Gemälde

Lot-No. 4616

Nussbaumer, Sklavenhändler mit weißer Sklavin

auf einem orientalischen Sklavenmarkt bewacht ein Sklavenhändler mit einer Peitsche unbekleidete und mit einem Seil aneinandergebundene farbige Sklaven, das Ende der Kette bildet die einzige weiße Sklavin, der der Händler gerade das Tuch vom Leib gerissen hat – um sie dem Betrachter feilzubieten, da ihre Hände hinter dem Rücken verbunden sind, hat sie keinerlei Möglichkeiten, sich zu bedecken und steht hilflos und mit beschämtem, gesenktem Blick da, ein provokantes und kompositorisch anspruchsvolles malerisches Spiel mit der seit der Aufklärung virulenten rassistischen Schwarz-Weiß-Konnotation, die dem "Schwarzen" das vermeintlich "Lasterhafte" und dem "Weißen" das sexuell tugendhafte "Unberührte" zuschreibt, das Spiel mit ethnokulturellen Stereotypen erhält eine weitere Nuance, als der Sklavenhändler als Täter und auf dem Basar schachernder "Mohammedaner" selbst eine eurozentristische Zuschreibung ist, spiegelbildlich angeordnet zur weißen Frau steht die schwarze Sklavin links hinter ihr mit vor dem Bauch verbundenen Händen da, sie aber blickt den Betrachter fast herausfordernd an, sie ist das vorletzte Glied der Kette der Versklavten, an deren Ende keine Farbige steht, fallen also Sklaverei und Rassismus am Ende auf die Täter zurück?, Öl auf Leinwand, Mitte 20. Jh., rechts unten signiert "Nussbaumer", geringe Retuschen, doubliert und auf neuen Keilrahmen gezogen, Falzmaße ca. 64 x 54 cm.

Limit:
240.00 €
Acceptance:
1900.00 €

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