Gemälde

Wachturm an felsiger Küste im Sonnenuntergang

der Blick des Betrachters gleitet über effektvoll vom Meer umspülte Felsen zum festungsartigen Wachturm am Ufer, hinter dem ein stimmungsvoller Abendhimmel vom Ende des Tages kündet, wie die letzten warmen Sonnenstrahlen das alte Gemäuer erleuchten, setzten sie auch die wogende See eindrucksvoll in Szene und illuminieren die in mannigfaltigen Blau- und Grüntönen schimmernden Wellen mit zartrosa Lichtern, das kompositorisch durchgestandene, durchweg kontemplativ gestimmte Gemälde vermittelt gekonnt die Sehnsucht nach mediterrane Gefilden und eine romantische Mystik mit dramatischer Lichtregie, wie sie Karl Wilhelm Diefenbach oder Paul von Spaun gern wiedergaben, das Bemerkenswerte am Gemälde ist jedoch, dass sich im Gemälde offenbar zwei Malstile und ebenso unterschiedliche Entstehungszeiten kongenial ergänzen, die obere Gemäldehälfte mit dem trutzigen Turm, den umliegenden Häusern, einem angelandeten Boot, der bergigen Landschaft und der Abendhimmel sind – von einigen Retuschen abgesehen – fein lasierend in spätromantischer Tradition des 19. Jh. festgehalten, der Vordergrund der unteren Bildhälfte wurde sensibel mit impressionistischen Stilmitteln und charaktervollem pastosen Pinselstrich im 20. Jh. ergänzt, Öl auf Leinwand und Karton, unsigniert, restauriert, Farbplatzer, etwas restaurierungsbedürftig, schön in schwarzer Lackleiste mit Goldinlay gerahmt, Falzmaße ca. 64 x 46 cm.