unterhielt eine große Werkstatt mit zahlreichen Künstlern, zu denen auch sein Neffe Friedrich Wilhelm Moritz und sein Sohn Mathias Gabriel Lory gehörten, 1797 Umzug mit seinem Sohn nach Herisau, 1797 erneut Zusammenarbeit mit Karl Ludwig Zehender und Simon Daniel Lafond, 1801 Rückkehr nach Bern, 1805 mit seinem Sohn Berufung vom Verleger Jean-Frédéric d’Ostervald nach Neuenburg [Neuchâtel], 1812 Rückkehr nach Bern und Mitbegründer der Bernischen Künstlergesellschaft, 1812–30 Mitarbeit am Schweizer Almanach "Alpenrosen", 1818 Mitglied des akademischen Kunstkomitees, Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz, Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon" und Wikipedia.