Leonhard Sandrock, Ostseefischer
Darstellung zweier Fischer in ihren Booten, beim Einholen der Reusen, unter effektvoll bewölktem Himmel, flott mit breitem, pastosem Pinselduktus impressionistisch erfasste Genreszene in gedeckter Farbigkeit, 1912 schreibt der Kunstkritiker Max Osborn zu Sandrock in »Die Kunst für Alle« "... eins der stärksten und hoffnungsvollsten Talente der Berliner Malerzunft ... er hat seine eigene Welt, die er in unablässigem Ringen sich eroberte und nun beherrscht: die Welt des Meeres und der Häfen, der Werften und Docks, des Wassers und der Schiffe, der Arbeit und der Maschinen. Und er hat seine ganz persönliche Sprache, um auszudrücken, was er dort gesehen und beobachtet. Mit breiten, festen Hieben fegt der Pinsel über die Leinwand. ...", Öl auf Leinwand und Keilrahmen, um 1910, links unten signiert "Leonhard Sandrock", rückseitig auf dem Keilrahmen Brandstempel "FDGB Landesvorstand Thüri(ngen)", Farbplatzer, etwas reinigungs- und restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 73 x 76 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Zeichner, Illustrator und Graphiker (1867 Neumarkt/Schlesien [Środa Śląska] bis 1945 Berlin), Gymnasium in Schweidnitz [Świdnica], 1887 Abitur, zunächst ab 1887 militärische Laufbahn in Verden und Breslau, 1894 nach Reitunfall Hinwendung zur Malerei, 1894 Übersiedlung nach Berlin und Studium an der Berliner Akademie als Atelierschüler von Hermann Eschke und Hans Fredrik Gude, 1898–1900 Studienreisen nach Holland und Belgien (Amsterdam, Rotterdam, Vlissingen, IJmuiden), ab 1898 Mitglied des Vereins Berliner Künstler, unternahm 1905–10 drei Studienreisen nach Italien (Venedig, Genua), später nach Griechenland (Piräus, Athen) und 1926 nach Malta, Studienaufenthalte in Hamburg, an der Nordsee (1902 Cuxhaven, Helgoland und Emden) und der Ostsee (Stettin und 1910 Danzig), gründete unter anderem mit Hans Hartig, Ernst Kolbe, Hans Klohss, Carl Wendel und Alfred Liedtke den "Club Berliner Landschafter", 1914–18 Kriegsdienst in Galizien, beschickte ab 1899 die Großen Berliner Kunstausstellungen, den Münchner Glaspalast und 1938–44 die Große Deutsche Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1913 II. Goldmedaille der Internationale München, EK II. und I. Klasse, in zahlreichen Museen vertreten wie der Nationalgalerie Berlin, Mitglied in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, im Verband Deutscher Illustratoren, im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands und in der Freien Vereinigung der Graphiker zu Berlin, tätig in Berlin-Charlottenburg und Berlin-Friedenau, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Akten der Reichskammer der Bildenden Künste Berlin, Der neue Rump, "Die Kunst für Alle", Meyer-Bremen "Die Ausstellungskataloge des Königsberger Kunstvereins", Müller-Singer, Bénézit und Wikipedia.