Sächsische Künstler

Lot-No. 4289

Otto Schubert, Zwei Liebesszenen

zwei seltene Illustrationen zu Honoré de Balzacs "Tolldreiste Geschichten", dabei "Über den Mönch Amador" und "Die reuige Berta", die stark erotische Sammlung von Erzählungen – im Original "Les contes drôlatiques" – erschien in den Jahren 1832–37 und wurde unter diversen Titeln wie "Drollige Geschichten", "Ergötzliche Geschichten" und "Tolldrastische Geschichten" in deutscher Sprache herausgegeben, in der Folge wurden die Texte unter anderem von Gustave Doré, Lovis Corinth und Heinrich Zille illustriert, noch Anfang des 20. Jh. war es riskant, die erotischen Geschichten bildlich wiederzugeben – so wurde Heinrich Zille für seine Illustrationen eine Strafe von 150 Mark auferlegt, aus diesem Grund dürfte auch Otto Schubert seine Blätter nur in kleiner Liebhaberauflage im Selbstdruck gefertigt haben, gratige Radierungen, wohl 1. Hälfte 20. Jh., je links unter der Platte in Blei als "Selbstdruck" bezeichnet und rechts handsigniert "Otto Schubert", darunter je in Blei betitelt, schön als Pendants hinter Glas und Passepartout gerahmt, Plattenmaße ca. 15,5 x 12,3 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Graphiker, Illustrator und Zeichner (1892 Dresden bis 1970 Dresden), studierte 1906–09 an der Kunstgewerbeschule Dresden, anschließend bis 1913 Bühnenmaler am Hoftheater Dresden, studierte 1913–14 an der Akademie Dresden bei Emanuel Hegenbarth, anschließend Kriegsdienst, 1917 Verwundung und bis 1918 Meisterschüler an der Akademie Dresden bei Otto Gussmann und Hettner, 1918 Großer Staatspreis der Dresdner Akademie, 1919–32 Mitglied der „Dresdner Gruppe 1919 (Sezession)“, 1933–45 als „entartet“ diffamiert, 1944 Verlust seiner Frau und des Ateliers bei Bombenangriff auf Dresden, Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR und im Dresdner Kunstverein, tätig in Dresden-Loschwitz, zeitweise im Künstlerhaus, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Eisold "Künstler in der DDR" und Internet.

Limit:
80.00 €
Acceptance:
80.00 €

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