Rembrandtnachfolge, Herrenportrait
Brustbildnis eines Mannes in mittleren Jahren mit üppigem Federhut, Halstuch, Perlenohrring und Ringkragen, das Gemälde steht in der Nachfolge Rembrandt Harmenszoon van Rijns (1606 Leiden bis 1669 Amsterdam), Künstler wie Christian Wilhelm Ernst Dietrich, genannt Dietricy (1712 Weimar bis 1774 Dresden) oder Johann Georg Trautmann (1713 Zweibrücken bis 1769 Frankfurt am Main) schufen zeitlebens Werke in der Tradition des Niederländers, das vorliegende Gemälde weist in der Mode des Dargestellten viele Ähnlichkeiten mit dem um 1635 entstandenen Selbstportrait Rembrandts als Soldat auf, der Dargestellte trägt ein ähnliches federgeschmücktes Barett, ein Halstuch und eine Halsberge nebst Perlenohrring, allerdings blickt Rembrandt über die rechte Schulter zum Bildbetrachter, während unser Portrait den Dargestellten in Frontalansicht erfasst, auch die Gesichtszüge differieren und gleichen in vorliegendem Gemälde eher denen Zar Peter des I. des Großen (Pjotr Alexejewitsch Romanow, 1672 Moskau bis 1725 Sankt Petersburg), gering pastose barocke Malerei mit schönem Licht, Öl auf Leinwand, Mitte 18. Jh., unsigniert, beigegeben zum Gemälde umfangreiche Dokumentation zur Restaurierung des Gemäldes und zwei Kopien von Briefen des Vorbesitzers, aus diesen Briefen geht hervor, dass der deutsche Diplomat Alwin Otten das Gemälde deutlich vor 1914 bei einem Trödler in Miraflores (Lima) in Peru erworben hatte und 1914 die Ähnlichkeit zu Rembrandt entdeckte - woraufhin er das Gemälde nach Europa sandte und seine Familie um Recherche bat, Craquelure, etwas schwundrissig, im späteren Goldstuckrahmen, Falzmaße ca. 27 x 22 cm.