Herbert Lehmann, Damenakt und drei Gentlemen
auf einer kleinen Waldlichtung liegt eine nackte Dame auf einer weißen Decke, um sie herum in verschiedenen Posen drei vornehm gekleidete Männer, ein Herr hält dabei eine Gitarre oder Laute in der Hand, in dieser anspielungsreichen, virtuos-impressionistisch angelegten Studie verarbeitet Lehmann wohl die alttestamentarische Geschichte der Susanna mit den beiden Alten und erweitert diese um unverkennbar die gesellschaftliche männliche Oberschicht der Zeit karikierenden Weise - als handelte es sich bei diesem Gemälde um ein Bewerbungsschreiben für den Simplicissimus, für den Lehmann später Beiträge lieferte, der breite Pinselduktus erinnert - trotz Lehmanns Dresdner Lehrer - ein wenig an den Stil der Scholle-Maler um Leo Putz, Öl auf Malkarton, rechts unten signiert "HERBERT LEHMANN" sowie datiert "1918", rückseitig Skizze eines Kinderzimmerinterieurs, geringe Retuschen, in historischer Leiste, diese mit Bestoßungen, Falzmaße ca. 47 x 36,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Graphiker, Karikaturist und Illustrator (1890 Dresden bis 1946 Mühlberg oder 1954 Dresden), Vertreter der Neuen Sachlichkeit, studierte an der Dresdner Akademie bei Oskar Zwintscher, hier auch Meisterschüler von Eugen Bracht, unternahm Studienreisen nach Italien (1914) und Paris, 1915-19 Kriegsdienst, beteiligte sich an den Großen Berliner Kunstausstellungen 1924 und 1926 und beschickte 1931-43 die Dresdner Kunstausstellungen, lieferte Beiträge für die Münchner "Fliegenden Blätter", den "Simplicissimus" und die "Jugend", Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, im Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker und Vorstand der Dresdner Kunstgenossenschaft, tätig in Dresden-Dölzschen und später in Dresden-Loschwitz, unterhielt 1939-45 ein Atelier im Künstlerhaus Dresden-Loschwitz, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler und Internet.